Ist das gerecht?
Crash mit Ref härter bestraft als Arm-Bruch

Ist die NLA-Justiz auf dem Irrweg? Der Zusammenstoss mit einem Schiedsrichter wird härter bestraft als ein Stockschlag mit gravierender Verletzungsfolge.
Publiziert: 07.02.2015 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:16 Uhr
Von Dino Kessler

Als Josh Holden heute vor einer Woche zum Stockschlag gegen Tommi Santala ansetzt, denkt er bestimmt nicht daran, dem Finnen den Arm zu brechen.

Aber: Holden ist ein Wiederholungstäter, der in seiner Karriere schon mehrfach Gegenspieler verletzt hat: Christian Dubé (8 Spielsperren nach Check gegen den Kopf, 2011), Julien Vauclair (dito, 2013) und jetzt Santala (5 Spielsperren).

Ein Held ist Holden nur im Dunstkreis des EVZ, frei nach dem Motto: Ein Schurke ja, aber halt unser Schurke. Gewonnen hat der EVZ mit dem unberechenbaren Kanadier allerdings noch nichts.

Stockschlag: Täter Josh Holden erhält 5 Spielsperren, Opfer Santala fällt rund zwei Monate aus.
Foto: Screenshot Teleclub
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Aber warum greift die Verbandsjustiz bei Holden nicht mal gnadenlos durch? «Stockschläge fallen in eine bestimmte Kategorie, je nach Beurteilung ergibt das dann eine Sperre von einer bis vier Partien, sofern der Schlag nicht gegen den Hals oder den Kopf gerichtet war. Für Wiederholungstäter kann noch was dazukommen, aber dabei können wir auch nicht tun, was wir wollen, denn es ist eine Praxis zu beachten. Das ist kein Volksgerichtshof», sagt Einzelrichter Reto Steinmann. 

Unerklärlich hart durchgegriffen haben die Richter allerdings bei Fabrice Herzog, der am 10. Januar in Lugano mit Headschiedsrichter Koch kollidierte. Sieben Spielsperren gab es für den harmlosen Zusammenstoss, weil der zuvor unbescholtene Herzog «nicht versucht habe, auszuweichen», hiess es lapidar.

Im Quervergleich erscheinen diese Urteile absurd. So absurd, dass die Kloten Flyers gegen Holdens Urteil wohl Rekurs einlegen werden. Die Zürcher könnten eine deutliche härtere Strafe gegen den Unbelehrbaren anstreben.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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