«Gütiger Gott, er spielte unglaublich»
Schweizer stellt NHL auf den Kopf

Yes, Kukan! Es ist der Coup der Playoffs. Die Columbus Blue Jackets haben das Quali-Rekordteam Tampa Bay rausgefegt. Und alles begann mit Silber-Held Dean Kukan.
Publiziert: 17.04.2019 um 14:33 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2019 um 17:06 Uhr
Stephan Roth

62 Siege hatten die Tampa Bay Lightning mit ihren Stars Nikita Kutscherow (128 Skorerpunkte!), Steven Stamkos und Viktor Hedman in der Regular Season angesammelt und damit den Rekord der legendären Detroit Red Wings aus der Saison 1995/96 egalisiert.

Doch in den Playoffs wurde dem Team aus Florida der Stecker gezogen. Die Columbus Blue Jackets, bei denen mit John Tortorella jener Trainer an der Bande steht, der 2004 Tampa Bay zum Stanley-Cup-Sieg führte, gewannen die Serie nicht nur. Nein, sie dominierten sie und siegten im Schnellverfahren mit 19:8 Toren.

Kukans Serie: 11 Siege in 12 Spielen

Und mitten drin steht ein Schweizer: Dean Kukan. Der WM-Silberheld von Kopenhagen hatte weite Strecken der Saison überzählig auf der Tribüne verbracht. Doch der 25-Jährige behielt die Ruhe, wartete auf seine Chance. Und sie kam. Als Columbus in der Endphase der Quali um einen Platz in den Playoffs kämpfte, liess Tortorella den Zürcher ran. Und der Verteidiger beeindruckte seinen Coach sofort durch seine Gelassenheit und sein Vermögen, das Spiel anzukurbeln.

Coup: Die Columbus Blue Jackets nehmen die Gratulationen der Lightning-Spieler entgegen.
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Seit dem 24. März steht der Zürcher, der seine Karriere in Schweden lancierte, fix im Team. Und mit ihm sind die «Blaujacken» kaum mehr zu bezwingen. Mit sieben Siegen aus den letzten acht Partien sicherten sich Kukan & Co. Last minute noch das Playoff-Ticket. Und dann kam der Coup gegen Tampa Bay.

Coach Tortorella mag Kukans Mut

Im letzten Spiel (7:3) stand er knapp 19 Minuten auf dem Eis und wurde in den Medien gefeiert. «Wo wären die Blue Jackets, wenn Kukan in den Playoffs nicht einen grossen Schritt nach vorne gemacht hätte? Gütiger Gott, er spielte unglaublich. Columbus vermisst mit Ryan Murray und Markus Nutivaara bereits zwei Schlüsselspieler. Doch Kukans Aufstieg hat enorm geholfen», schreibt «The Athletic».

«Man weiss nie, wann ein Verteidiger reift. Man sollte Spieler nie aufgeben. Vor allem Verteidiger. Man muss wirklich geduldig bleiben, damit sie sich entwickeln können»», sagt Tortorella, dem vor allem gefällt, dass Kukan bereit ist, Risiken einzugehen und sich durch Fehler nicht aus der Ruhe bringen lässt.

AHL- und Champions-League-Sieger

So ist Kukan derzeit ein fixer Bestandteil im Columbus-Team. In den NHL-Playoffs hatte der Verteidiger, der «nur» 725'000 Dollar pro Jahr verdient (Vertrag bis 2020), davor noch nie gespielt.

Doch sein Palmares sieht nicht schlecht aus: Neben WM-Silber kann er den Sieg in der Champions Hockey League mit Lulea  2015 und den AHL-Meistertitel 2016 mit den Cleveland Monsters vorweisen. Und jetzt träumt er vom Stanley Cup. Wer Tampa Bay wegfegt, braucht sich vor niemandem zu fürchten.

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Seit Anfang Oktober : Die NHL-Saison 2019/20 hat begonnen und krachen wieder die Banden, die Netze zappeln und es wird um alles gespielt. Alle News, Spielstände, Highlights und Videos gibts die ganze Saison über im NHL-Ticker.

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