Fünf Schweizer Teams dabei
Debütant Ambri ist für die Champions League ein Glücksfall

Die Champions Hockey League geht am Donnerstag in ihre sechste Saison. Vom Fussball-Vorbild ist sie weiter meilenweit entfernt.
Publiziert: 29.08.2019 um 13:56 Uhr
|
Aktualisiert: 30.08.2019 um 09:06 Uhr
Stephan Roth

Bern, Zug, Biel, Lausanne und Ambri – erstmals sind gleich fünf Schweizer Teams in der Champions Hockey League, die am Donnerstag beginnt, dabei. Geschuldet ist dies dem Umstand, dass die Schweiz letzte Saison Finnland im Klub-Ranking von Platz 2 verdrängte. Dies habe im Land des Weltmeisters für «Staatstrauer» gesorgt, trägt CHL-Chef Martin Baumann dick auf.

Der Schweizer versucht auch vor der sechsten Saison mit grossem Elan, die Hockey-Königsklasse zu verkaufen. Er präsentiert Charts und Zahlen, wie dass die Schweizer Teams einen Schnitt von 5257 Fans erreichten (auch dank den in den Gruppenspielen inbegriffenen SCB-Saisonabos). Baumann hofft, dass dereinst der Final an einem neutralen Ort und erst im Frühling, wenn in den Ligen die Playoffs toben, ausgetragen wird.

Die CHL will sich, ganz nach dem Vorbild des Fussballs, nicht verstecken und an Bedeutung gewinnen. Niemand zweifelt am sportlichen Wert. Doch in Sachen Beachtung und auch Zuschauer-Zahlen hat es noch «Potenzial nach oben», wie auch Baumann zugibt.

Ambri-Trainer Cereda rüstet sein Team fürs Abenteuer Champions Hockey League.
Foto: keystone-sda.ch
1/10

«Wir sehen uns als die Underdogs»

Bis zur Saison 2022/23 ist der Wettbewerb gesichert. Das Preisgeld steigt jedes Jahr. Allerdings auf überschaubarem Niveau. Diesmal gibt es insgesamt für den Sieger 425'000 Euro (462'310 Fr.). Im Fussball erhält schon jeder Teilnehmer 15 Mio. Euro (16,3 Mio. Fr.).

Wie ein Geschenk für die CHL ist die erstmalige Teilnahme von Lausanne, Biel und Ambri. Gross ist die Begeisterung bei Ambri. Für das heute Spiel bei Vorjahres-Finalist München sollen 600 Fans anreisen. Der Tessiner Kult-Klub könnte mit seiner Leidenschaft und Begeisterung das zuweilen fehlende Feuer in der Champions League zünden. «Wir sehen uns als die Underdogs», sagt Trainer Luca Cereda, «und wollen den anderen das Leben so schwer wie möglich machen.» Und Baumann sagt: «Ambri wird sicher für Furore sorgen.»

Die Stadt sei «extrem euphorisch», sagt auch Mathieu Tschantré der Captain des EHC Biel, der heute zu Hause gegen den norwegischen Meister Frisk Asker startet.

Harte Brocken für Meister SCB

Um dem Standing der CHL in der Schweiz auf die Sprünge zu helfen, wäre es wohl auch hilfreich, wenn ein NL-Team weit kommen würde. Bisher gab es erst zwei Exploits: 2015/16 stiess Davos in den Halbfinal vor und ein Jahr später wiederholte Fribourg das Kunststück.

Meister Bern bekommt es allerdings schon in der Gruppenphase mit harten Brocken zu tun. «Der Roadtrip nach Skelleftea und Oulu wird für uns extrem schwierig, aber es wird Spiele auf höchstem Niveau geben», sagt Verteidiger Ramon Untersander.

Die Ansage von Zugs Trainer Dan Tangnes: «Wir wollen jeden Wettbewerb gewinnen, an welchem wir teilnehmen.» Über den Achtelfinal kam der EVZ bisher in fünf Teilnahmen nicht hinaus.

Die Gruppen der Schweizer Teams

Gruppe A

Donnerstag, 29. August
Klagenfurt – Tappara Tampere (19.30 Uhr)
Biel – Frisk Asker   (19.45)

Gruppe B

Donnerstag, 29. August
Pilsen – Hämeenlinna (17.00)
Zug – Rungsted (19.45)

Gruppe D

Freitag, 30. August
Yunost Minsk – Lausanne (18.00)
Lahti Pelicans – Trinec (18.00)

Gruppe E

Freitag, 30. August
Skelleftea – Bern (18.00)
Kärpät Oulu – Grenoble (18.00)

Gruppe G

Donnerstag, 29. August
Färjestad – Banska Bystrica (18.00)
München – Ambri (19.30)

Die beiden Ersten der acht Gruppen qualifizieren sich für die K.o.-Phase.

Gruppe A

Donnerstag, 29. August
Klagenfurt – Tappara Tampere (19.30 Uhr)
Biel – Frisk Asker   (19.45)

Gruppe B

Donnerstag, 29. August
Pilsen – Hämeenlinna (17.00)
Zug – Rungsted (19.45)

Gruppe D

Freitag, 30. August
Yunost Minsk – Lausanne (18.00)
Lahti Pelicans – Trinec (18.00)

Gruppe E

Freitag, 30. August
Skelleftea – Bern (18.00)
Kärpät Oulu – Grenoble (18.00)

Gruppe G

Donnerstag, 29. August
Färjestad – Banska Bystrica (18.00)
München – Ambri (19.30)

Die beiden Ersten der acht Gruppen qualifizieren sich für die K.o.-Phase.

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Champions Hockey League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Färjestads BK
Färjestads BK
4
13
12
2
Lausanne HC
Lausanne HC
4
7
10
3
Växjö Lakers
Växjö Lakers
4
6
10
4
Fischtown Pinguins
Fischtown Pinguins
4
7
9
5
ZSC Lions
ZSC Lions
4
5
9
6
Red Bull Salzburg
Red Bull Salzburg
4
6
8
7
HC Ocelari Trinec
HC Ocelari Trinec
4
5
8
8
Sheffield Steelers
Sheffield Steelers
4
5
8
9
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
4
5
8
10
Straubing Tigers
Straubing Tigers
4
4
8
11
HC Pardubice
HC Pardubice
4
9
7
12
Skelleftea AIK
Skelleftea AIK
4
1
7
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
4
0
7
14
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
4
0
6
15
Tappara Tampere
Tappara Tampere
4
0
5
16
Pelicans Lahti
Pelicans Lahti
4
-4
5
17
TH Unia Oswiecim
TH Unia Oswiecim
4
-4
5
18
HC Sparta Prag
HC Sparta Prag
4
-5
4
19
KAC Klagenfurt
KAC Klagenfurt
4
-7
3
20
Storhamar Hockey
Storhamar Hockey
4
-6
3
21
Ilves Tampere
Ilves Tampere
4
-8
2
22
Rouen Dragons
Rouen Dragons
4
-11
0
23
Fehervar AV19
Fehervar AV19
4
-14
0
24
SönderjyskE Ishockey
SönderjyskE Ishockey
4
-14
0
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