Bern gegen Davos in Rücklage
So dreht man die Serie

40-mal lag ein Team in den Playoffs 0:3 zurück. Nur dreimal gelang die Wende. Rüeger, Duca und Bürgler wissen, wie es geht.
Publiziert: 24.03.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:51 Uhr
Von Angelo Rocchinotti

Berns Coach Guy Boucher liess gestern das Toreschiessen trainieren. Doch das Unterfangen misslingt. Kaum ein Schuss kommt aufs Tor. Ein Puck fliegt sogar übers halbe Feld und trifft beinahe einen Betreuer am Kopf.

Vor dem vierten Duell gegen den HCD spricht nur wenig für den SCB. Erst dreimal wurde ein 0:3 – jeweils im Viertelfinal – gedreht. Den Anfang machte Lugano 2006 gegen Ambri. Allerdings erst, nachdem Trainer Larry (Huras) durch Harry (Kreis) ersetzt worden war. «Es spielte keine Rolle, wer an der Bande stand. Wichtig war, dass der Klub ein Zeichen setzte und wir Spieler kapierten, dass es an uns liegt», sagt der damalige Goalie Ronnie Rüeger.

Ein Jahr später gelang dem EVZ gegen die Lakers das Kunststück. «Präsident Roli Staerkle lud uns zum Nachtessen auf den Zugerberg ein und nahm sieben Holzscheite mit», erinnert sich Stürmer Paolo Duca. «Als Staerkle über die erste Pleite sprach, schmiss er das erste Scheit zu Boden.» Das zweite und dritte folgten. Die restlichen vier wurden als Zeichen des Aufbruchs mit einer Nummer versehen und von Trainer Sean Simpson unter die Spielerbank gelegt.

Hokuspokus: Lars Weibel und Paolo Duca schafften die Wende 2007 in Zug mit Holzscheiten.
Foto: Toto Marti

Mit Torreigen zur Wende?

Mit Hokuspokus zum Erfolg? Daran glaubt Dario Bürgler nicht. «Die Wende kam mit Duca», sagt er bestimmt. Der heutige Ambri-Captain kehrte nach sechs Spielsperren beim Stand von 0:3 zurück. Duca traf zweimal und verwertete den entscheidenden Penalty. «Ich konnte Energie ins Team bringen. Die Verunsicherung war gross.»

Bürgler selbst schaffte 2008 mit Davos gegen den EVZ das Wunder erneut. Jene Serie ähnelt am ehesten jener des SCB. Arno Del Curto damals: «Es könnte auch 3:0 für uns stehen.» Bürgler: «Wir haben immer an uns geglaubt und waren nicht das schlechtere Team.» Davos profitierte damals davon, dass EVZ-Antreiber Dale McTavish verletzt nicht mehr seine Leistung bringen konnte.

Was die drei Serien gemeinsam haben: Die Wende begann mit einem Torfestival im vierten Spiel (5:4 n. V./6:5 n. P./7:6). Der SCB braucht also Tore.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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