Weil der Abstieg aus der National League ausgesetzt ist, kann der Meister der Swiss League, sofern er die Voraussetzungen erfüllt, ohne Liga-Quali aufsteigen. Für den EHC Kloten, der mit einem 11-Millionen-Franken-Budget angreift, wie ein Roter Teppich. Doch nun scheint bei den Zürchern im entscheidenden Moment das Nervenflattern einzusetzen. Sie stehen nach dem 2:4 gegen Ajoie eine Pleite vor dem Aus.
«Es war das fünfte Finalspiel. Da ist die Spannung hoch», gibt Stürmer Jeffrey Füglister zu. «Bei den einen spürt man es mehr, bei den anderen weniger.» Was ihn ärgert? «Wir fressen nach einem guten Start eine Scheiss-Strafe. Das ist dumm und darf nicht passieren. Ajoie geht in Führung, wir sind zu wenig konsequent, leisten uns gleich noch einen Fehler und schon steht es 0:2. Ein Killer. Es ist ohnehin schon schwer genug, in den Playoffs Tore zu erzielen.»
Auch Trainer Per Hanberg schafft es nicht, Ruhe reinzubringen. Der Schwede wirbelt die Aufstellung wild durcheinander, lässt am Montag Dominic Forget und Eric Faille draussen und setzt stattdessen auf Winterthurs Riley Brace. «Eine Massnahme der Trainer. Mehr gibt es nicht zu sagen», gibt sich Füglister bedeckt.
Auswärts zwei Mal chancenlos
Nun können die Jurassier am Mittwoch in Pruntrut alles klar machen. Und ihren vierten B-Titel feiern. Kloten blieb im Jura zwei Mal chancenlos, verlor 0:5 und 0:4. «Es war eine gewisse Nervosität vorhanden. Uns unterliefen Fehler, die sonst nicht passieren.» Was den 31-jährigen Füglister positiv stimmt? «Wir haben genügend Routiniers. Sie können die Spannung in die richtigen Bahnen lenken. Jetzt sind die Leader gefragt.»
Druck hätte man schon die gesamte Saison über. «Wir handelten es gut, zeigten in einer hart umkämpften Serie gegen Olten, dass wir damit umgehen können. Jetzt müssen wir einen Weg finden, um in Ajoie zu gewinnen. Wir haben es in der Quali geschafft. Nun ist es Zeit, es in den Playoffs zu tun.»
Gelingt das Unterfangen nicht, wird Kloten eine vierte Saison in der Swiss League in Angriff nehmen müssen.
