Zweiter Sieg in zweitem WM-Spiel
Hockey-Nati hat Scherwey statt Bauchweh

Anders als beim WM-Auftakt gegen Österreich gibt die Schweiz gegen die Slowakei im zweiten Spiel die Führung nicht aus der Hand, gewinnt 2:0. Bern-Stürmer Scherwey sorgt für das Zählbare.
Publiziert: 06.05.2018 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 18:26 Uhr
Dino Kessler aus Kopenhagen

Nach der überzeugenden Leistung gegen die Slowakei dürfte die Laune im Camp der Schweizer prächtig sein. Patrick Fischers Vorstellungen betreffend Spielkontrolle und Kreativität werden mehrheitlich umgesetzt. Chancen erarbeitet die Mannschaft zuhauf, Tore allerdings viel zu wenige.

Das Zählbare trägt fast ausschliesslich die Handschrift Tristan Scherweys. Der Berner Kraftmeier erzielt einen Treffer selbst und legt für Mirco Müllers Tor in Unterzahl wunderbar auf. Und sagt danach: «Ein schönes Gefühl, an einer Weltmeisterschaft ein Tor zu erzielen. Erst habe ich die Berührung gar nicht realisiert, dann hat man mir mitgeteilt, ich sei der Torschütze. Damit ist für mich schon ein Traum wahr geworden.»

Matchwinner Tristan Scherwey (M.) beschäftigt gleich mehrere Slowaken.
Foto: freshfocus
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Nach dem wegweisenden Sieg gegen die Slowakei dürfen die Blicke nach vorne gehen. Am Dienstag wird die Mannschaft einen weitaus härteren Crashtest bestehen müssen. Von den Tschechen wurde die Nationalmannschaft in Pyeongchang teilweise vorgeführt und bekam zu keinem Zeitpunkt Zugriff aufs Spiel.

Gegen die Slowakei ist nur das Powerplay ein Schwachpunkt. Geübt wurde das Überzahlspiel fleissig, allerdings fehlen bei der Ausführung Präzision und Geduld. In der Theorie sind Theorie und Praxis das Gleiche, in der Praxis meistens nicht. Das Bonmot des Ex-Baseballstars Yogi Berra trifft beim Schweizer Powerplay den Nagel auf den Kopf.

A propos Berra: Der Nordamerika-Rückkehrer (zu Gottéron) wird gegen die Slowakei nicht oft, dafür einige Male auf perfide Weise geprüft. Reto Berra hält der Nagelprobe stand, eine äusserst solide Leistung des Zürchers. Die Slowaken setzen immerhin einige Nadelstiche in der Offensive, weil sie trotz einiger Mängel immer noch jederzeit Kreatives auf dem Kasten haben.

Etwas zu Grübeln dürfte Patrick Fischer wegen Grégory Hofmann haben. Der heisseste Torschütze der Playoffs (14 Tore in 18 Spielen) hat seinen Lauf verloren und wirkt neben Niederreiter und Corvi wie ein Fremdkörper.

Eishockey-WM 2018

Den Spielplan, aktuelle Ergebnisse und Highlights der Eishockey WM in Dänemark gibts täglich im Sportticker. Hier gehts zu den WM-News.

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