Selbstjustiz nach fairen Checks
NHL will gegen Raufbolde vorgehen

Die NHL-Bosse überlegen sich Neuerungen – einige sind umstritten.
Publiziert: 19.03.2023 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2023 um 20:24 Uhr

Die Treffen der NHL-Sportstrategen in Florida (West Palm Beach) sorgen jeweils für viel Diskussionsstoff. Aktuell beraten die General Manager über eine mögliche Erweiterung der Coaches Challenges. Vielleicht erhalten die Trainer bald die Möglichkeit, kleine Strafen für hohen Stock auf die tatsächliche Urheberschaft überprüfen zu lassen. Auch ein Thema: die Challenge bei Strafen für Spielverzögerung, wenn der Puck aus dem Verteidigungsdrittel über das Plexiglas geschossen wird. Da möchte man genau hinschauen können.

Offensichtlich ein Problem in der NHL: Faustkämpfe, die nach korrekten Checks ausbrechen. Der Tendenz, dass selbst nach korrekten Checks sofort Selbstjustiz verübt wird, möchten die Strategen entgegentreten. In der laufenden Saison sind 89 von 271 Faustkämpfen nach einem Körperkontakt ausgebrochen, der von den Schiedsrichtern als korrekt eingestuft wurde. Ein Problem, das auf europäischen Eisfeldern mindestens genauso akut ist: Geht ein Spieler nach einem Check zu Boden, wird präventiv schon mal auf den Urheber eingeprügelt.

Nachdem zuletzt einige Spieler mit schweren Schnittverletzungen (verursacht durch den Kontakt mit Schlittschuh-Kufen) längere Zeit ausfielen (zum Beispiel Tyler Seguin von den Dallas Stars und Edmontons Evander Kane), wird über die Einführung einer Tragepflicht von schnittfester Unterwäsche nachgedacht. NHL-Vize Bill Daly dazu: «Wir sollten damit nicht warten, bis es einen tragischen Vorfall gibt, sondern jetzt sofort handeln.» (D.K.)

Ottawas Brady Tkachuk (links) und Chicagos Jarred Tinordi lassen die Fäuste sprechen.
Foto: keystone-sda.ch
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