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Meister-Coach bei der Nati
SCB-Bürolist Leuenberger darf endlich wieder Trainer sein

Lars Leuenberger steht wieder bei den «Big Boys» auf dem Eis. Bei der Nati darf der SCB-Bürolist endlich wieder einmal Trainer sein.
Publiziert: 07.11.2019 um 09:21 Uhr
Stephan Roth

Seit Montag assistiert Lars Leuenberger Patrick Fischer und Tommy Albelin in Kloten und ab heute auch in Krefeld am Deutschland-Cup, wo die Schweiz auf die Slowakei, Deutschland und Russland trifft.

Vor mehr als dreieinhalb Jahren war Leuenberger das letzte Mal mit einem Profi-Team an der Arbeit: am 12. April 2016, als er mit dem SC Bern nach dem Sieg in Lugano den Meistertitel feiern konnte.

Doch beim SCB hatte man bereits entschieden, dass ein neuer Trainer kommen sollte. Und Kari Jalonen wurde seither ebenfalls zweimal Meister. Kein Hahn krähte mehr nach Leuenberger.

Bei der Nati assistiert Lars Leuenberger (Mitte) Trainer Patrick Fischer und Tommy Albelin (rechts).
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Lars Leuenberger kehrte zwar 2017 zum SCB zurück. Doch nicht an die Bande. Er übernahm die Aufgabenbereiche «Strategische Entwicklung und Spielersichtung», die zuvor sein Bruder Sven verantwortet hatte, bevor er ZSC-Sportchef wurde. Vier-, fünfmal pro Woche steht er auf dem Eis.

«Horizont ist grösser geworden»

Allerdings nicht mit den Profis, sondern mit den Talenten. Er unterstützt die Juniorentrainer. «Für mich ist das eine sehr gute Möglichkeit, eine andere Seite zu sehen», erklärt der Meistercoach von 2016. Er ist stets dabei. An der WM und bei den Spielen der Berner in der Champions League. «Mein Horizont ist viel grösser geworden», sagt der 44-Jährige.

Doch zieht es ihn nicht wieder an die Bande? «Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich immer noch gerne Trainer wäre», sagt er. Am liebsten wohl in Bern. Doch erst hat Jalonen seinen Vertrag bis 2021 verlängert. Und Leuenberger muss weiter warten. «Ich bin nicht der Typ, der sagt: Ich will das, das und das», sagt Leuenberger, der sich nicht zur SCB-Krise äussern will.

Dafür habe er nun «mega Freude, bei den Big Boys dabei zu sein». Schon letztes Jahr klopfte der Verband an. Doch die Klubs legten ihr Veto ein. Im Sommer schaffte es Nati-Chef Raeto Raffainer vor dem Abgang zum HCD noch, die Klubs dazu zu bringen, ihr Gärtchendenken über Bord zu werfen: Klub-Leute dürfen jetzt der Nati helfen. Am Deutschland-Cup Leuenberger, an der Heim-WM Christian Wohlwend und Goalie-Trainer Peter Mettler (beide Davos).

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