Kolarik mit Doppelschlag
Biel hilft Simpson

Kloten holt den ersten Auswärtssieg seit 60 Tagen. Doch fast hätte sich Simpson verpokert.
Publiziert: 22.12.2015 um 22:43 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:38 Uhr
Von Angelo Rocchinotti

Seit einem Jahr ist Sean Simpson der starke Mann in Kloten. Um Fortschritte zu erkennen, braucht man allerdings eine Lupe. Punkte holen die Flyers unter dem Silberschmied pro Spiel nur 0,09 mehr als unter Vorgänger Fige Hollenstein. «Wir spielen derzeit nicht wie ein Playoff-Team», sagte der 55-Jährige gestern im BLICK.

Mühe bekunden die Zürcher Unterländer vor allem auf fremdem Eis. Auswärts holte Kloten bis gestern erst drei Siege. Den letzten am 23. Oktober bei Aufsteiger Langnau. «Wir tun nicht genug, um auswärts zu gewinnen», kritisierte Simpson – und setzt in Biel alles auf eine Karte.

Erstmals überhaupt lässt er mit vier ausländischen Stürmern spielen. Dabei kommt Mathis Olimb zu seinem Debüt. Der Norweger spielte zuletzt für Jokerit Helsinki in der KHL und war im letzten Jahr Champions-League-Topskorer. Olimb ist schnell, stark an der Scheibe und glänzt durch seine Spielübersicht. Doch beinahe geht Simpsons Poker in die Hosen.

Gamewinner: Kolarik trifft in der Verlängerung und schenkt Kloten zwei Punkte.
Foto: KEYSTONE

Denn jetzt schwimmt Kloten in der Abwehr gehörig. Immer wieder verlieren die Zürcher die Scheibe oder leisten sich haarsträubende Fehler. Nichts passt zusammen. Biel hat den Gegner eine halbe Stunde lang im Griff, spielt mit Kloten phasenweise gar Katz und Maus. Einziges Problem? Die Chancenauswertung.

Kein anderes Team tut sich im Abschluss so schwer wie der EHCB. 1146-mal schossen die Seeländer schon aufs gegnerische Tor. So oft wie kein anderes Team. Doch die Erfolgs-Quote von nur 7,25 Prozent ist gleichzeitig die schwächste der Liga.

Einmal mehr verpasst es Biel, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Und da die Flyers gleich beide Powerplay-Chancen verwerten, finden sie immer wieder zurück ins Spiel – und verhindern so den Totalabsturz. Und Simpsons Poker geht trotzdem auf – dank zwei Toren Chad Kolariks.

Für Biel ist es die erste Pleite nach den Siegen gegen die ZSC Lions und Davos. Immerhin: Stürmer Maxime Macenauer bleibt bis Ende Saison.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
NLA Runde in der Übersicht

ZSC Lions – HC Lugano 4:2
Das Spiel: Lugano ist gegen die Zürcher, die aufgrund von Verletzungen, einer Sperre und der bevorstehenden U20-WM auf 13 (!) Spieler verzichten müssen, auch ohne den kranken Damien Brunner und den verletzten Tim Stapleton über weite Strecken das spielbestimmende Team. Doch die ZSC Lions gehen in doppelter Überzahl durch einen satten Direktschuss von Marc-André Bergeron in Führung. Und stecken im Mitteldrittel den Ausgleich – Ryan Shannon lenkt einen Pass von Stefan Ulmer ins eigene Tor – schnell weg: Zweimal vollendet Roman Wick die gute Vorarbeit seiner Teamkollegen eiskalt. Im 3. Drittel gelingt Dominik Diem (18) mit dem 4:1 sein erstes NLA-Tor. Erst als Bergeron mit einem Horrorpass Fredrik Pettersson das 2:4 schenkt, wird es noch einmal spannend. Doch der Leader aus Zürich gewinnt auch die dritte Partie der Saison gegen den alten Rivalen.

Der Beste: Roman Wick (ZSC). Die Nati-Pause hat dem Stürmer gut getan. Mit seinen zwei Toren innert 190 Sekunden entscheidet er die Partie.

Die Pflaume: Tony Martensson (Lugano). Als der Schwede das 2:3 auf dem Stock hat, trifft er im Powerplay das leere Tor nicht.

EV Zug – SCL Tigers: 2:3 n.P.
Das Spiel: Was für ein Drama in Zug! Die 7015 Fans in der ausverkauften Halle sehen im Startdrittel Chance um Chance des Heimteams. Doch der EVZ sündigt im Abschluss und scheitert immer wieder am grandiosen Punnenovs im Langnauer Tor, der wieder einmal den Vorzug vor Ciaccio erhält. Zugs Fahrlässigkeit im Angriff rächt sich bei Spielmitte. Olesz bringt den Aufsteiger nach 30 Minuten völlig frei vor Stephan in Führung. Doch die Innerschweizer brauchen nur vier Minuten um den Lapsus zu korrigieren. Topskorer Bouchard schliesst in Überzahl eine herrliche Kombination ab. Doch auch danach sündigen die Innerschweizer im vor Punnenovs munter weiter. Im Gegensatz zu Langnaus Albrecht, der die Tigers im letzten Drittel erneut in Führung bringt. Am Ende wirds dramatisch: Zugs vermeintlicher Ausgleich 44 Sekunden vor Schluss wird nach Videokonsultation annulliert. Sekunden später doch noch Jubel beim Zuger Anhang. Holden erwischt den zuvor sackstarken Punnenovs am nahen Pfosten. Am Ende sichert sich Langnau den Sieg im Penaltyschiessen.

Der Beste: Ivars Punnenovs (SCL Tigers). Langnaus Goalie, der in dieser Saison noch nicht überzeugt hat, zeigt eine absolute Top-Leistung. Ohne seine Paraden wäre der Aufsteiger untergegangen.

Die Pflaume: Fischer/Massy (Schiris). Lange mit einer guten Linie, am Ende aber viel zu kleinlich. Ein Ärgernis.

HC Davos – Ambri-Piotta 2:1 n.V.
Das Spiel: Für ein Demonstrationsvideo über die Faszination des Eishockey ist das Spiel nicht geeignet. Davos und Ambri knorzen drauflos, nach 40 Minuten sind ein (Davoser) Tor, eine Strafe und viele Ungenauigkeiten und Offsides zu notieren. Ambris Ausgleich in der ersten Minute des Schlussdrittels haucht Leben ins Spiel. Davos drückt, Ambri kontert, Chancen hüben wie drüben, Pestoni scheitert per Penalty an Genoni. Die Entscheidung fällt erst in der Overtime, vier Sekunden vor Schluss trifft der Davoser Duracell-Hase Ambühl (er läuft und läuft und läuft) zum 2:1 - in Unterzahl!

Der Beste: Andres Ambühl (Davos). Reisst nach dem Ambri-Ausgleich das Spiel an sich und ist bis zum Gamewinner nicht mehr zu stoppen.

Die Pflaume: Giroux (Ambri): Sein Scheibenverlust im Powerplay steht am Ursprung des Davoser Siegestores in der Overtime.

Lausanne HC – Servette Genf 0:3
Das Spiel: In Lausanne ist man sich einig: «Quennec raus! Lausanne HC, das sind wir» skandieren Fanklub und der Lausanne-Anhang.  Auf dem Eis schlägt das Léman-Derby nicht so hohe Wellen. Beide Teams machen hinten dicht und vorne bringen sie die Chancen nicht rein. Mit viel körperlichem Engagement und Kampfgeist hat das Spiel aber dennoch Derby-Charakter. Hartgeführte Zweikämpfe und hartumkämpfte Duelle an der Bande kennzeichnen das Spiel. Unglaublich, dass Lausanne, im Falle eines Sieges gleich Gottéron und Genf überholen, Rang fünf übernehmen und die Vorherrschaft der Westschweiz einnehmen könnte. Ob sich das die Spieler wohl bewusst sind? Doch Genf hat einen Jim Slater, der im Schlussdrittel sein Rüstzeug und Können auspackt und 2 Tore schiesst, das Dritte vorbereitet. Schnörkellos, kaltblütig.

Der Beste: Jim Slater (Genf): 55 Minuten nicht gesehen, kommt zweimal an die Scheibe und versenkt diese beide Male in Huets Kasten. Was für eine Effizienz.

Die Pflaume: Leeger (Lausanne). Er nimmt unnötig Risiko, hat etliche Scheibenverluste und Fehlpässe zu beklagen. Kein sicherer Wert in der Lausanne-Abwehr.

Fribourg Gottéron – SC Bern 1:3
Das Spiel: Gottéron 8. Pleite in Serie. Der schwarze Dezember nimmt kein Ende. Die Fribourger können sich auch gegen den SC Bern nicht aus der Krise arbeiten. Die Berner gehen mit ihren Torchancen haushälterischer um und erzielen im richtigen Moment die Treffer. Cory Conacher kurz vor und Timo Helbling kurz nach der ersten Pause machen schon die Differenz aus, die reicht um als Sieger vom Eis zu gehen. Fribourgs durchschnittliche Torproduktion (2.27) in den letzten 11 Spielen ist ganz einfach zu wenig um vorne mitzuspielen. Die vielen grausamen Fehlentscheidungen der Schiris dürfen aber nicht als Grund für die Pleite herhalten.

Der Beste: Timo Helbling, der SCB Verteidiger ist hinten eine Wand und vorne mit seinem Kunstschuss für die kreative Pointe verantwortlich.

Die Pflaume: Tobias Wehrli, wann wird dieser blinde Schiri endlich aus dem Eishockey abberufen. Erlöse ihn Herr Reiber!

ZSC Lions – HC Lugano 4:2
Das Spiel: Lugano ist gegen die Zürcher, die aufgrund von Verletzungen, einer Sperre und der bevorstehenden U20-WM auf 13 (!) Spieler verzichten müssen, auch ohne den kranken Damien Brunner und den verletzten Tim Stapleton über weite Strecken das spielbestimmende Team. Doch die ZSC Lions gehen in doppelter Überzahl durch einen satten Direktschuss von Marc-André Bergeron in Führung. Und stecken im Mitteldrittel den Ausgleich – Ryan Shannon lenkt einen Pass von Stefan Ulmer ins eigene Tor – schnell weg: Zweimal vollendet Roman Wick die gute Vorarbeit seiner Teamkollegen eiskalt. Im 3. Drittel gelingt Dominik Diem (18) mit dem 4:1 sein erstes NLA-Tor. Erst als Bergeron mit einem Horrorpass Fredrik Pettersson das 2:4 schenkt, wird es noch einmal spannend. Doch der Leader aus Zürich gewinnt auch die dritte Partie der Saison gegen den alten Rivalen.

Der Beste: Roman Wick (ZSC). Die Nati-Pause hat dem Stürmer gut getan. Mit seinen zwei Toren innert 190 Sekunden entscheidet er die Partie.

Die Pflaume: Tony Martensson (Lugano). Als der Schwede das 2:3 auf dem Stock hat, trifft er im Powerplay das leere Tor nicht.

EV Zug – SCL Tigers: 2:3 n.P.
Das Spiel: Was für ein Drama in Zug! Die 7015 Fans in der ausverkauften Halle sehen im Startdrittel Chance um Chance des Heimteams. Doch der EVZ sündigt im Abschluss und scheitert immer wieder am grandiosen Punnenovs im Langnauer Tor, der wieder einmal den Vorzug vor Ciaccio erhält. Zugs Fahrlässigkeit im Angriff rächt sich bei Spielmitte. Olesz bringt den Aufsteiger nach 30 Minuten völlig frei vor Stephan in Führung. Doch die Innerschweizer brauchen nur vier Minuten um den Lapsus zu korrigieren. Topskorer Bouchard schliesst in Überzahl eine herrliche Kombination ab. Doch auch danach sündigen die Innerschweizer im vor Punnenovs munter weiter. Im Gegensatz zu Langnaus Albrecht, der die Tigers im letzten Drittel erneut in Führung bringt. Am Ende wirds dramatisch: Zugs vermeintlicher Ausgleich 44 Sekunden vor Schluss wird nach Videokonsultation annulliert. Sekunden später doch noch Jubel beim Zuger Anhang. Holden erwischt den zuvor sackstarken Punnenovs am nahen Pfosten. Am Ende sichert sich Langnau den Sieg im Penaltyschiessen.

Der Beste: Ivars Punnenovs (SCL Tigers). Langnaus Goalie, der in dieser Saison noch nicht überzeugt hat, zeigt eine absolute Top-Leistung. Ohne seine Paraden wäre der Aufsteiger untergegangen.

Die Pflaume: Fischer/Massy (Schiris). Lange mit einer guten Linie, am Ende aber viel zu kleinlich. Ein Ärgernis.

HC Davos – Ambri-Piotta 2:1 n.V.
Das Spiel: Für ein Demonstrationsvideo über die Faszination des Eishockey ist das Spiel nicht geeignet. Davos und Ambri knorzen drauflos, nach 40 Minuten sind ein (Davoser) Tor, eine Strafe und viele Ungenauigkeiten und Offsides zu notieren. Ambris Ausgleich in der ersten Minute des Schlussdrittels haucht Leben ins Spiel. Davos drückt, Ambri kontert, Chancen hüben wie drüben, Pestoni scheitert per Penalty an Genoni. Die Entscheidung fällt erst in der Overtime, vier Sekunden vor Schluss trifft der Davoser Duracell-Hase Ambühl (er läuft und läuft und läuft) zum 2:1 - in Unterzahl!

Der Beste: Andres Ambühl (Davos). Reisst nach dem Ambri-Ausgleich das Spiel an sich und ist bis zum Gamewinner nicht mehr zu stoppen.

Die Pflaume: Giroux (Ambri): Sein Scheibenverlust im Powerplay steht am Ursprung des Davoser Siegestores in der Overtime.

Lausanne HC – Servette Genf 0:3
Das Spiel: In Lausanne ist man sich einig: «Quennec raus! Lausanne HC, das sind wir» skandieren Fanklub und der Lausanne-Anhang.  Auf dem Eis schlägt das Léman-Derby nicht so hohe Wellen. Beide Teams machen hinten dicht und vorne bringen sie die Chancen nicht rein. Mit viel körperlichem Engagement und Kampfgeist hat das Spiel aber dennoch Derby-Charakter. Hartgeführte Zweikämpfe und hartumkämpfte Duelle an der Bande kennzeichnen das Spiel. Unglaublich, dass Lausanne, im Falle eines Sieges gleich Gottéron und Genf überholen, Rang fünf übernehmen und die Vorherrschaft der Westschweiz einnehmen könnte. Ob sich das die Spieler wohl bewusst sind? Doch Genf hat einen Jim Slater, der im Schlussdrittel sein Rüstzeug und Können auspackt und 2 Tore schiesst, das Dritte vorbereitet. Schnörkellos, kaltblütig.

Der Beste: Jim Slater (Genf): 55 Minuten nicht gesehen, kommt zweimal an die Scheibe und versenkt diese beide Male in Huets Kasten. Was für eine Effizienz.

Die Pflaume: Leeger (Lausanne). Er nimmt unnötig Risiko, hat etliche Scheibenverluste und Fehlpässe zu beklagen. Kein sicherer Wert in der Lausanne-Abwehr.

Fribourg Gottéron – SC Bern 1:3
Das Spiel: Gottéron 8. Pleite in Serie. Der schwarze Dezember nimmt kein Ende. Die Fribourger können sich auch gegen den SC Bern nicht aus der Krise arbeiten. Die Berner gehen mit ihren Torchancen haushälterischer um und erzielen im richtigen Moment die Treffer. Cory Conacher kurz vor und Timo Helbling kurz nach der ersten Pause machen schon die Differenz aus, die reicht um als Sieger vom Eis zu gehen. Fribourgs durchschnittliche Torproduktion (2.27) in den letzten 11 Spielen ist ganz einfach zu wenig um vorne mitzuspielen. Die vielen grausamen Fehlentscheidungen der Schiris dürfen aber nicht als Grund für die Pleite herhalten.

Der Beste: Timo Helbling, der SCB Verteidiger ist hinten eine Wand und vorne mit seinem Kunstschuss für die kreative Pointe verantwortlich.

Die Pflaume: Tobias Wehrli, wann wird dieser blinde Schiri endlich aus dem Eishockey abberufen. Erlöse ihn Herr Reiber!

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