Fribourg-Auswanderer Stalder
So schön lebt Hockey-Auswanderer Stalder in Kanada

Mitten in der Pandemie wanderte Ex-Fribourg-Verteidiger Ralph Stalder mit seiner Frau und den drei Kindern nach Kanada aus. Und will künftig Blockhütten vermieten.
Publiziert: 08.02.2021 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2021 um 13:24 Uhr
Angelo Rocchinotti

Blauer Himmel, verschneite Berge, schneebedeckte Tannen: «Es ist wie im Bilderbuch», schwärmt Ralph Stalder. «Seit November schneit es immer wieder. Die Temperaturen sind angenehm, liegen zwischen -5 und -10 Grad. Ich bin froh, hat alles geklappt.»

Eigentlich wollte der 34-Jährige, der in den letzten zehn Jahren die Sommermonate stets in Kanada verbrachte, mit seiner Frau und den drei Kindern (6, 4 Jahre sowie 18 Monate jung) schon im letzten Frühjahr auswandern. Der ehemalige Fribourg-Verteidiger erwarb im 3700-Seelen-Ort Golden in British Columbia Land und Lodge, hatte die Einreisebewilligung erhalten und die Flugtickets gebucht. Doch dann kam Corona und Kanada machte die Grenzen dicht.

Erst im November klappte es mit der Reise. «Ein Abenteuer», erzählt der Baselbieter. Stalder muss einen Quarantäneplan abgeben, diverse Apps herunterladen. Die Behörden wollen wissen, wo sich der Schweizer befindet. «Wir flogen über Genf und Amsterdam nach Calgary, mussten uns überall Gesundheitschecks unterziehen und waren nervös, ob alles klappt. Schliesslich entscheidet ein einziger Einwanderungsbeamter. Es wäre nicht lustig gewesen, hätte er uns nach 18 Stunden Reise zurück in die Schweiz geschickt.»

Ex-Fribourg-Profi Ralph Stalder wanderte im November mit seiner Familie nach Kanada aus.
Foto: Getty Images
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Traktor und Pick-up mit Schneepflug

Doch alles verläuft reibungslos. Ein Kollege stellt der Familie einen Wagen am Flughafen bereit, füllt ihnen den Kühlschrank. Spätabends und nach zweieinhalb Stunden Autofahrt trifft die fünfköpfige Familie in Golden ein. Das Haus ist noch nicht eingerichtet. «Wir warfen die Matratzen auf den Boden und legten uns schlafen.» Die zweiwöchige Quarantäne vergeht wie im Flug. «Wir waren mit Auspacken und Einrichten beschäftigt. Essen bestellten wir übers Internet.»

Nach Silvester liess Stalder seinen sechsjährigen Sohn einschulen. «Ich bin beeindruckt, wie gut alles läuft. Der Unterricht ist in Englisch. Doch Kinder passen sich schnell an.» Stalders Frau besucht derweil an der Universität diverse Studiengänge. «Sie hat eben die Ausbildung zur Skilehrerin abgeschlossen. Später lernt sie auch, wie man ein Bed and Breakfast führt.»

Stalder selbst gibt derweil den Hausmann, richtet die drei Suiten ein, die er vermieten will, erkundigt sich, was er den Gästen dereinst anbieten könnte und ist mit dem Aufbau einer Internetseite beschäftigt. «Es gibt auch sonst viel zu tun. Ich habe einen Traktor und einen Pick-up mit einem Pflug. Spielzeuge für grosse Jungs. Ich muss die Auffahrt pflügen, sonst kommen wir vor lauter Schnee nicht mehr aus dem Haus.»

Leute sind heiss auf Ferien

Auf Stalders Ranch stehen drei Pferde. «Ich musste 200 Heuballen bestellen für den Winter. Wenn es zu viel Schnee hat, können sie nicht mehr liefern. Man muss an einiges denken.» Hilfe erhält Stalder von seinen Nachbarn, die rund einen Kilometer entfernt wohnen. «Wir sind hier wirklich in der Natur, verfügen auch über einen Notstromgenerator, für den Fall, dass ein Baum auf die Stromleitungen fällt.»

Dass einige Auswanderer ihren Entscheid hinterher bereuen, ist Stalder bewusst. Er sagt: «Man muss das wirklich wollen und braucht einen Partner, der genauso denkt. Es ist eine Herausforderung. Die Schweiz ist ein so gutes Land. Du darfst nicht der Illusion verfallen und glauben, anderswo sei alles besser. Es ist hier wunderschön. Ein Paradies. Doch es ist mit enorm viel Arbeit verbunden. Du musst der Typ dafür sein.»

Im Sommer wollen sie eröffnen, hoffen, dass sich die Lage bis dann entspannt. Im Moment sei die Situation in Kanada von Provinz zu Provinz verschieden. «Bei uns sind die Skilifte und Restaurants offen. Es gibt kaum Corona-Fälle. In Alberta hingegen ist alles zu. Und was in Europa passiert, trifft uns jeweils ein paar Wochen später. Die Menschen sind schon etwas nervös.» Doch Stalder ist überzeugt: «Ist die Krise ausgestanden, sind die Leute heiss auf Ferien.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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