Dinos Check
Sie kamen mit Fackeln und Mistgabeln

Die Spieler wehren sich gegen das Reformdiktat der Bosse. Die Liga will sich nun über die Verzögerung des geplanten Spielbeginns unterhalten. Eine Klamotte.
Publiziert: 25.02.2021 um 10:41 Uhr
|
Aktualisiert: 14.04.2021 um 18:30 Uhr
Dino Kessler

Man müsse sich innerhalb der Liga über die Verzögerung des geplanten Spielbeginns unterhalten, meinte Geschäftsführer Vaucher nach der Protestaktion der Spieler vom letzten Wochenende aus dem Schmollwinkel. Eine gar kleingeistige Drohgebärde des sogenannten Geschäftsführers der Liga. Als ob die Verzögerung selbst (ungefähr 2 Minuten) irgendwen kitzelt. Was will die Liga denn dagegen tun? Die Uhr zurückdrehen? Ganze Mannschaften sperren oder büssen?

Die Zeit hätte man ausserdem ruckzuck wieder reinholen können, indem man eine der auf 18 Minuten ausgewalzten Drittelspausen auf erträgliche 15 Minuten verkürzt hätte, so wie das der Standard war bevor die Klubs diese drei extra Minuten einführten, um den Wurstumsatz in die Höhe zu treiben. Die Wursttheken? Gerade geschlossen.

Überhaupt reagieren die Klubbosse teilweise überempfindlich auf die Aktion der Spieler, man könnte glauben, die wären mit Fackeln und Mistgabeln vor den Geschäftsstellen aufgetaucht und hätten die Herausgabe der Klubkasse verlangt.

Denis Vaucher, Geschäftsführer der National League.
Foto: keystone-sda.ch
1/8

Die Athleten sind immer das grundsätzliche Kapital im Profisport. Ohne sie geht nichts, und ersetzbar sind sie im High-End-Bereich auch nicht. Die Schweizer Eishockeyprofis entdecken diese Macht erst gerade für sich und reagieren geschlossen auf das Reformdiktat der tatsächlichen Geschäftsführer und Präsidenten der Liga.

Diese Entscheidungsträger haben sich mit blindem Eifer in eine ungemütliche Position manövriert und sich die Rolle des Schurken in dieser Klamotte selbst zugeschrieben. Unterstützt werden sie dabei von Denis Vaucher, der keine Gelegenheit auslässt, den Keil noch weiter in die Kluft zwischen die beiden Lager zu treiben. «Riesenflaschen» wären sie bezüglich Kommunikation, sagte beispielsweise Marc Lüthi. Vielleicht müsste man sich innerhalb der Liga erstmal darüber unterhalten.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?