Warteschlange vermiest ungeimpften Fans den Saisonsstart
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Frust bei Zug gegen Davos:Warteschlange vermiest ungeimpften Fans den Saisonsstart

Fans strömen noch nicht in die Stadien
Drohen wieder Löcher in den Klub-Kassen?

Nach einer Saison der Geisterspiele dürfen wieder Fans in die Stadien. Doch die Zuschauer lassen zum Teil noch auf sich warten.
Publiziert: 16.09.2021 um 18:04 Uhr
Stephan Roth, Nicole Vandenbrouck und Angelo Rocchinotti

Braut sich da etwas zusammen? Vergleicht man die Zuschauerzahlen der ersten vier Runden mit jenen aus der Saison 2019/20, als letztmals die Stadien gefüllt werden durften, stellt man fest, dass noch nicht alle Fans zurückkehrt sind.

Der SCB, stets Europas Publikumsmagnet Nummer 1, hat in den ersten beiden attraktiven Heimspielen gegen Fribourg und Zug im Schnitt 12’636 Zuschauer ausgewiesen. Das sind 3601 weniger als vor zwei Saisons. Auch bei den ZSC Lions ist die Differenz beträchtlich. Aus 9349 wurden 7133 Fans.

Muss man sich Sorgen machen? «Es ist zu früh für ein Urteil», sagt Liga-Direktor Denis Vaucher. «Wir haben traditionell zu Beginn der Saison eine weniger hohe Frequenz, wenn die Temperaturen hoch sind und einige in den Ferien sind.» Er räumt aber ein: «Man muss es im Auge behalten. Ein gewisser Respekt wegen Covid beziehungsweise der Zertifikatspflicht ist bestimmt vorhanden. Ich gehe davon aus, dass die Zögerer bald zurückkommen.»

Die Fans dürfen (mit Covid-Zertifikat) wieder in die Stadien. Doch davon machen noch nicht alle Gebrauch.
Foto: keystone-sda.ch
1/10
Zuschauer-Zahlen

Team 2021/22 – 2019/20*
Bern 12'636 – 16'237
ZSC Lions 7133 – 9349
Ambri 6775 – 5204
Fribourg 6579 – 6183
Zug 5279** – 6848
Lugano 4816 – 5916
Biel 4540 – 5933
SCL Tigers 4253 – 5780
Servette 4137 – 6042
Davos 3842 – 4629
SCRJ Lakers 3127 – 4218
Ajoie 3054 – Swiss League
Lausanne ohne Heimspiel/8548

* ohne Geisterspiele zum Ende der Quali
** effektiv Anwesende. Ansonsten wird seit Jahren in der ganzen Liga die Anzahl verkaufter Tickets ausgewiesen.

Team 2021/22 – 2019/20*
Bern 12'636 – 16'237
ZSC Lions 7133 – 9349
Ambri 6775 – 5204
Fribourg 6579 – 6183
Zug 5279** – 6848
Lugano 4816 – 5916
Biel 4540 – 5933
SCL Tigers 4253 – 5780
Servette 4137 – 6042
Davos 3842 – 4629
SCRJ Lakers 3127 – 4218
Ajoie 3054 – Swiss League
Lausanne ohne Heimspiel/8548

* ohne Geisterspiele zum Ende der Quali
** effektiv Anwesende. Ansonsten wird seit Jahren in der ganzen Liga die Anzahl verkaufter Tickets ausgewiesen.

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Der Liga-Chef ist überzeugt, dass die Klubs nicht blindlings ins finanzielle Verderben laufen werden. «Wenn man etwas gelernt hat, dann vorsichtig zu kalkulieren.»

Miese Saisons kosten Bern Zuschauer

Über Zahlen möchte SCB-CEO Marc Lüthi nicht reden. Er sagt: «Aufgrund der Situation durfte man keine grossen Erwartungen haben. Ich danke einfach allen, die ein Abo gekauft haben und an die Spiele kommen.» Gründe, weshalb nicht mehr Fans in die Postfinance Arena strömen, gäbe es zahlreiche. «Einige haben ein Abo gekauft, kommen aber aus Angst noch nicht. Dass es bei uns nicht bombastisch läuft, liegt auch an den letzten beiden Saisons.» Immerhin 11’700 Saisonkarten haben die Berner abgesetzt.

Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, sagt, dass nicht nur im Schweizer Eishockey die Zuschauerzahlen nicht auf dem gewohnten Niveau seien. «Das gilt auch für den Fussball, die anderen Ligen in Europa oder Konzerte.» Bei den Lions habe man vorsichtig budgetiert. «Bei den Saisonkarten sind wir mit 6650 sogar über Budget», so Zahner. 2019/20 waren es 7010 Saisonabos.

Euphorie in Ambri und Fribourg

«Die Tageskasse ist dann aber schon entscheidend», erklärt Zahner. «Und vor allem auch die Playoffs, wo wir stets mit dem Halbfinal budgetieren.» Er hat aber Hoffnung auf Besserung: «Beim Fussball hat man die Erfahrung gemacht, dass von Spiel zu Spiel mehr Zuschauer kamen.»

«Überrascht hat mich, dass wir Sitzplatz-Zuschauer verloren haben. Insgesamt haben wir rund zehn Prozent weniger Saisonkarten verkauft», sagt Markus Bütler, der Geschäftsführer der Lakers. «Bei einigen Zuschauer haben wir uns erkundigt, und der Hauptgrund war die 3G-Regel. Und das geht durch jede Schicht der Gesellschaft. Vom Stehplatzfan bis zum Grosssponsor.»

Es gibt auch Klubs, wo denen die Fans bereits strömen: In Ambri (+1571 gegenüber 2019/20) und Fribourg (+396) herrscht nicht zuletzt wegen den neuen Arenen Euphorie.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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