Coach gefeuert in Corona-Krise
So plant Visp-Aegerter den Cup-Coup

Seit einem Jahrzehnt steht Bruno Aegerter wieder mal als Headcoach an der Bande. Seine Feuertaufe ist der Cup-Achtelfinal gegen Fribourg. Fürs Team ist das Duell die Bewährungsprobe nach der Corona-Quarantäne.
Publiziert: 07.11.2020 um 11:07 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Der EHC Visp hat zweieinhalb bewegte Wochen hinter sich. Nach drei Pleiten in Serie (gegen Olten, Winterthur und Thurgau) musste Sportchef Bruno Aegerter am 21. Oktober seinen Trainer Matti Alatalo (62) entlassen. Der Verwaltungsrat versicherte sich davor bei Aegerter, ob er als Interimstrainer einspringen würde.

Denn während der wirtschaftlichen Not in der Corona-Krise kann nicht beliebig Geld ausgegeben werden. Eine interne Lösung lag daher nahe. Der Swiss-League-Klub ist bis jetzt auch der einzige, der sich in dieser Corona-Saison von seinem Trainer getrennt hat. Sobald im Dezember entschieden wird, wie die Meisterschaft weitergehen soll, und je nachdem wie das Team abgeschnitten hat, berät der EHC Visp erneut. Ob Aegerter als Sportchef einen neuen Coach suchen muss, hat Aegerter als Interimstrainer nun quasi selbst in der Hand.

Doch nur zwei Tage nach dem Trainer-Wechsel wurde die Mannschaft wegen zwei mit dem Coronavirus infizierten Spielern für zehn Tage in Quarantäne geschickt. Die ist nun seit Anfang Woche vorbei – und aufs Team wartet als erste Bewährungsprobe sogleich der Cup-Achtelfinal gegen das oberklassige Fribourg. «Wir spielen ohne Match-Rhythmus mit nur Trainings in den Beinen», sagt Aegerter.

Seit dem 21. Oktober ist Sportchef Bruno Aegerter auch Interimstrainer des Visper Swiss-League-Teams.
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Das soll keine Ausrede sein, werde aber bestimmt Einfluss haben auf die Leistung. Dennoch sagt der 65-Jährige: «Wir probieren unser Möglichstes, um Gottéron die Stirn bieten zu können. Wir haben keine Chance, und genau die packen wir!» Ob das gelingt, kann im Livestream auf der Klub-Homepage verfolgt werden.

Für Aegerter, der vor seinem Wechsel zu Visp 2017 fünf Jahre Scout beim HC Davos war, ist es seit einem Jahrzehnt das erste Spiel als verantwortlicher Headcoach. Wie fühlt er sich als Trainer? «Die Tage sind länger», schmunzelt er, «weil ich ja zwei Jobs mache.» Im Spielsystem und taktischen Bereich sind Aegerters Anpassungen nur klein. Er denkt aber, dass er mit seiner Art etwas bewegen kann im zuletzt etwas verunsicherten Team. «Mal schauen, wie die Mannschaft darauf reagiert. Erfolg haben will ich sowieso, ob nun als Trainer oder als Sportchef.»

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