Alleinunterhalter Pettersson
Der ZSC hat ein Ausländer-Problem!

Der ZSC hat vor den Playoffs ein Problem: Einzig Fredrik Pettersson trifft. Bei Gegner Zug sind alle ausländischen Stürmer produktiv. Die Viertelfinalisten im Ausländer-Check!
Publiziert: 07.03.2018 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:20 Uhr
Stephan Roth und Nicole Vandenbrouck

Der EVZ sei ein gutes Team mit sehr guten Ausländern, sagt Lions-Coach Hans Kossmann. Das Gleiche kann der Schweiz-Kanadier über seine eigenen ausländischen Stürmer nicht sagen. Fredrik Pettersson ist zwar mit 26 Treffern der beste Torschütze der Liga – aber eine One-Man-Show bei den Zürchern.

Hinter dem Schweden herrscht gähnende Leere. Drew Shore, der letzte Saison bei Kloten noch 24-mal die rote Lampe aufleuchten liess, brachte bisher ein Tor zustande. Linden Vey, der Mitte Januar als drittbester KHL-Skorer aus Astana kam, brachte es bisher auf zwei Tore und blieb nach Olympia-Bronze mit Kanada völlig unsichtbar.

Lauri Korpikoski, der Finne mit der grossen NHL-Erfahrung, traf ebenfalls erst zweimal. Mattias Sjögren (drei Tore) leidet an einer Hirnerschütterung. Pascal Pelletier (zwei Tore) ist nur ein Notnagel.

Kann es Pettersson für die Lions richten?
Foto: KEY
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EVZ-Quartett mit 67 Toren

Ganz anders das Sturm-Quartett des EVZ: Viktor Stalberg hat 22, sein schwedischer Landsmann Carl Klingberg 18, David McIntyre 15 und Garrett Roe 12 Tore (plus 37 Assists) auf dem Konto.

Pettersson strahlt das aus, was den ZSC Lions in dieser Saison sonst fehlt: Er ist bissig, ehrgeizig und schiesst aus allen Lagen. Und das stets mit vollster Überzeugung. Bleibt der 30-Jährige der Alleinunterhalter in der ZSC- Offensive, dürften die Zürcher zum dritten Mal in Folge im Viertelfinal chancenlos sein.

Zumal der Schwede während seiner Zeit in Lugano in 21 Playoff-Spielen nur noch fünf Tore erzielte. Als die Tessiner vor zwei Jahren Zug in der ersten Runde 4:0 ausschalteten, blieb Pettersson torlos. Dennoch hatte er seinen Anteil am Erfolg. Er buchte fünf Assists und sorgte im ersten Spiel für viel Aufregung und einen (erfolglosen) Protest bei den Zugern: Im Penaltyschiessen traf er, nachdem er den Anlauf irregulär gestoppt hatte.

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Bern - Servette

Räumt der SCB um Topskorer Ebbett Servette aus dem Weg?
Foto: KEY

SCB-Ausländer mit 61 Toren!

Einen grossen Anteil an Berns Dominanz haben die Ausländer. Arcobello (USA), Ebbett, Raymond, Noreau (alle Ka) und Pyörälä (Fi) schossen zusammen 61 der 167 SCB-Tore. Das sind satte 36 Prozent! Was Arcobello im Vergleich zur letzten Saison minim an Produktivität ein- gebüsst hat, hat Ebbett einfach draufgepackt. Da sind die Genfer Werte weit bescheidener. Lässt man den bereits abgereisten Gerbe (USA), den neue Keränen (Fi) und den noch torlosen Fransson (Sd) einmal beiseite, haben Tömmernes (Sd), Da Costa (Fr) und Spaling (Ka) zusammen nur 23 Tore geschossen. Sie dürften den Bernern nicht sonderlich gefährlich werden – ausser Da Costa läuft wieder zu grosser Form auf.

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Biel - Davos

Die Davoser Ausländer um Broc Little müssen sich steigern, wenn sie gegen Biel bestehen wollen.
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Davoser Söldner-Pech

Die Ausländer des EHC Biel sind bestens eingespielt. Der Verteidiger Sam Lofquist (USA) ist der einzige Neuling des Quintetts mit Earl (USA), Micflikier (Ka), Rajala (Fi) und Pouliot (Ka), der seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat und in einem Jahr den Schweizer Pass beantragen kann. Alle erfüllen die Erwartungen und spielen solide. Anders sieht es beim Gegner aus. Der HCD hatte diese Saison viel Pech mit den Söldnern. Für den verletzten Spielmacher Lindgren (Fi) kam Rödin (Sd), der nach fünf Spielen mit einem Beinbruch bis nach Olympia ausfiel. Und Broc Little (Bild)? Der amerikanische Wirbelwind überzeugte im Herbst, hat in 13 Partien 2018 nun aber erst zwei mickrige Tore erzielt.

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Lugano - Fribourg

Linus Klasen wurde unterdessen von Fazzini als Topskorer abgelöst. Der Schwede lässt seinen alten Glanz vermissen.
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Fragezeichen Linus Klasen

Hinter einer Söldner-Personalie Luganos steht ein grosses Fragezeichen: Linus Klasen (32). Der Schwede ist zwar punktemässig der beste Ausländer der Bianconeri – aber der Stürmer hat sein Potenzial bei weitem nicht abgerufen. Noch schlimmer: Klasen hat seinen Glanz verloren, seinen Spielwitz eingebüsst. Als hätte er keinen Bock mehr, mit seinem Talent für den Unterschied zu sorgen. Will er in den Playoffs? Bei Fribourg überzeugt einmal mehr Roman Cervenka (Tsch) mit einem Punkteschnitt von 1,16 pro Spiel. Gottérons spektakulärster Ausländer ist aber überraschenderweise Goalie Barry Brust (Ka): unkonventionell, aber stark. So lässt er die Gegner verzweifeln.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
2
4
6
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
2
2
5
3
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
2
3
4
4
SC Bern
SC Bern
2
2
4
4
ZSC Lions
ZSC Lions
2
2
4
6
EV Zug
EV Zug
1
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
2
1
3
7
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
2
-1
2
10
SCL Tigers
SCL Tigers
2
-2
1
11
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
13
EHC Biel
EHC Biel
2
-3
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
2
-6
0
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