Dieser Trainer hat Lugano verwandelt
Jetzt lacht keiner mehr über Ireland!

Als Greg Ireland im Januar bei Lugano Feuerkopf Doug Shedden ersetzte, wurde der Kanadier belächelt. Doch jetzt hat er den ZSC ausgeschaltet und Bern einen ersten Schlag versetzt.
Publiziert: 23.03.2017 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:20 Uhr
Stephan Roth

Seit Mitte Januar steht Greg Ireland bei Lugano an der Bande. Und was der 51-Jährige bisher geleistet hat, hätte ihm wohl kaum einer zugetraut. Er wurde belächelt. Denn der Kanadier kam mit einem bescheidenen Leistungsausweis. Vor einem Jahr war er bei Mannheim gefeuert worden. Doch im Tessin hatte man sich an sein Nothelfer-Gastspiel 2011 erinnert, als er den Bianconeri in der Playout-Serie gegen Rapperswil-Jona souverän den Ligaerhalt sicherte.

Doch jetzt lacht keiner mehr über den unscheinbaren Mann mit dem leichten Lispeln. Ihm ist etwas bei Lugano gelungen, was seine Vorgänger nicht geschafft haben: In den letzten Jahren war das Gefälle im Team immer enorm gewesen. Die Stars und Spektakelmacher standen fast permanent auf dem Eis, während die Handwerker auf der Bank schmorten. Tempi passati!

Ireland lässt seine Mannschaft nicht nur urkanadisches Defensiv-Hockey, in dem die Zone vor dem starken Goalie Elvis Merzlikins konsequent besetzt wird und Abpraller wegspediert werden, sondern verteilt die Verantwortung auch auf mehrere Schultern.

Greg Ireland an der Lugano-Bande.
Foto: Michela Locatelli/freshfocus
1/4

So stand in den Viertelfinals Vorkämpfer Raffaele Sannitz (18 Minuten, 50 Sekunden) über eine Minute pro Spiel mehr auf dem Eis als Topskorer Linus Klasen. Gestern in Bern war der schwedische Zauberer dann gar nur knapp 14 Minuten im Einsatz. Er ist nicht mehr der dominante Offensiv-Zauberer, der die Scheibe permanent führt, sondern einer von vielen.

Die ZSC Lions sind ausgeschaltet. Und nach dem Startsieg (4:2) liegt Lugano auch in der Serie gegen Meister Bern vorne. Wie weit geht der Weg von Ireland mit Lugano noch?

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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