Im Mitteldrittel, in der die Nati gegen die Slowakei dank Jason Fuchs, Alessio Bertaggia und Debütant Tyler Moy auf 3:0 davonzieht, sieht alles leicht und locker aus. Die Schweizer spielen schwung- und kunstvoll.
Doch davor und danach ist es zum Auftakt des Deutschland-Cups ein hartes Stück Arbeit. Dass es zur ersten Pause 0:0 steht, verdankt das junge Team (Durchschnittsalter: 23 Jahre) Melvin Nyffeler im Tor und der Ungenauigkeit der slowakischen Schüsse (drei landen am Torgehäuse).
Auch im Schlussdrittel, als die Slowaken die Brechstange auspacken, ist der Lakers-Keeper bei seinem ersehnten Nati-Einstand immer wieder gefragt. Am Schluss hat Nyffeler 30 Schüsse abgewehrt. Erst in der 56. Minute lässt sich der 24-Jährige bezwingen. 28 Sekunden darauf doppeln die Slowaken nach, so dass Fischer ein Time-out nimmt. Es hilft: Raphael Prassl trifft sofort. Danach auch noch Pius Suter mit dem 5:2 ins leere Tor.
«Am Anfang war ich nervös»
Für Nyffeler gibt es ein Lob von Nati-Coach Patrick Fischer: «Er hat schon sehr gut trainiert. Und im Spiel ist er sehr ruhig und geduldig geblieben.» Gegen Deutschland am Samstag und Russland am Sonntag (beide Spiele live auf MySports One) ist Nyffeler nur Zuschauer: Joren van Pottelberghe und Gauthier Descloux bekommen ihre Chance.
«Am Anfang war ich nervös», sagt Nyffeler. Doch der gute Beginn der Slowaken und die anfängliche «Riesen-Mühe» der Nati, wie es der Keeper nennt, habe ihm geholfen, gut ins Spiel zu kommen.
Dass es mit dem Shutout nicht klappte, ärgere ihn überhaupt nicht: «Das hätte man nach einem Tag ja ohnehin wieder vergessen.» Bei den Lakers ist der Zürcher bereits dreimal ohne Gegentor geblieben, was Liga-Bestwert ist.
«Die Nati war ein Traum»
Nyffeler hatte seinen Spass beim Debüt: «Ich mag grosse Spiele auf der grossen Bühne sehr.»
Auf sein Debüt hatte er einige Zeit warte müssen. «Die Nati war ein Traum. Ich bin stolz und froh, dass ich jetzt dabei sein darf», so Nyffeler. «Ich habe einfach versucht, im Klub meine Leistungen zu bringen.» Bekommt er jetzt im Jahr der Heim-WM Appetit auf mehr? «Ich denke gar nicht zu weit voraus», sagt der nur 1,78 Meter kleine Keeper, der aber grösser wirkt, weil er nicht zu schnell auf die Knie geht.
PS. Fischer ist nicht nur mit dem Auftritts seines Teams zufrieden, sondern auch «extrem happy», dass sein Assistent Tommy Albelin seinen Vertrag ebenfalls um vier Jahre verlängerte.