Auf dem Weg zur 2. Norris-Trophy?
Josi rockt die NHL

Roman Josi verleiht den Nashville Predators Flügel. Wird seine Leistung mit der Auszeichnung für den besten Verteidiger belohnt?
Publiziert: 27.04.2022 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2022 um 09:32 Uhr
Dino Kessler

Das hat noch gefehlt: Mit der Qualifikation für die Playoffs drückt Roman Josi einer ohnehin schon brillanten Saison ein weiteres Gütesiegel auf. Beim 4:5 nach Verlängerung gegen die Calgary Flames steuert der Berner ein Tor und einen Assist (der 400. in der NHL) zum Punktgewinn bei. Die Predators liegen bis 0,1 Sekunden vor der Sirene in Führung – dann gelingt Tkachuk der Ausgleich für die Flames.

Ein Spiel mit Toren, Kollisionen und Faustkämpfen

Eine Partie, die den Fans nicht nur wegen der Spannung die Hüte von den Köpfen reisst. «Ich habe über 1000 Spiele gemacht in dieser Liga», sagte Calgarys Haudegen Milan Lucic. «Diese Partie gegen Nashville war wegen den Toren, den Kollisionen, den Faustkämpfen und den Emotionen bestimmt unter den besten fünf.» Die Predators sind trotz der Niederlage fix in den Playoffs, obwohl die Vegas Golden Knights nach Punkten noch aufschliessen könnten: Nashville hat bei je zwei ausstehenden Partien 41 Siege nach 60 Minuten oder in der Verlängerung erzielt, Vegas nur 38. Bei Punktegleichstand ist diese Kategorie als Tie-Breaker entscheidend. Nashville wird in der ersten Runde als Wild-Card-Team gegen einen der Divisions-Gewinner antreten müssen: Colorado oder Calgary.

Erster 90-Punkte-Verteidiger seit Ray Bourque

Für Roman Josi (31) steigen mit der Playoff-Qualifikation auch die Chancen auf die zweite Norris-Trophy nach 2020, die Auszeichnung für den besten Verteidiger der Regular Season. Sein ärgster Konkurrent ist wohl Colorados Ausnahme-Talent Cale Makar (23), der in seiner dritten Saison ebenfalls schon einen persönlichen Punkterekord aufgestellt hat (27 Tore, 58 Assists und 85 Punkte). Für Josi sprechen (bisher) 93 Skorerpunkte (22/71) und der Fakt, dass Makar in einer wesentlich besser besetzten Mannschaft spielt. Colorado hat die Western Conference in dieser Saison nach Belieben dominiert und liefert sich mit den Florida Panthers noch einen Wettlauf um die Presidents-Trophy, die an das Team mit den meisten Punkten vergeben wird. Josi ist für Nashville der klar beste Punktesammler und der absolute Leader, Colorado stehen mit Mikko Rantanen, Nathan MacKinnon, Nazem Kadri und dem zur Zeit verletzten Captain Gabriel Landeskog auch noch absolute Top-Stürmer zur Verfügung.

Mit dem Punkt in Calgary zementieren Roman Josi und die Predators den Platz in den Playoffs.
Foto: keystone-sda.ch
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Kopfzerbrechen wegen Goalie Saros

Josi ist erst der 9. Verteidiger der NHL-Geschichte, der die Schallmauer von 90 Punkten knacken konnte. Zuletzt ist das Ray Bourque gelungen, der fünffache Gewinner der Norris-Trophy konnte sich in der Saison 1993/1994 für die Boston Bruins 91 Punkte (20/71) notieren lassen.

Etwas Kopfzerbrechen gibt es für Josi und die Predators auch nach der vollbrachten Playoff-Qualifikation: Stamm-Torhüter Juuse Saros musste im Spiel gegen Calgary im letzten Drittel das Eis wegen einer Verletzung verlassen. Saros hat in dieser Saison von allen NHL-Torhütern die meisten Spiele (67) absolviert. «Das sieht man natürlich nicht gerne», sagte Captain Roman Josi. «Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist, wir können nur hoffen, dass er in Ordnung ist.» Die Playoffs der NHL beginnen am nächsten Montag (2. Mai).


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