Wiki-Münsingen hofft auf Gerber-Gala
Der Underdog hat Appetit auf den SCB

Bei Wiki ziehen die Gerbers die Fäden. BLICK lud vor dem Cup-Kracher gegen Bern zum Fondue-Plausch.
Publiziert: 18.09.2018 um 01:08 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2018 um 01:13 Uhr
Angelo Rocchinotti

Alles Müller oder was? Nicht in Bern! Während landesweit der Familienname Müller dominiert – im Telefonbuch findet man 25'849 Haushalte mit diesem Namen – haben in Bern die Gerbers das Sagen (3575). Alleine bei Wiki-Münsingen findet man vier. Und keiner ist mit dem anderen verwandt. «Das ist bei uns schon fast eine Seuche», scherzt Trainer Stefan Gerber (54) – und tunkt genüsslich ein Brotstück in den Käse.

Beim Fondue-Plausch mitten in der Kabine strahlen der Coach, sein Assistent Roger (50), Verteidiger Samuel (26) und Stürmer Joel Gerber (22) um die Wette. Ihre Teamkollegen schauen amüsiert zu. «Auch wenn sie es nie zugeben würden: Einige waren neidisch, durften sie nicht mitmachen», erzählt Roger. «Sie überlegten sich sogar, wie sie es aufs BLICK-Foto schaffen könnten.»

«Eine witzige Aktion», findet Joel. «Doch dann habe ich das Ganze bereut. Wir hatten hinterher Training. Das Fondue stiess mir auf.» Klar, dass vor dem Cup-Kracher heute gegen Bern wieder Pasta auf dem Speiseplan steht. An der Vorbereitung soll es schliesslich nicht scheitern. «Es wäre schön», so Samuel, «mal nicht so hoch auf die Kappe zu bekommen.»

Die Gerbers bei Wiki-Münsingen (v.l.n.r): Spieler Joel Gerber, Head-Coach Stefan Gerber, Assistent Roger Gerber und Spieler Samuel Gerber in der Kabine der Eishalle Wichtrach – beim vom BLICK organisierten Fondue.
Foto: RUBEN SPRICH
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Die Resultate der letzten Jahre waren in der Tat ein Graus. 0:9 und 1:10 gegen Zug. 1:12 gegen Biel. Und 1:7 gegen die SCL Tigers. «Hoffentlich schiessen wir mal zwei Tore», so Samuel weiter. Joel klingt da fast etwas bescheidener: «Wenn wir nicht zweistellig verlieren, ist das schon gut.»

Für den 22-Jährigen hat das Duell einen besonderen Reiz. Joel Gerber stammt aus dem SCB-Nachwuchs und hat dem NL-Giganten sogar seinen Job zu verdanken. «Ich absolvierte damals die Sportschule. Der SCB unterstützte mich bei der Lehrstellensuche. Seither arbeite ich beim Bundesamt für Rüstung, Armasuisse.» Gerber ist operativer Einkäufer. «Ich beschaffe Fahrzeuge und Munition fürs Militär.»

Auch Trainer Stefan hat einen Bezug zum SCB. Mit seinem Vater fieberte er einst als Kind auf der Tribüne der Allmend mit, spielte dann bei den Junioren unter Paul-André Cadieux und stand in den 1980er-Jahren während Berns NLB-Zeit im erweiterten Kader. Stefan sagt: «Für uns ist der Cup ein Farbtupfer. Ich hoffe, wir können dem SCB mal ein Schnippchen schlagen.»

Hier wird heute gespielt: In der Sagibachhalle in Wichtrach.
Foto: Keystone / MARCEL BIERI

So oder so: Das Duell vor ausverkaufter Halle in Wichtrach (2500 Fans) füllt dem Klub aus der MySports League die Kasse. «Das können wir gut gebrauchen. Schliesslich können wir nicht wie Chur oder Basel mit Geld um uns werfen», sagt Samuel.

Zwei Gerbers jubeln heute aber auf jeden Fall. Denn mit Beat und Colin – auch sie sind nicht miteinander verwandt – hat auch der SCB zwei Namensvetter im Team.

Verfolgen Sie das Cup-Spiel Wiki-Münsingen – SC Bern heute ab 19.30 Uhr bei BLICK live im Stream!

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