Nach blamablen Pleiten gegen Dänemark und Belarus
Verbale Haue für Nati-Schreck Schweden

«Peinlich und schädlich fürs schwedische Hockey», lautet eine der Schelten in der Heimat des Weltmeisters von 2018. Der Knüller gegen die Schweiz ist nun bereits ein Schlüsselspiel. Die Schweden sind angeschlagen.
Publiziert: 24.05.2021 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2021 um 20:17 Uhr
Gegen Belarus (im Bild Nick Bailen) gab es für Rickard Rakell und seine schwedischen Teamkollegen ein böses Erwachen.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole Vandenbrouck

Souveränität in der Offensive und Abgeklärtheit in der Defensive – die Markenzeichen sind wie weggeblasen. Stattdessen dominieren bei den Schweden Chaos, Hektik und Planlosigkeit. Erstmals in der WM-Historie verlieren die «Tre Kronor» gegen Dänemark (3:4) und Belarus (0:1).

Steuert diese schwedische Mannschaft einem WM-Fiasko entgegen? Nach diesen beiden blamablen Niederlagen wird nebst dieser Befürchtung in der Heimat des Weltmeisters 2018 auch Kritik laut. Über die Auftritte der «Tre Kronor» schreibt Ex-SCRJ- und Nationalverteidiger Sanny Lindström (41) im «Expressen»: «Das ist wahnsinnig schlecht, peinlich und sogar schädlich fürs schwedische Hockey.»

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Den Überblick mit allen Spielen, Tabellen und News zum Turnier gibts hier.

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Lindström attestiert dieser Mannschaft mit 19 WM-Debütanten trotzdem ausreichend Potenzial. Ihm fehlen jedoch entscheidende Elemente: «Energie, Leidenschaft, Emotionen.» Und laut Ex-EVZ-Stürmer Oscar Lindberg (29) der Fokus auf der Spielerbank, weil der Puck einfach nicht reingeht. «Das belastet und stresst uns.»

Der Druck ist gross, das Verpassen des Viertelfinals droht. NHL-Stürmer Rikard Rakell (28, Anaheim), der grösste Star des Teams, lädt einen Grossteil der Verantwortung auf seine Schultern. «Ich bin hier, um den Puck ins Tor zu bringen und habe genug Chancen. Doch es war nicht gut genug», sagt der einstige Goalgetter.

Schlüsselspiel gegen die Schweiz

Am stärksten im Gegenwind steht allerdings Trainer Johan Garpenlöv. Nach drei Jahren als Assistent von Rikard Grönborg (52, ZSC) wurde er 2019 zum Headcoach der «Tre Kronor» befördert – ohne je Trainer einer (Klub-)Mannschaft gewesen zu sein.

Nach dem Albtraum-Start in dieses WM-Turnier räumt Garpenlöv ein: «Wir haben es nicht geschafft, die Truppe richtig zusammenzubringen. Das widerspiegelt sich auf dem Eis. Diesbezüglich haben wir noch viel zu tun.» Bitter für den 53-Jährigen: Für 80 Prozent der «Aftonbladet»-Leser ist Garpenlöv in einer Umfrage nicht der richtige Mann an der Bande.

Das Duell gegen die Schweiz ist also schon ein Schlüsselspiel. Doch die einstigen Favoriten sind angeschlagen. Eine historische Chance für unsere Nati, die die letzten acht Partien (WM, Olympia) gegen die «Tre Kronor» verloren hat. Der letzte Sieg datiert am 3. Mai in der Gruppenphase der WM in Stockholm.

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