Alles beginnt ganz harmlos. Eines Abends Anfang März noch vor dem nationalen Lockdown fühlt sich Tobias Geisser angeschlagen. «Ich dachte, eine Grippe oder starke Erkältung ist im Anzug», erinnert sich der EVZ-Verteidiger. Als er am nächsten Morgen aufwacht, sind die Symptome wieder weg, es geht ihm besser.
Doch dem Zuger fällt wenige Tage später auf, dass er nichts mehr riechen kann, obwohl er weder Schnupfen hat noch seine Nase verstopft ist. «Doch damals war der Verlust des Geruchssinns als Corona-Symptom noch nicht so bekannt.» Und weil Geisser zu keiner Risikogruppe gehört, wird er zunächst nicht auf Covid-19 getestet.
Covid-19 oder neurologisches Problem?
Während der von der NHL-Organisation Washingtons ausgeliehene Spieler im Lockdown zuhause sitzt und trainiert, normalisiert sich sein Geruchssinn nicht. Sein Hausarzt rät ihm, der Ursache auf den Grund zu gehen, auch damit ein neurologisches Problem ausgeschlossen werden kann. Im Mai macht Geisser einen Anti-Gen-Test. Er fällt positiv aus.
Geisser war also mit dem Coronavirus infiziert. Was ihn einerseits erleichtert, weil damit der Verdacht einer neurologischen Ursache aus der Welt geschafft ist. Aber nun muss er sich – nach fünf Wochen im Training – zwingend einer Herz-Untersuchung unterziehen, weil eine Corona-Erkrankung nachweislich Herzprobleme auslösen kann. Entwarnung gibts glücklicherweise auch diesbezüglich.
Folgeschäden einer Corona-Erkrankung an Lunge oder Herz – wie beim Deutschen Hockey-Talent Janik Möser (25, Wolfsburg), der eine Herzmuskel-Entzündung erlitten hat – wären für einen Profisportler fatal. Bei Geisser bleibt einfach weiterhin der Geruchssinn weg. Doch auch dieses Symptom ist einschneidend und beeinflusst sowohl Alltag als auch das Gemüt.
Appetitlosigkeit, weil er das Essen nicht riecht
«Plötzlich merkt man, wieviel emotional abhängt vom Riechen», sagt Geisser, «zum Beispiel, wenn man nach Hause kommt und normalerweise sofort den Geruch der eigenen Wohnung erkennt.» Zudem kämpft der 21-Jährige lange mit Appetitlosigkeit, weil er das feine Essen beim Kochen nicht riecht. Und auch der Geruch einer Hockey-Garderobe, dem zweiten Zuhause der Spieler, ist eigentlich unverkennbar, «was aber nicht unbedingt nur ein Nachteil ist, wenn man ihn nicht so gut riecht», so Geisser schmunzelnd.
Sein Arzt hat den EVZ-Verteidiger schon mal darauf vorbereitet, dass der Verlust des Geruchssinnes bis zu einem Jahr anhalten könnte. «Zudem hat er mir geraten, ihn aktiv zu trainieren. Das tue ich mit Hilfe von verschiedenen ätherischen Ölen.» Und so ganz langsam taucht Geisser wieder in die Welt der Gerüche ein, schätzt, dass er ihn etwa zu 60 bis 70 Prozent zurück hat. «Aber immer noch regelmässig erlebe ich einen Überraschungsmoment, wenn ich plötzlich wieder etwas Neues riechen kann.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  HC Fribourg-Gottéron | 1 | 3 | 3 | |
2 |  SC Bern | 1 | 2 | 3 | |
2 |  ZSC Lions | 1 | 2 | 3 | |
4 |  EV Zug | 1 | 1 | 3 | |
4 |  Lausanne HC | 1 | 1 | 3 | |
6 |  HC Lugano | 2 | 1 | 3 | |
7 |  EHC Kloten | 1 | 1 | 2 | |
7 |  SC Rapperswil-Jona Lakers | 1 | 1 | 2 | |
9 |  HC Ambri-Piotta | 1 | -1 | 1 | |
10 |  HC Davos | 2 | -3 | 1 | |
11 |  Genève-Servette HC | 1 | -1 | 0 | |
12 |  EHC Biel | 1 | -2 | 0 | |
12 |  SCL Tigers | 1 | -2 | 0 | |
14 |  HC Ajoie | 1 | -3 | 0 |