Nach Ablauf der Regular Season
Hier kommen die Zeugnisse der NHL-Schweizer

Die Qualifikation der NHL ist abgeschlossen. Am Mittwoch beginnen die Playoffs. Blick.ch verteilt die Zeugnisse der Schweizer Spieler.
Publiziert: 13.04.2015 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:15 Uhr
Roman Josi (24, Nashville): Note 5;5 | 81 Spiele, 15 Tore, 40 Assists, 55 Punkte, Plus-15-Bilanz, 26:28 Minuten/Spiel.
Foto: EQ Images
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Von Stephan Roth

Roman Josi (24, Nashville):
81 Spiele, 15 Tore, 40 Assists, 55 Punkte, Plus-15-Bilanz, 26:28 Minuten/Spiel.

In dieser Saison hat sich der Berner in die Elite der NHL gespielt. Er wird sogar als Aussenseiter für den Gewinn der Norris-Trophy, der Auszeichnung für den besten Verteidiger der Liga, gehandelt. Gewinnen dürfte er sie aber kaum. Denn sein Defensivpartner Shea Weber wird seinerseits als einer der Besten seines Fachs eingestuft. Bei Gleichbestand ist Josi offensiv mit 40 Punkten die Nummer 1 aller NHL-Verteidiger – inklusive Powerplay-Punkte belegt er Rang 5. Mehr als Josi standen nur Ryan Suter (29:03 pro Spiel), Drew Doughty (28:59) und Erik Karlsson (27:15) auf dem Eis. Einzig in Sachen Verdienst hinkt Josi hinterher. Während Weber 7,86, Suter 7,5, Doughty 7 und Karlsson 6,5 Millionen Dollar pro Saison einstreichen, bringt Josi sein 7-Jahresvertrag im Schnitt 4 Mio. ein.

Note: 5,5

Mark Streit (37, Philadelphia):
81 Spiele, 9 Tore, 43 Assists, 52 Punkte, Minus-8-Bilanz, 22:22 Minuten/Spiel.

Die Flyers haben die Playoffs klar verpasst. An Streit dürfte das aber nicht gelegen haben. Der Berner zeigte, warum ihm Philadelphia 5,25 Millionen Dollar pro Saison bezahlt: Mit 30 Skorerpunkten ist er zusammen mit Ottawas Schweden Erik Karlsson der erfolgreichste Verteidiger im Powerplay. Zudem ist Streit der neunbeste Skorer unter den Abwehrspielern.

Note: 5

Nino Niederreiter (23, Minnesota):
79 Spiele, 24 Tore, 13 Assists, 37 Punkte, Plus-3-Bilanz, 14:33 Minuten/Spiel.

So oft hat noch nie ein Schweizer in der NHL in einer Saison getroffen! Mit 24 Toren übertraf der Churer die bisherige Bestmarke von Mark Streit aus der Saison 2008/09 (16) deutlich. Mit 154 Hits ist er auch der beste Checker der Wild. «El Niño» dürfte noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt sein. Seine Tore schoss er mit relativ wenig Eiszeit.

Note: 5

Jonas Hiller (33, Calgary):
52 Spiele (44 Starts), 26 Siege, 2,36 Gegentore/Spiel, 91,8 % Abwehrquote, 1 Shutout.

Der Appenzellers seine Hochs und Tiefs. Phasenweise gab Coach Bob Hartley seinen finnischen Konkurrenten Karri Rämö und Joni Ortio den Vorzug. Doch in der entscheidenden Phase richtete es Hiller. In den letzten sechs Spielen führte er die Flames mit bärenstarken Leistungen und einer Abwehrquote von 94,3 Prozent zu fünf Siegen und sicherte ihnen damit die erste Playoff-Qualifikation seit 2009.

Note: 5

Yannick Weber (26, Vancouver)
65 Spiele, 11 Tore, 10 Assists, 21 Punkte, Plus-4-Bilanz, 17:11 Minuten/Spiel.

Der Berner hat sich in dieser Saison bei den Canucks etabliert und erhielt zuletzt immer mehr Eiszeit. «Er hat wirklich gut für uns gespielt», sagt Coach Willie Desjardins. Der schussgewaltige Verteidiger kam auch im Powerplay zum Zug und traf dabei am Donnerstag gegen Arizona doppelt. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. Die Frage ist, ob ihn sich Vancouver nach der Vertragsverlängerung mit Luca Sbisa noch leisten kann. Der Marktwert von Weber, der diese Spielzeit nur 850 000 Dollar verdient, dürfte gestiegen sein.

Note: 4,5

Luca Sbisa (25, Vancouver)
76 Spiele, 3 Tore, 8 Assists, 11 Punkte, Minus-8-Bilanz, 18:47 Minuten/Spiel.

Dass die Canucks den Zuger mit einem neuen 3-Jahresvertrag, der ihm insgesamt 10,8 Millionen Dollar einbringt, ausstatteten, überraschte viele. Doch es zeigt, wie viel seine Chefs vom ihm halten. «Luca war ein wichtiger Teil unserer Abwehr während der ganzen Saison. Er spielte viele Minuten in den entscheidenden Phasen und machte alles, was unser Coaching-Staff von ihm verlangte», sagte GM Jim Benning. Kein Verteidiger seines Teams teilte so viele Checks wie Sbisa (150) aus.

Note: 4,5

Raphael Diaz (29, Calgary)
56 Spiele, 2 Tore, 2 Assists, 4 Punkte, Minus-3-Bilanz, 12:01 Minuten/Spiel.

In der Rolle als günstiger Verteidiger-Joker (700 000 Dollar pro Saison) kam der Zuger aufgrund Verletzungen seiner Konkurrenten zu 56 Einsätzen. Er verrichtete seine Arbeit solide, konnte offensiv aber nur wenige Akzente setzen. Sein Handicap: Er ist zu wenig stark, um sich gegen die kräftige Stürmer durchzusetzen. Derzeit ist er leicht verletzt. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. Mit lukrativen Offerten ist  nicht zu rechnen.

Note: 4

Reto Berra (28, Colorado)
19 Spiele (12 Starts), 5 Siege, 2,65 Gegentore/Spiel, 91,8 % Abwehrquote, 1 Shutout.

Es war keine einfache Saison für den Zürcher. Er rutschte in der Goalie-Hierarchie auf Platz 3 hinter Semjon Warlamow und Calvin Pickard ab und Trainer Patrick Roy kritisierte ihn hart: «Ich bin nicht glücklich mit Berra. Ich denke, er arbeitet nicht hart genug im Training. Er ist nicht hungrig.» Obwohl er monatelang in der NHL nur als Türchenöffner gefragt und sein einziges Highlight ein Tor in der AHL war, liess sich er sich nicht fertig machen. Und nachdem Colorado die Playoffs verpasst hatte, konnte Berra doch noch zeigen, was in ihm steckt. Zuletzt spielte er stark und feierte gegen Winnipeg seinen ersten Shutout. Und Goalie-Legende Roy klingt ganz anders: «Reto arbeitet hart im Training und spielt gut. Ich freue mich sehr für ihn.»

Note: 4

Mirco Müller (20, San Jose)
39 Spiele, 1 Tor, 3 Assists, 4 Punkte, Minus-8-Bilanz, 16:58 Minuten/Spiel.

Der 1,94 Meter grosse Verteidiger erhielt von den Sharks die Chance, erste Erfahrungen in der NHL zu sammeln. Und der Winterthurer Erstrunden-Draft von 2013 wusste vor allem zu Beginn der Saison zu gefallen. Zuletzt fehlte er wegen einer Daumenverletzung.

Note: 4

Sven Andrighetto (22, Montreal)
12 Spiele, 2 Tore, 1 Assist, 3 Punkte, +0-Bilanz, 9:24 Minuten/Spiel.

Im Dezember konnte der flinke Stürmer erstmals in der NHL seine Visitenkarte abgeben. Dabei gelangen dem Zürcher immerhin zwei Tore. Er dürfte für die Playoffs ins erweiterte Kader der Canadiens aufrücken, falls sein AHL-Team, die Hamilton Bulldogs, die Playoffs verpassen. Für die Bulldogs buchte er in 57 Spielen 41 Punkte.

Note: 4

Sven Bärtschi (22, Vancouver/ex Calgary)
18 Spiele, 2 Tore, 4 Assists, 6 Punkte, Minus-3-Bilanz, 9:41 Minuten/Spiel.

Bei Calgary Flames musste er bei Bob Hartley unten durch und wurde in die AHL abgeschoben. So muss der Trade zu den Vancouver Canucks am 2. März eine Erlösung für den Oberaargauer gewesen sein. Er blieb zunächst zwar in der AHL, buchte bei Topteam Utica Comets aber in 12 Spielen 7 Tore und 6 Assists. Dafür wurde er zuletzt mit drei Einsätzen bei den Canucks in der NHL belohnt. Ob er nun auch in den Playoffs gegen sein Ex-Team zum Zug kommt, ist fraglich. «Gegen Calgary zu spielen, wäre unglaublich», so Bärtschi. Nachdem er im letzten Spiel gegen Edmonton zwei Tore schoss, wurde er nun aber vorerst wieder in die AHL geschickt.

Note: 3,5

Kevin Fiala (18, Nashville)
1 Spiel, 0 Tore, 0 Assists, 0 Punkte, Minus-1-Bilanz, 11:25 Minuten/Spiel.

Einen Schnuppereinsatz hatte der St. Galler Teenager schon in der NHL. Und es wird nicht die letzte Chance gewesen sein, die das Supertalent von den Predators erhält. Mit der Entwicklung des Erstrunden-Drafts war das Team aus Nashville offenbar nicht ganz zufrieden gewesen. So holten sie Fiala nach 20 Spielen aus Schweden (HV71 Jönköping) ins Farmteam nach Milwaukee. Dort buchte er in 33 Spielen 20 Punkte. Für die erste Playoff-Runde gegen Chicago holen die Predators Fiala zurück ins NHL-Teams.

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