WM-Exploit wieder verpasst
Nati dreht gegen Weltmeister zu spät auf

Die Schweiz kann gegen den Weltmeister nur phasenweise Druck erzeugen. Weil die Schweden unsere Fehler gnadenlos nutzen, wird die Nati deutlich bezwungen (3:5).
Publiziert: 13.05.2018 um 22:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:17 Uhr
Dino Kessler aus Kopenhagen

Als die Schweiz den Weltmeister erstmals unter Druck setzen kann, ist der Schaden bereits angerichtet. 3:0 führen die Schweden nach etwas mehr als 20 Minuten. Folgerichtig. Eine Lektion der Topnation in Sachen Zweikampfverhalten, Präzision und taktischer Disziplin.

Die Nati tut bis zu diesem Zeitpunkt viel zu wenig, um Zugriff aufs Spiel zu erlangen. Und sabotiert sich mit fragwürdigen Strafen (Schäppi, Diaz) auch noch selbst. Die Konsequenz sind zwei Gegentreffer in Unterzahl, weil auch das Boxplay nicht wie gewünscht harmoniert. Beim zweiten Gegentor verliert Goalie Genoni zudem noch das Gleichgewicht.

Erst lange Zeit nach dem 0:3 wird die Schweiz erstmals gefährlich. Untersanders Treffer fällt nach einer druckvollen Phase, klugen Zuspielen und mit dem erst achten (!) Schweizer Schuss aufs Tor. Zu diesem Zeitpunkt sind fast 40 Spielminuten verstrichen.

Die Schweiz zeigt gegen Schweden ein starkes Schlussdrittel.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Erst danach findet die Nati zu dem Spiel, das im bisherigen Verlauf der Weltmeisterschaft für Begeisterung sorgte. Druckvolle Angriffe, überzeugtes Auftreten, Raffinesse. Und endlich ein Zweikampfverhalten, das auch die Schweden in Verlegenheit bringt. Zumindest phasenweise. Meier beschäftigt vor dem Tor den Gegenspieler, Diaz zirkelt den Puck unter die Latte.

Erfreulich. Aber ein Strohfeuer. Larssons Weitschuss während einer weiteren Schwächephase mit Zuordnungsproblemen in der eigenen Zone knickt die Hoffnungen auf einen Punktgewinn.

Fischer zieht in der 55. Spielminute während einer Überzahl den Torhüter ab und setzt alles auf eine Karte. Der Anschlusstreffer gelingt nicht, dafür setzt Paajarvi die Scheibe in den leeren Kasten.

Nun beginnen die Rechenspiele: Mit zwei Punkten gegen Russland könnten uns die Slowaken arg in die Bredouille bringen. In der Annahme, dass die Osteuropäer ihr letztes Spiel gegen die bereits abgestiegenen Weissrussen gewinnen. Dann hilft auch ein klarer Sieg gegen Frankreich nicht mehr.

Eishockey-WM 2018

Den Spielplan, aktuelle Ergebnisse und Highlights der Eishockey WM in Dänemark gibts täglich im Sportticker. Hier gehts zu den WM-News.

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