Das meint BLICK zum Raffainer-Wechsel
Hoffentlich Lüthis letzter Transfer

Der fürs Publikum sichtbare Funktionärsapparat beim SC Bern vermittelt immer mehr den Eindruck eines aufgeblasenen Politbüros, schreibt BLICK-Hockey-Experte Dino Kessler.
Publiziert: 20.01.2021 um 12:02 Uhr
|
Aktualisiert: 11.02.2021 um 13:36 Uhr
Dino Kessler

Einmal der Lüthi. Dann der Chatelain. Dann die Schelling. Zur Abwechslung mal der Bachmann. Nun der Raffainer. Der fürs Publikum sichtbare Funktionärsapparat beim SC Bern vermittelt immer mehr den Eindruck eines aufgeblasenen Politbüros, das immer auch ein wenig Endlager für Abgebrannte und Ausgediente ist. Irgendeinen Posten finden wir für den schon noch, und sonst schaffen wir eben einen neuen Bereich.

Ist ja schön und gut, wenn auch die Sozialkompetenz ein Kriterium beim Personalmanagement ist – aber wie will dieser Koloss wieder auf die Beine kommen, wenn man ihn immer weiter füttert, statt ihn auf eine radikale Diät zu setzen?

Der Begriff «Führungsschwäche» ist in der Regel selbsterklärend, ansonsten beseitigt die Metapher «Der Fisch stinkt vom Kopf» die letzten Zweifel.

Raeto Raffainer ist der wichtigste Transfer, den CEO Marc Lüthi in der letzten Zeit gemacht hat.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Raffainer ist ein Visionär

Raeto Raffainer ist innerhalb der Funktionärskaste eine Ausnahme, weil er ein Visionär ist, der nicht aus der Mottenkiste der verstaubten Postensammler und Machterhalter stammt. Er bewegt sich stilsicher auf dem sportlichen und dem gesellschaftlichen Parkett, eine Figur, die das angekratzte Image des einstigen Branchenleaders aufpolieren kann, aber dafür braucht er keine betriebsblinden Ratgeber und Einflüsterer, sondern nur etwas reine Luft.

Sportliche Abnützungserscheinungen gehören zum Geschäft und werden von einer breiteren Basis akzeptiert, als man auf den ersten Blick glauben möchte. Das, was im Mikrokosmos einer professionellen Liga verdächtig ist, sind geduldete Kompetenzüberschreitungen und Ansammlungen von Funktionären, die immer die gleichen Fehler machen und dann hoffen, andere Ergebnisse zu erzielen.

Raeto Raffainer ist der wichtigste Transfer, den Marc Lüthi in der letzten Zeit gemacht hat. Hoffentlich auch der letzte.

«Der grosse Verlierer ist Davos»
3:28
Buchli zum Raffainer-Wechsel:«Der grosse Verlierer ist Davos»
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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