Den Start zum WM-Viertelfinal gegen Finnland in Herning hatten sich die Schweizer anders vorgestellt. Nach sieben Minuten rächt sich eine Unachtsamkeit von Grégory Hofmann. Der Lugano-Stürmer lässt den aufrückenden Markus Nutivaara aus den Augen. Der Verteidiger wird sofort angespielt und bezwingt Leonardo Genoni aus kurzer Distanz.
Im Mitteldrittel kommt die Nati dann besser ins Spiel. Und: Der Ausgleich fällt. Minnesota-Star Nino Niederreiter zeigt seine Klasse, tanzt durchs Drittel der Finnen und spielt NHL-Kollege Kevin Fiala vor dem Tor frei. Der Nashville-Stürmer scheitert zwar an Goalie Harri Säteri. Doch im zweiten Nachsetzen würgt Davos-Center Enzo Corvi die Scheibe ins Tor. Es ist bereits der vierte Treffer des Churers, der an dieser WM mit seiner Technik schon manchen Beobachter staunend mit offenem Mund zurückliess.
Das Tor gibt den Schweizern viel Auftrieb und scheint die Finnen zu schocken. Und tatsächlich: Lausanne-Stürmer Joël Vermin erkämpft sich an der Bande den Puck, wird zum fliegenden Schweiz-Holländer, zieht vors Tor, lässt sich auch durch ein Foul nicht stoppen und trifft. Fantastisch.
Und bevor die favorisierten Finnen realisiert haben, wie ihnen geschieht, steht es schon 3:1 für die Mannschaft von Patrick Fischer. Simon Moser tankt sich durch, schiesst und Hofmann verwertet den Abpraller nach Vermins Führungstor.
Was für eine Zwischenspurt: Drei Tore innert 235 Sekunden. Es riecht bereits nach dem ersten Sieg in einem Ernstkampf gegen Finnland seit 1988 bei Olympia in Calgary.
Halbfinal am Samstag gegen Kanada
Im Schlussabschnitt versuchen die Finnen verzweifelt, Druck aufzusetzen. Doch die Schweizer verteidigen entschlossen und kommen zu Kontern. So kann San-Jose-Stürmer Timo Meier ganz allein auf Säteri zulaufen, scheitert aber am finnischen Keeper.
Es bleibt spannend, zumal Verteidiger Michael Fora beim Versuch, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu spielen, Topskorer Sebastian Aho unglücklich mit dem Stock im Gesicht trifft und vier Strafminuten kassiert. Und da passiert es: Colorado-Star Mikko Rantanen verkürzt.
Die Schweizer Nerven werden noch etwas auf die Folter gespannt. Doch die Nati lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen und zieht erstmals seit 2013 und dem Silber von Stockholm in den Halbfinal ein. Da geht es am Samstag um 19.15 Uhr zurück in Kopenhagen gegen Kanada.
Den Spielplan, aktuelle Ergebnisse und Highlights der Eishockey WM in Dänemark gibts täglich im Sportticker. Hier gehts zu den WM-News.
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