EV Zug ärgert Leader Lausanne
Lions deklassieren Davos im Klassiker

Die Lions entscheiden den Klassiker klar für sich, während der EV Zug mit Lausanne kurzen Prozess macht. So lief der Dienstag in der National League.
Publiziert: 15.12.2020 um 22:19 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2020 um 07:39 Uhr
Lange Gesichter bei den Davosern.
Foto: freshfocus
1/10

ZSC Lions – Davos 5:1

Denis Hollenstein führt die ZSC Lions quasi im Alleingang zu einem bequemen Heimsieg gegen Davos. Der angriffslustige Topskorer markiert einen Hattrick und zwei Assists, eine astreine Leistung. Hollenstein macht sich damit zum Held des Abends, allerdings lässt seine Mannschaft auch nicht gerade viel anbrennen.

Der HC Davos findet auch in Zürich den Weg aus der Negativspirale nicht. Im Hallenstadion geraten die angeschlagenen Bündner nach Konzentrationsfehlern wieder mal früh in Rückstand – wie meist in den letzten Partien. Systembedingte Schwächen sind das nicht in jedem Fall: Vor dem 1:0 durch Geering verliert Captain Andres Ambühl die Scheibe in der Vorwärtsbewegung an der gegnerischen blauen Linie. Bei den weiteren Gegentreffern herrscht dann allerdings etwas Konfusion in der eigenen Zone.

Nach der Abreise Joe Thorntons ist beim HCD aber wieder etwas mehr Karacho zu sehen, das sollte eigentlich Mut machen. Am Esprit mangelt es nicht, bei den zügig vorgetragenen Angriffen (vorab im zweiten Abschnitt) fehlen nur etwas die Geduld und die Präzision im Abschluss. Und wie immer wenn die Stöcke zittern, auch der Glaube in die eigenen Fähigkeiten.

Tore: 6. Geering (Hollenstein) 1:0. 7. Hollenstein (Prassl) 2:0. 20. Krüger (Hollenstein/PP) 3:0. 30. Frehner 3:1. 50. Hollenstein (PP) 4:1. 52. Hollenstein (Krüger) 5:1.

Der Beste: Hollenstein (Zürich). Na klar, wer sonst?

Die Pflaume: Ambühl (Davos). Puckverlust vor dem 0:1, beim 1:4 in der Kühlbox.

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Wohlwend braucht einfach noch Zeit
1:43
Dinos Wort zur Runde:Wohlwend braucht einfach noch Zeit

EV Zug – Lausanne 4:1

Lausanne kommt als stolzer Leader nach Zug. Das Selbstvertrauen bei den Waadtländern ist in den letzten Monaten im gleichen Mass wie das Unbehagen und das Misstrauen bei der Konkurrenz gestiegen. Doch der EVZ ist für das Duell der bisher besten Mannschaften der Liga, wenn man den Punkteschnitt zum Massstab nimmt, gerüstet, will sich für die 0:3-Heimpleite im ersten Vergleich revancherien.

Für die Energie in der leeren Arena sorgen die Spieler selbst. Für die ersten krachenden Checks gibt es Applaus und Gejohle von der Bank. In Führung geht der EVZ, nachdem er eine frühe Strafe überstanden hat. Topskorer Kovar bedrängt Bertschy. Der Nati-Stürmer kommt dabei zu leicht zu Fall und verliert den Puck. Dann geht es schnell: Der Tscheche spielt die Scheibe vors Tor, wo Thürkauf trifft.

In Überzahl kann Lausanne durch Jooris ausgleichen. Genoni ist dabei nicht schuldlos. Doch danach macht der EVZ-Keeper den Laden dicht – auch wenn er Glück hat, dass die Unparteiischen im Schlussdrittel den zweiten Lausanner Treffer wegen einer Goalie-Behinderung von Jooris nach dem Video-Studium aberkennen.

Doch davor hat Zug die Weichen zum Sieg in der zu strafenreichen Partie bereits gestellt. Und zwar im Powerplay. Erst trifft Martschini, nachdem ihm gegen die Lakers der erste Punkt gelangen war, auch erstmals in dieser Saison. Er nach einem schönen Querpass von Hofmann noch Zeit, sich den Puck mit dem Fuss zurechtzulegen. Dann pflügt sich Klingberg vors Tor. Senteler versenkt den Rebound. Und der Schwede Thorell darf sich dabei endlich den ersten Skorerpunkt der Saison gutschreiben. Den Powerplay-Hattrick macht Simion noch im Mittelabschnitt mit dem 4:1 perfekt.

Es ist eine Machtdemonstration der Zuger, die mehr Wucht, Speed und Präzision aufs Eis bringen. Der EVZ stürzt den Leader und darf sich als Nummer 1 fühlen, auch wenn Fribourg nun die Tabelle mit vier Spielen mehr anführt. (sr)

Der Beste: Tobias Geisser (Zug). Bügelt für Partner Diaz aus. Sekunden später kommen die Zuger zum Powerplay, das sie zum 2:1 nutzen

Die Pflaume: Christoph Bertschy (Lausanne). Das erste Zuger Tor muss er auf seine Kappe nehmen.

Die Tore: 4. Thürkauf (Kovar) 1:0. 11. Jooris (Hudon, Barberio/PP) 1:1. 19. Martschini (Hofmann, Kovar/PP) 2:1. 32. Senteler (Klingberg, Thorell) 3:1. 40. Simion (Senteler/PP) 4:1.

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Biel – Ambri 7:1

Am Freitag musste Biel-Coach Lars Leuenberger auf dem Sofa mitansehen, wie sich sein Team in Davos vergeblich abmühte, trotz vieler Chancen 2:3 verlor. Jetzt ist der 45-Jährige nach akuten Nierensteinen zurück. Und erlebt einen geruhsamen Abend.

Ambri präsentiert sich ohne Topskorer Julius Nättinen, der wie Biels Petteri Lindbohm mit dem finnischen Nationalteam am Channel One Cup weilt, äusserst harmlos.

Tino Kessler, der in Davos sein erstes Saisontor erzielte, trifft schon nach 88 Sekunden. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 66 Sekunden macht Biel bei Spielhälfte alles klar. Vor den Treffern zum 0:3 und 0:4 lässt Elia Mazzolini eine Grosschance ungenutzt, nachdem zuvor schon Jannik Fischer an der Latte gescheitert ist.

Nach dem 0:4 lässt sich der unglücklich agierende Goalie Damiano Ciaccio durch Viktor Östlund ersetzen. Der Schwede mit Schweizer Lizenz muss sich noch dreimal bezwingen lassen. Zwei Tore kassiert Ambri, nachdem Captain Michael Fora, der sich während des ganzen Spiels mit Mike Künzle anlegt, endgültig die Neven verliert und nach einem Check gegen Künzles Kopf unter die Dusche geschickt wird.

Einen Schreckmoment erlebt Manuel Nikolic (31). Der Unparteiische aus Innsbruck, der seit dieser Saison in der NL pfeift, gerät nach sieben Minuten zwischen die Fronten, stürtzt aufs Eis, windet sich hin- und her. Kaum zu fassen: Nikolic hat sich die Schulter ausgekugelt, lässt sich kurz pflegen, pfeift dann weiter. Chapeau!

Der Beste – Luca Cunti (Biel): Trickreich, spektakulär und mit Übersicht. Eine Augenweide.

Pflaume – Elia Mazzolini (Ambri): Hat beim Stand von 0:2 das leere Tor vor sich, kann aber die Scheibe nicht annehmen. Dann scheppert es zweimal auf der anderen Seite.

Die Tore: 2. Kessler (Cunti) 1:0. 15. Moser (Fuchs, Rathgeb) 2:0. 31. Pouliot (Fey, Stampfli) 3:0. 32. Hügli (Cunti) 4:0. 45. Künzle (Fuchs, Rathgeb/PP) 5:0. 51. Flynn (Zwerger, Fora/PP) 5:1. 55. Hofer (PP) 6:1. 57. Hügli (Künzle, Cunti/PP) 7:1.

SCL Tigers – Fribourg 0:5

Die Tore: 7. Gunderson 0:1, 18. Bykow (PP) 0:2, 43. Herren 0:3, 48. Brodin (PP) 0:4, 58. Sprunger (PP) 0:5.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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