Die Glanz-Momente gegen Kanada
Machen wir wieder das Ahorn platt?

Kanada heisst der Gegner am Samstag im WM-Halbfinal. Da macht die jüngere Geschichte Mut. Die Nati hat vier der letzten zehn Ernstkämpfe gegen die Ahornblätter gewonnen!
Publiziert: 18.05.2018 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:15 Uhr
Stephan Roth

«O Canada» heisst die Nationalhymne Kanadas. Und «Oh, Kanada…», denkt sich wohl auch manch Schweizer Fan schwelgend, wenn er an die Glanzmomente gegen das Mutterland des Eishockeys zurückdenkt.

Turin: Der erste grosse Sieg gegen Kanada

Alles begann mit dem sensationellen Coup bei den Olympischen Spielen von Turin 2006. 82 Jahren nach dem ersten Ernstkampf, einer 0:33-Schlappe bei Olympia in Chamonix, siegt die Schweiz erstmals gegen Kanada. Die Helden? Goalie Martin Gerber, der beim 2:0-Triumph alle 42 Schüsse abwehrt. Und der damals bereits 35-jährige Paul Di Pietro, der gebürtige Kanadier, der beide Treffer gegen die hochkarätige NHL-Auswahl erzielt.

Mit im Team ist damals auch der Zuger Stürmer Patrick Fischer, der danach noch den Sprung in die NHL zu Phoenix schafft und heute als Nati-Coach vom nächsten Coup träumt.

Fabrice Herzog feiert seinen Treffer gegen Kanada 2017.
Foto: Keystone
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Josi und Niederreiter als Jungspunde schon 2010 dabei

Vier Jahre später erwischen die Schweizer die Kanadier erneut. In Mannheim gewinnt das Team von Sean Simpson, dem vor der WM wegen zahlreichen Absagen nicht viel zugetraut wurde, 4:1 gegen die Ahornblätter. Die Schweizer Tore gegen das Team mit Superstars wie John Tavares und Steven Stamkos gehen aufs Konto von Ivo Rüthemann, Martin Plüss, Andres Ambühl und Thomas Déruns. Im Tor steht Tobias Stephan (31 Paraden). Auf Schweizer Seite sind zwei spätere NHL-Stars im Kader: Roman Josi und der damals erst 17-Jährige Nino Niederreiter, der aber gegen die Kanadier keine Eiszeit erhält.

Das Doppelpack von Reto Suri im Penaltyschiessen

Das war der zweite Streich, der dritte folgt sogleich. Auf dem Weg zu WM-Silber in Stockholm 2013 bezwingt das Team von Simpson, der von Colin Muller und Patrick Fischer assistiert wird, die Kanadier abermals. Erst trifft Denis Hollenstein, dann würgt Niederreiter sechs Minuten vor Schluss die Scheibe zum 2:2 über die Linie. Im Penaltyschiessen ist es dann Reto Suri, der gleich zweimal erfolgreich ist. Im Tor steht wie 2006 Martin Gerber. Vom Silber-Team sind nun in Dänemark neben Coach Fischer mit Reto Berra, Roman Josi, Nino Niederreiter und Simon Moser noch vier Spieler dabei.

Herzog versetzt Schweizer Fans in Ekstase

Vor einem Jahr landet Patrick Fischer auch als Headcoach einen prestigeträchtigen Sieg gegen die Kanadier. In Paris wechselt er Goalie Jonas Hiller nach dem frühen 0:2 aus und bringt Leonardo Genoni. Dieser lässt sich nicht bezwingen. Entgegen des Spielverlaufs schaffen die Schweizer dank Toren von Fabrice Herzog und Vincent Praplan den Ausgleich. Und in der Verlängerung schlägt Herzog mit einem herrlichen Treffer erneut zu und versetzt die rund 8000 Schweizer Fans in Ekstase.

Vom WM-Team des letzten Jahres sind in Kopenhagen nur noch Genoni, die Verteidiger Raphael Diaz, Ramon Untersander, Dean Kukan, Joël Genazzi und die beiden Stürmer Gaëtan Haas und Reto Schäppi wieder dabei. Herzog, der Held von Paris, musste diesmal wegen einer Verletzung, die er sich auf dem Weg zum Meistertitel mit den ZSC Lions zugezogen hatte, absagen.

Die letzten 10 Schweiz – Kanada Ernstkämpfe

  • Olympia 2018 Pyeongchang 1:5
  • WM 2017 Paris 3:2 n.V.
  • WM 2015 Prag 2:7
  • WM 2013 Stockholm 3:2 n.P.
  • WM 2012 Helsinki 2:3
  • WM 2011 Kosice 3:4 n.V.
  • WM 2010 Mannheim 4:1
  • Olympia 2010 Vancouver 2:3 n. P.
  • WM 2007 Moskau 1:5
  • Olympia 2006 Turin 2:0
Eishockey-WM 2018

Den Spielplan, aktuelle Ergebnisse und Highlights der Eishockey WM in Dänemark gibts täglich im Sportticker. Hier gehts zu den WM-News.

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