Die fiktiven Playoffs
Wieser erlöst den HCD!

Puck Fiction – BLICK schiebt die störende Realität mit dem Coronavirus beiseite. Und lässt die acht für die Playoffs qualifizierten Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen.
Publiziert: 18.03.2020 um 01:36 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2020 um 18:29 Uhr
Dino Kessler

In der dunklen Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischen gefunkt hätte und krönt zum Schluss den einzig wahren, wenn auch fiktiven, Schweizermeister 2020.
Jetzt: Runde 1 der Viertelfinals. Am Donnerstag: Runde 2.

ZSC Lions – Lugano 5:1

«Wir haben den Rhythmus zu spät gefunden», sagt der Lugano-Trainer Serge Pelletier nach der diskussionslosen Auftaktniederlage. Viel mehr braucht er auch nicht zu sagen. Die Zürcher nehmen Lugano mit rücksichtslosen Angriffen sofort in den Schwitzkasten. Pelletier schickt dem raffinierten Duo Suter/Roe den robusten Sannitz auf die Fersen, eine Massnahme, die ZSC-Coach Grönborg mit Gelassenheit und ohne taktische Gegenmassnahme zur Kenntnis nimmt, aufzuhalten sind die beiden sowieso nicht. Als Suter seinen persönlich ersten Treffer markiert, hat der aufgedrehte Simon Bodenmann (der Chef auf dem Eis) mit zwei Toren und einer Vorlage bereits nach dem Rechten gesehen. Der Live-Ticker vermeldet aus dem Hallenstadion Zustände wie nach der Sensation von 1992 im Viertelfinal gegen Lugano.

Zug – Fribourg 3:0

Nervosität? Ist beim meistgenannten Favoriten nicht mal in Spurenelementen auszumachen. Captain Rafael Diaz präsentiert sich standesgemäss als Antreiber, verlagert mal über die Couloirs, überrascht mit messerscharfen Pässen in die Tiefe oder überwindet die konservative Defensivstaffelung des Gegners mit pfeilschnellen Vorstössen. Die einstige Binnenrivalität zwischen den beiden designierten Scharfschützen Lino Martschini (10 Tore in der Qualifikation) und Grégory Hofmann (24) scheint rechtzeitig geklärt: Martschini setzt sich mit zwei Volltreffern in Szene, Hofmann besorgt das 3:0 ins leere Tor. Konkurrenz belebt das Geschäft also doch. Für eine Überraschung fehlt den Westschweizern der Mut und die zündenden Ideen. Allein mit dem Prinzip Hoffnung, Reto Berra im Tor und einer stehenden Abwehrkette kann der EVZ nicht aus der Reserve gelockt werden.

Martschini (Mitte): Zwei Tore zum virtuellen Playoff-Auftakt gegen Fribourg.
Foto: keystone-sda.ch
1/7

Davos – Lausanne 5:4 n.V.

Kurz vor der Geisterstunde trickst Marc Wieser mit einem aus dem Lauf abgefeuerten Schuss Lausannes Torhüter Tobias Stephan aus. Ein zuletzt verdienter Lohn für Davos, das allerdings auch vier Mal eine Führung preisgibt. Am Ursprung der Abwehrschwäche steht Routinier Félicien Du Bois mit zwei Abspiel- und einem Deckungsfehler. Greniers Ausgleich fällt nach einem Hagel von Schüssen während eines druckvollen Powerplays kurz vor Schluss. Der neue Lausanne-Trainer Craig MacTavish hat das Team vom engen taktischen Korsett seines Vorgängers Peltonen befreit. «Let the boys be boys», sagt der vierfache Stanley-Cup-Sieger. Ohne Mithilfe der Bündner Abwehr wäre die Partie allerdings auch ohne Extraschichten ausgekommen. Das Tor im sechsten Drittel (112. Spielminute) beendet das zweitlängste Spiel in der Historie der National League. Im Frühling 2019 hatte der SC Bern in der 117. Spielminute in Genf gesiegt.

Servette – Biel 4:1

Keine Überraschung mehr: Genf knüpft nahtlos an die Leistungen der Qualifikation an. Die ohne den gesperrten Forster angereisten Bieler lassen sich durch die ruppige Gangart nicht einschüchtern, verlieren aber zeitweise die Orientierung und finden erst im Schlussabschnitt den Tritt. Da ist das Spiel mit dem Zwischenstand von 4:0 aber bereits entschieden. Schon in der 15. Spielminute nimmt Genfs Captain Rod sich selbst und Biels Rajala mit einem (zu) späten Check aus dem Spiel, danach fliegen in kurzen Abständen Fäuste und Fetzen. Der Servettien Winnik und Biels Verteidiger Salmela liefern sich eine Privatfehde, die Schiedsrichter Lemelin zumindest temporär für beendet erklärt: Nach einer Eskalation im griechisch-römischen Stil setzt er die Wüteriche für den Rest der Spieldauer in den Kabinen fest.


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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