So erklärt Sportchef Raffainer die HCD-Krise
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Nach Achillessehnenriss:So hart ist für HCD-Routinier Du Bois der Weg zurück

Bündner im Tabellenkeller und ein Leck in der Abwehr
So erklärt Sportchef Raffainer die HCD-Krise

Der HCD klebt am Tabellenende fest, hoch ist nur die Quote der Gegentreffer. Sportchef Raffainer gibt Auskunft.
Publiziert: 18.11.2020 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 19:41 Uhr
Dino Kessler

Herr Raffainer, was ist denn los in Davos?
Für den nach Punkten schwachen Saisonstart gibt es Gründe.

Welche?
Viele Verletzungen und der fehlende Rhythmus wegen verschobenen Partien.

Das sind Ausreden.
Ja klar! Oder sagen wir: teilweise. Wir spielen eigentlich recht ordentlich, aber wir gewinnen die Spiele nicht. Letzte Woche haben wir insgesamt neun Drittel gespielt, acht davon waren überzeugend, trotzdem haben wir nur drei Punkte geholt, hätten aber sicher sechs verdient. Aber: Letzte Saison war es anders, da haben wir auch gewonnen, wenn wir manchmal Mist gespielt haben. Ich mache mir keine Sorgen, weil ich gute Spiele von uns sehe. Ich sage nicht sehr gute, aber gute. Ich habe keine Zweifel, wir werden bald besser dastehen.

Sportchef Raeto Raffainer sieht den HCD vor besseren Zeiten.
Foto: keystone-sda.ch
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Mit 3.75 Einschlägen pro Spiel kassiert der HCD die meisten Gegentore der Liga. Gibt es ein Abwehrproblem?
Ein eigentliches Abwehrproblem gibt es nicht. Und jetzt sage ich, weshalb ich die Verletzungen erwähnt habe und das nur teilweise eine Ausrede ist: Wenn die vier solidesten Schweizer Verteidiger über längere Zeit fehlen, leidet bei jeder Mannschaft die Abwehrleistung. Uns fehlten oder fehlen Du Bois, Paschoud, Guerra und Stoop. Natürlich kommt der Nachwuchs zum Zug und kann von der zusätzlichen Eiszeit profitieren, Barandun und Heinen haben auch bereits Fortschritte gemacht. Bei dieser Ausfallquote würde man als Sportchef unter normalen Umständen zugreifen, wenn Mirco Müller (NHL-Verteidiger ohne Vertrag, die Red.) auf dem Markt ist. Da blutet dir das Herz.

Der HCD hat eben erst 50'000 Franken in 48 Stunden mittels Crowdfunding für den Nachwuchs generiert. Könnten Sie so nicht einen Verteidiger finanzieren?
Wir können nicht mit den Spielern Lohnkürzungen aushandeln und gleichzeitig Transfers machen. Das wäre im höchsten Masse unfair.

A propos: Gibt es schon eine Einigung mit den Spielern?
Nein. Wir haben einen etwas anderen Weg gewählt. Wir haben den Spielern Transparenz gewährt und die Bücher gezeigt und alle möglichen Szenarien durchgespielt. Was wäre, wenn wie viele Zuschauer ins Stadion dürfen und so weiter. Dass wir jetzt etwas später dran sind, ist nur logisch: wir konnten die Diskussionen erst starten, als der Spengler Cup definitiv abgesagt war. Unsere Zielsetzung war und ist, bis Ende November eine Einigung zu erzielen.

Den Finnen Turunen haben Sie als Ihren Wunschtransfer bezeichnet. Spielt er nach Wunsch?
Nein. Er bekundet noch etwas Mühe, aber das ist nicht sonderlich überraschend. Mit Palushaj und Tedenby war es in der letzten Saison ähnlich. Turunen muss sich erst damit abfinden, dass in der Schweiz sehr viel Gewicht auf die Skorerpunkte der Ausländer gelegt wird. In der finnischen Liga war er einfach ein Teil der Mannschaft und musste sich keine Gedanken machen, wie viele Punkte er erzielt. Aber er ist erst 24 Jahre alt und wird sich daran gewöhnen.

Andres Ambühl ist zum Glück erst 37...
Unglaublich ist der. Der geht immer, volle Pulle, jeden Tag, ohne irgendwelche Leistungsschwankungen. Das ist ein grosses Vorbild.

Wie macht er das?
Ich sehe nur, wie seine Augen glänzen. Wenn er spielen darf, ist er glücklich. Das ist bei Thornton auch so, der geht selbst dann aufs Eis, wenn wir frei haben. Die zwei lieben das Spiel, ganz einfach.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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