«Ich musste den Jungs was zurückgeben»
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Richard nach Sieg gegen EVZ:«Ich musste den Jungs was zurückgeben»

Klamauk, Kampf und Klasse
Servettes Richard ist der Mann der Playoffs

Richard Löwenherz – Servette-Stürmer Tanner Richard verkörpert alles, was die Playoffs ausmachen. Und ist ganz nebenbei auch noch der beste Skorer.
Publiziert: 07.04.2023 um 14:15 Uhr
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Grégory Beaud und Stephan Roth

Man braucht gar nicht auf die Skorerliste zu schauen, um zu erkennen, wer bisher die grosse Figur dieser Playoffs ist. Keiner hat solch eine Präsenz wie Tanner Richard, der am Donnerstag beim Sieg in Zug (3:2 n.V.) seinen 30. Geburtstag feierte.

«Als ich klein war, habe ich mir zum Geburtstag Pokémon-Karten gewünscht», sagt er. «Heute bin ich ein erwachsener Mann und möchte Playoff-Spiele gewinnen. Dies ist der erste Sieg meiner Karriere an meinem Geburtstag.» Dabei hätte es auch ein «schrecklicher Geburtstag werden können», wie Richard einräumt. In der Verlängerung umarmt er Sven Senteler (30) von hinten und muss auf der Strafbank bangen. «Aber die Jungs haben es perfekt gemacht.» Schelmisch erkundigte sich Richard nach dem Spiel, ob man die Strafe gegen ihn wirklich pfeifen musste. Ja, musste man.

Servette profitiert wenig später von einem Fehler von Christian Djoos (28). Dabei zeigt Richard seine Klasse. Backhand spielt er den Querpass über einen Stock hinweg, den Marc-Antoine Pouliot (37) zum Siegestor verwertet.

Servette-Center Tanner Richard hat bisher in den Playoffs alles im Griff.
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Pouliot sichert Genf in der 76. Minute drei Matchpucks
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Zug – Genf-Servette 2:3 n.V.Pouliot sichert Genf in der 76. Minute drei Matchpucks

Bereits im Viertelfinal gegen Lugano hatte das Schweiz-Kanadier-Duo in der Overtime Lugano den Zahn gezogen.

Um 0.33 Uhr löscht Pouliot die Lichter
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Genf-Servette – Lugano 3:2 n.V:Um 0.33 Uhr löscht Pouliot die Lichter

In der Serie gegen die Tessiner hatte der Mann mit dem losen Mundwerk ganz bewusst die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sich mit den Tessiner Spielern und Anhängern («In Lugano benehmen sich die Fans wie Zirkustiere») angelegt und Trashtalk geredet.

«Zug ist ein gefährliches Team»

Der Sohn von Rappi- und ZSC-Legende Mike Richard (56) übernimmt die Rolle des Provokateurs von Herzen gern, das spürt man. Wenn der Druck steigt und es heiss wird, ist er in seinem Element. Er stürzt sich mit dem Messer zwischen den Zähnen in die Zweikämpfe, im Eifer räumt er auch mal einen Teamkollegen ab.

Slapstick-Check öffnet Martschini den Weg zum 1:0
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EV Zug – Genf-Servette 3:1:Slapstick-Check öffnet Martschini den Weg zum 1:0

Er spielt zuckersüsse Pässe, wie jenen, den Vincent Praplan (28) im ersten Halbfinal-Spiel nur noch zum 1:1 über die Linie drücken muss. Und beim Jubel zeigt er, dass er es liebt, im Mittelpunkt zu stehen. Er nickt mehrfach, als wollte er sagen: Ja, ich habe diesen Pass gespielt.

Vatanen-Knaller leitet Genfer Wende ein
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Genf-Servette – EV Zug 2:1:Vatanen-Knaller leitet Genfer Wende ein

Und Richard dominiert bei den Bullys. 57 Prozent der Anspiele hat er bisher für sich entschieden. Es zahlt sich nun aus, dass er während seiner Zeit in der AHL intensiv an Bully-Technik und -Timing gearbeitet hatte, um eine Chance in der NHL bei Tampa Bay, wo er dreimal zum Zug kam, zu kriegen.

Ganz nebenbei bucht Richard auch noch. Mit 11 Punkten ist er der beste Skorer der Playoffs. Seit er 2017 aus Nordamerika zurückkehrte, ist seine Produktion in den Playoffs (0,92 Punkte pro Spiel) höher als in der Quali (0,68). Während sich andere in den Playoffs verkriechen, blüht «Richard Löwenherz» erst so richtig auf.

Noch ein Sieg fehlt zum Final-Einzug. Am Samstag haben die Genfer den ersten von drei Matchpucks. «Wir müssen einfach weiter unser Spiel spielen», sagt Richard. «Die Zuger werden alles geben. Sie haben letztes Jahr im Final einen 0:3-Rückstand aufgeholt. Das ist ein gefährliches Team.»

Richard und Hartikainen setzen Zug schachmatt
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Genf-Servette – EV Zug 3:1:Richard und Hartikainen setzen Zug schachmatt
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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