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7:2 gegen Lugano – Fribourg schlägt Servette
Die Lions mit Kantersieg für «Charly» Schlott (†84)

Der Leader gibt sich zuhause gegen Lugano gar keine Blösse. Gleich mit einer 2:7-Packung reisen die Tessiner aus Zürich ab. Fribourg gewinnt unterdessen mit 2:1 nach Verlängerung gegen Servette.
Publiziert: 12.11.2019 um 22:16 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
Der legendäre Stadionspeaker Karl «Charly» Schlott verstarb Anfang Novermber im Alter von 84 Jahren.
Foto: Blick
1/12
Dino Kessler und Stephan Roth

ZSC Lions – Lugano 7:2

Hattrick-Bodenmann wirbelt Lions zum Kantersieg
6:26
Luganesi sind bedient:Hattrick-Bodenmann wirbelt Lions zum Kantersieg

9411 Fans

Das Spiel: Er war früher für den guten Ton im Hallenstadion besorgt: Karl «Charly» Schlott. Während rund 40 Jahren führte seine markante Stimme die Zuschauer in Oerlikon durch wilde Sixdays-Nächte und moderierte mehr als 1200 Spiele für den Zürcher Schlittschuh Club. Die Stimme des einmalig souveränen Speakers ist Anfangs November für immer verstummt, Schlott wurde 84 Jahre alt.

Schlott hatte in seinem ureigenen Stil keine Assists verkündigt – bei ihm wurden die Tore jeweils «in Zusammenarbeit» erzielt. Das raffiniert herauskombinierte 3:1 durch Krüger fällt in Reminiszenz an Schlott deshalb in Zusammenarbeit mit der 91, Denis Hollenstein und der 26, Simon Bodenmann. Eine prächtige Passgirlande bis zum krönenden Abschluss, begünstigt vielleicht leicht durch das wenig taugliche Abwehrverhalten der Luganesi.

Die tun sich allgemein schwer mit den offensiven Winkelzügen des Leaders, der mit unheimlicher Wucht Angriff an Angriff knüpft. Bei diesem gnadenlosen Angriffswirbel fällt es auch schwer, die Leistung des neuen Lugano-Ausländers Paul Postma (30) einzuordnen. Der Mann trägt die Nummer 28, ist Verteidiger und bringt die Erfahrung aus 204 NHL-Partien mit in die Schweiz.

Nach 40 Spielminuten hat sich Luganos Ersatz-Keeper Müller fünf Buden eingefangen. Falls Trainer Kapanen mit Müllers Einsatz nach drei Niederlagen in Folge mit Sandro Zurkirchen im Tor ein Zeichen setzen wollte, war das quasi ein Eigentor. Sicherheit strahlt der Österreicher keine aus, selbst wenn ihm nur ein Treffer (Bodenmanns 1:0) direkt angelastet werden kann.

Für Zürich beginnt der Abend mit einer Schweigeminute für Charly Schlott. Danach stimmt alles. Natürlich auch die Zusammenarbeit. (dk)

Der Beste – Bodenmann (ZSC). Der Antreiber im Verbund mit Krüger und Hollenstein. Viel Esprit und Durchschlagskraft.

Die Pflaume – Suter (ZSC). Verhöhnt den Gegner (Chiesa) nach dem 7:1 mit einem wenig subtilen Fingerzeig auf die Anzeigetafel. Eine unfeine Aktion.

Tore 5. Bodenmann (Prassl) 1:0. 12. C. Baltisberger (Blindenbacher/PP) 2:0. 16. Lammer (Romanenghi, Suri) 2:1. 22. Krüger (Hollenstein, Bodenmann) 3:1. 31. Roe (Suter, Wick) 4:1. 32. Bodenmann (Krüger, Hollenstein) 5:1. 47. C. Baltisberger (Noreau/PP) 6:1. 49. Bodenmann (Krüger) 7:1. 56. Fazzini (Suri, Klasen/PP) 7.2.

Fribourg – Servette 2:1 n.V.

Sprunger schiesst Fribourg in der Overtime ins Glück
2:03
Servette hat das Nachsehen:Sprunger schiesst Fribourg in der Overtime ins Glück

5755 Fans

Das Spiel: Die Derbys zwischen Fribourg und Servette sind für gewöhnlich eine hoch emotionale, meist wilde Sache. Doch Fans mit schwachen Herzen werden diesmal geschont. Torchancen sind Mangelware, das Risiko wird gemieden und die Zweikämpfe werden mit Samthandschuhen geführt.

Gottéron legt vor, als der Kanadier David Desharnais seine ganze Klasse demonstriert und Goalie Robert Mayer auf engstem Raum umspielt. Der Ausgleich gelingt Henrik Tömmernes im Powerplay.

Doch dann hüpfen hüpfen die Herzen der Fribourger Fans doch noch: Für die Entscheidung in der Overtime sorgt dann einer, der seit 17. September wegen einer Knieverletzung nicht mehr gespielt hatte: Fribourg-Captain Julien Sprunger. Der 33-Jährige, der sich bei einer unsauberen Charge von Tiger Robbie Earl verletzt hatte, hat schon beim 1:0 seinen Stock im Spiel und hat den Sieg schon 5 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit nach einer Unsicherheit von Mayer auf dem Stock, wird aber noch von Thimothy Kast gestoppt.

Mit dem Sieg rückt das Team des Trainertrios Christian Dubé/Pavel Rosa/Sean Simpson, das inzwischen kaum mehr Tore kassiert (zuletzt 4 in 4 Spielen), auf den 9. Platz vor. (sr)

Rückkehrer – Nicht nur Fribourgs Julien Sprunger gibt sein Comeback nach fast zweimonatiger Pause, sondern auch Genfs Center Tanner Richard.

Der Beste: Reto Berra (Fribourg). Der Nati-Keeper strahlt eine enorme Ruhe aus.

Die Pflaume: Marc Abplanalp (Fribourg). Lässt sich beim 1:1 viel zu einfach ausspielen. Tore 18. Desharnais (Sprunger) 1:0. 38. Tömmernes (Wingels/PP) 1:1. 63. Sprunger (Mottet) 2:1.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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