Ambri setzt auf die eigene Jugend
Mit einem Captain-Küken durch Krisenzeiten

Mutig ernennt Ambri-Trainer Cereda den erst 21-jährigen Michael Fora zum Captain. Dieser sagt: «Ich bin mental gereift und habe genug Selbstvertrauen.»
Publiziert: 05.10.2017 um 00:02 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:43 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Captains von krisengeschüttelten Klubs haben es selten leicht. Sie müssen wieder und wieder hinstehen und die Niederlagen ihres Teams erklären. In einer Regelmässigkeit geht auch Traditionsklub Ambri-Piotta durch schwere Zeiten.

Doch diese Saison haben die Biancoblu einen neuen Weg eingeschlagen – der sie zurück zu ihren Wurzeln führen soll. Mit Trainer Luca Cereda (36) und Sportchef Paolo Duca (36) wird die regionale Verankerung und die Identifikation mit dem Klub mit Jungen personifiziert.

Das Gleiche ist trifft auf die Wahl des Captains zu: Trainer Cereda hat den erst 21-jährigen Michael Fora mit dem Captain-Amt betraut, er ist damit der Jüngste der Liga mit dem C auf der Brust. Ceredas Begründung: «Er repräsentiert die Werte des Klubs, stammt aus der Region und hat diese Leidenschaft für den Klub in sich.» Zudem verfüge Fora trotz seines Alters über Leader-Qualitäten und sei ein zäher Spieler, der nicht so schnell aufgibt.

Mit 21 Jahren ist Michael Fora der jüngste Captain der Liga.
Foto: KEYSTONE
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Und was sagt Fora selbst zur übertragenen Verantwortung? «Es ist sehr speziell für mich, bei diesem Team und in der National League Captain sein zu dürfen», sagt der Leventiner, «es ist eine Ehre.» Cereda hat sich im Vorfeld mit seinem Schützling darüber unterhalten, wollte dessen Meinung wissen. «Ich sagte ihm, dass ich bereit für diese Aufgabe bin», so Fora.

Cereda vertraut Fora schon lange

Er ist sich aber bewusst, dass sein Alter ein Thema ist. «Ich denke, dass ich genug Selbstvertrauen habe. Und ich weiss, was Cereda von mir und dem Team erwartet.» Dies weil Fora in Ambris U20 bereits 2013/14 Captain war – unter dem damaligen Elite-Trainer Cereda. Zudem betont der Verteidiger, dass er nicht der einzige Leader in der Kabine sei und er Unterstützung vieler Mitspieler habe.

Persönlicher Mentaltrainer

Trotzdem: Ist der junge Spieler dem Druck der Krisenzeiten, die in Ambri bestimmt kommen werden, gewachsen? «Das weiss ich noch nicht, denn bis jetzt haben wir noch keine Krise. Aber ich bin mental gereift.» Fora arbeitet mit einem persönlichen Mentaltrainer und holte sich Rat bei Sportchef Duca, der zuletzt neun (!) Saisons das Captain-Gesicht Ambris war. «Deswegen kann ich besser mit stressigen Situation umgehen als früher», so Fora. Das ist ihm zu wünschen.

Die aktuellen National-League-Captains

Ambri – Michael Fora (21)
Seit 2017, Nachfolger von Paolo Duca

ZSC Lions – Patrick Geering (27)
Seit 2017, Nachfolger von Mathias Seger

Kloten – Denis Hollenstein (27)
Seit 2015, Nachfolger von Viktor Stancescu

Bern – Simon Moser (28)
Seit 2017, Nachfolger von Martin Plüss

SCL Tigers – Pascal Berger (28)
Seit 2017, Nachfolger von Martin Stettler

Servette – Kevin Romy (32)
Seit 2017, Nachfolger von Jim Slater

Lugano – Alessandro Chiesa (30)
Seit 2016, Nachfolger von Steve Hirschi

Fribourg – Julien Sprunger (31)
Seit 2015, Nachfolger von Benjamin Plüss

Zug – Raphael Diaz (31)
Seit 2017, Nachfolger von Josh Holden

Biel – Mathieu Tschantré (33)
Seit 2008, Nachfolger von Serge Meyer

Davos – Andres Ambühl (34)
Seit 2014, Nachfolger von Sandro Rizzi

Lausanne – John Gobbi (36)
Seit 2014, Nachfolger von Florian Conz

Ambri – Michael Fora (21)
Seit 2017, Nachfolger von Paolo Duca

ZSC Lions – Patrick Geering (27)
Seit 2017, Nachfolger von Mathias Seger

Kloten – Denis Hollenstein (27)
Seit 2015, Nachfolger von Viktor Stancescu

Bern – Simon Moser (28)
Seit 2017, Nachfolger von Martin Plüss

SCL Tigers – Pascal Berger (28)
Seit 2017, Nachfolger von Martin Stettler

Servette – Kevin Romy (32)
Seit 2017, Nachfolger von Jim Slater

Lugano – Alessandro Chiesa (30)
Seit 2016, Nachfolger von Steve Hirschi

Fribourg – Julien Sprunger (31)
Seit 2015, Nachfolger von Benjamin Plüss

Zug – Raphael Diaz (31)
Seit 2017, Nachfolger von Josh Holden

Biel – Mathieu Tschantré (33)
Seit 2008, Nachfolger von Serge Meyer

Davos – Andres Ambühl (34)
Seit 2014, Nachfolger von Sandro Rizzi

Lausanne – John Gobbi (36)
Seit 2014, Nachfolger von Florian Conz

Mehr
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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