Schweizer Champions-League-Debakel
Die Deutschen zeigen uns, wo der Hammer hängt

Die Ernüchterung ist gross. Von den fünf Schweizer Teams, die an der Champions League teilnahmen, sind drei bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
Publiziert: 14.10.2021 um 13:06 Uhr
Stephan Roth

Wir gehören zu den Besten in Europa – so lautet das Selbstverständnis des Schweizer Klub-Eishockeys ist seit Jahren. Die deutsche Liga (DEL) wurde stets belächelt. Worauf diese Grundhaltung beruht? In der Schweiz werden die mit Abstand höchsten Löhne (Ausnahme KHL) bezahlt. Das Fan-Aufkommen ist das grösste. Und die Bedeutung und Strahlkraft in der nationalen Sport-Szene übertrifft jene der DEL bei Weitem.

Doch die Resultate in der Champions League hinken seit Jahren hinter den Ansprüchen her. Mit ihren Millionen-Kadern haben die NL-Klubs seit der Wiedereinführung der CHL 2014 gerade zweimal (Davos und Fribourg) den Halbfinal erreicht.

Die Schweizer Bilanz in der Champions Hockey League

2014/15
Final
Lulea (Sd) – Frölunda (Sd) 4:2
Schweizer Teams
Servette und Fribourg im Achtelfinal
Kloten, Zug, Bern und die ZSC Lions in der Gruppenphase out

2015/16
Final
Frölunda – Kärpät Oulu (Fi) 2:1
Schweizer Teams
Davos im Halbfinal
ZSC Lions im Sechzehntelfinal
Servette, Fribourg, Bern und Zug in der Gruppenphase out

2016/17
Final
Frölunda – Sparta Prag (Tsch) 4:3 n.V.
Schweizer Teams
Fribourg im Halbfinal
ZSC Lions und Bern im Viertelfinal
Lugano im Achtelfinal
Zug und Davos im Sechzehntelfinal

2017/18
Final
Jyväskylä (Fi) – Växjö (Sd) 2:0
Schweizer Teams
Bern und ZSC Lions im Viertelfinal
Zug im Achtelfinal
Davos in der Gruppenphase out

2018/19
Final
Frölunda – München (De) 3:1
Schweizer Teams
Lugano, Bern, Zug und ZSC Lions im Achtelfinal

2019/20
Final
Frölunda – Hradec Kralove (Tsch) 3:1
Schweizer Teams
Biel, Zug und Lausanne im Viertelfinal
Bern im Achtelfinal
Ambri in der Gruppenphase out

2020/21
Champions League wegen Corona abgesagt

2021/22
Schweizer Teams
Zug, Lugano und Lausanne in der Gruppenphase out
Fribourg und ZSC Lions für Achtelfinal qualifiziert

«Dort würde man sehen, wie weit nach vorne man mit einer solchen Mannschaft kommen könnte», sagt Del Curto über Ambri.
Unter Arno Del Curto schaffte der HC Davos 2015/16 den Einzug in den CHL-Halbfinal.
Keystone

2014/15
Final
Lulea (Sd) – Frölunda (Sd) 4:2
Schweizer Teams
Servette und Fribourg im Achtelfinal
Kloten, Zug, Bern und die ZSC Lions in der Gruppenphase out

2015/16
Final
Frölunda – Kärpät Oulu (Fi) 2:1
Schweizer Teams
Davos im Halbfinal
ZSC Lions im Sechzehntelfinal
Servette, Fribourg, Bern und Zug in der Gruppenphase out

2016/17
Final
Frölunda – Sparta Prag (Tsch) 4:3 n.V.
Schweizer Teams
Fribourg im Halbfinal
ZSC Lions und Bern im Viertelfinal
Lugano im Achtelfinal
Zug und Davos im Sechzehntelfinal

2017/18
Final
Jyväskylä (Fi) – Växjö (Sd) 2:0
Schweizer Teams
Bern und ZSC Lions im Viertelfinal
Zug im Achtelfinal
Davos in der Gruppenphase out

2018/19
Final
Frölunda – München (De) 3:1
Schweizer Teams
Lugano, Bern, Zug und ZSC Lions im Achtelfinal

2019/20
Final
Frölunda – Hradec Kralove (Tsch) 3:1
Schweizer Teams
Biel, Zug und Lausanne im Viertelfinal
Bern im Achtelfinal
Ambri in der Gruppenphase out

2020/21
Champions League wegen Corona abgesagt

2021/22
Schweizer Teams
Zug, Lugano und Lausanne in der Gruppenphase out
Fribourg und ZSC Lions für Achtelfinal qualifiziert

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Nun haben Zug, Lugano und Lausanne in der Gruppenphase Schiffbruch erlitten. Nur Fribourg und die ZSC Lions erledigten ihre Aufgabe mit Bravour.

Zug wurde von München vor 3800 Fans zerlegt und ist nach der 1:6-Heimpleite in der Gruppenphase ausgeschieden.
Foto: imago images/Geisser
1/11

Für allem das Aus von Meister Zug ist ernüchternd. Das teure Team, das die heimische Liga dominierte, kassierte gegen München eine 1:6-Ohrfeige. Im Hinspiel hatte der EVZ schon Mühe mit dem DEL-Leader bekundet, mit einem wundersamen Endspurt noch die Wende geschafft. Diesmal kapitulierte man trotz fünf hochkarätigen Ausländern. Auch Lugano scheiterte daheim an einem DEL-Team (2:4 gegen Berlin).

Die Deutschen zeigten den Schweizern, wo der Hammer hängt. Sie legten in den Direktduellen die Mängel unserer Liga in Sachen Intensität, Physis und mentaler Härte offen. Zug & Co. waren im Kopf nicht bereit, im Herbst Playoff-Hockey zu zeigen. Selbst EVZ-Goalie Leonardo Genoni nicht. Solange das so bleibt, wird es keinen Schweizer CHL-Sieger geben und die Champions League ein Schattengewächs bei uns bleiben.

Champions Hockey League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Färjestads BK
Färjestads BK
4
13
12
2
Lausanne HC
Lausanne HC
4
7
10
3
Växjö Lakers
Växjö Lakers
4
6
10
4
Fischtown Pinguins
Fischtown Pinguins
4
7
9
5
ZSC Lions
ZSC Lions
4
5
9
6
Red Bull Salzburg
Red Bull Salzburg
4
6
8
7
HC Ocelari Trinec
HC Ocelari Trinec
4
5
8
8
Sheffield Steelers
Sheffield Steelers
4
5
8
9
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
4
5
8
10
Straubing Tigers
Straubing Tigers
4
4
8
11
HC Pardubice
HC Pardubice
4
9
7
12
Skelleftea AIK
Skelleftea AIK
4
1
7
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
4
0
7
14
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
4
0
6
15
Tappara Tampere
Tappara Tampere
4
0
5
16
Pelicans Lahti
Pelicans Lahti
4
-4
5
17
TH Unia Oswiecim
TH Unia Oswiecim
4
-4
5
18
HC Sparta Prag
HC Sparta Prag
4
-5
4
19
KAC Klagenfurt
KAC Klagenfurt
4
-7
3
20
Storhamar Hockey
Storhamar Hockey
4
-6
3
21
Ilves Tampere
Ilves Tampere
4
-8
2
22
Rouen Dragons
Rouen Dragons
4
-11
0
23
Fehervar AV19
Fehervar AV19
4
-14
0
24
SönderjyskE Ishockey
SönderjyskE Ishockey
4
-14
0
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