Vom Playout- in den WM-Final
So erlebte Silber-Held Fora seine sechs Wahnsinns-Wochen

WM-Debütant Michael Fora (22) ist eine der Überraschungen in unserem Silber-Helden-Team. Und der einzige Tessiner – der über seine Saison nur staunen kann.
Publiziert: 23.05.2018 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2018 um 22:56 Uhr
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Nicole Vandenbrouck

Aufs Fest folgt ein Fest! Nach dem grandiosen Empfang der Nati-Spieler in Glattbrugg ZH am Pfingstmontag gehts für Michael Fora gestern gleich weiter: Ambris Klubführung hat für ihren Verteidiger, den einzigen Tessiner unter den Silber-Helden 2018, einen Apéro in Iragna nahe Biasca TI organisiert. Auch in der Leventina soll seine Leistung noch gewürdigt werden.

Obwohl Fora gesteht, dass er nicht unbedingt alleine im Mittelpunkt stehen müsse. Immerhin habe man als Mannschaft diese WM-Medaille gewonnen. Diese Bescheidenheit, sie ist eine der Eigenschaften des 22-Jährigen, der in den letzten Jahren enorm gereift ist.

Nati-Verteidiger Michael Fora.
Foto: KEY

Fora hat sich international behauptet

Fakt ist: Bei seinem WM-Debüt hat Fora mit seiner Leistung mehr als überrascht. Ambris Eigengewächs hat Routinier Joel Genazzi (30) – über lange Phasen Lausannes Topskorer – aus dem Line-up verdrängt. Und hat sich auch auf dem internationalen Parkett behauptet.

«Ich hatte meine Hochs und Tiefs an dieser WM», sagt Fora ehrlich. «In den Spielen gegen Russland und Schweden wurden mir meine Grenzen aufgezeigt.» Danach aber kann sich der Jüngste der NL-Captains immer besser dem hohen Niveau anpassen.

Foto: KEY
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In den K.o.-Runden schaltet Fora noch einen Gang höher, neutralisiert neben NHL-Verteidiger Mirco Müller (New Jersey Devils) die namhaften gegnerischen Stars wie den NHL-Finnen Sebastian Aho (20) oder Kanadas Connor McDavid (21, Edmonton).

Fora (hinten) im WM-Spiel gegen die Russen.
Foto: AFP

Cereda gibt ihm das Vertrauen

Fora weiss, wem er diese nächsten Schritte in seiner Weiterentwicklung zu verdanken hat: Ambri-Trainer Luca Cereda (36): «Er gibt mir das nötige Vertrauen.» Die positive Saison der Biancoblu in dem Sinne, dass die Werte des Klubs und die neue Identität des Teams konsequent umgesetzt worden sind, hat laut Fora ebenfalls Selbstvertrauen verliehen.

Dass sich Ambri am Ende einmal mehr im Playout-Final gegen Kloten gegen das Abstiegsgespenst wehren muss, ist der einzige Dämpfer. Krass für Fora: Vom Playout- in den WM-Final innert sechs Wochen! «Während der WM-Vorbereitung mit der Nati hatte ich genügend Zeit, um dies zu verarbeiten.»

Auf dem Weg zum Training in Dänemark: Michael Fora (l.) und Nino Niederreiter.
Foto: KEY

Erstaunt ist Fora dennoch darüber, wie diese Saison nun für ihn verlaufen ist. Und etwas stolz. «Hätte mir letzten September jemand gesagt, dass ich im Mai eine WM-Medaille um den Hals hängen habe, ich hätte geantwortet, dass er träumt.» Dieser Traum ist nun aber wahr geworden.

Und nicht nur für ihn! Am Sonntag holte seine Schwester Nancy (20), Basketballerin bei NLA-Klub Elfic Fribourg, den Meisterschaftstitel, also die Goldmedaille.

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