Alles begann mit diesem Brief
Zuger Heimfluch

Die EVZ-Spieler forderten mehr Stimmung von ihren Fans – jetzt verlieren sie daheim nur noch.
Publiziert: 11.03.2015 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:41 Uhr
Von Nicole Vandenbrouck

Es scheint wie verhext: In der Serie zwischen Zug und Davos konnte noch kein Team auf Heim-Eis gewinnen. Schafft dies der HCD heute und zieht in den Halbfinal ein? Oder erkämpft sich der EVZ noch einmal eine letzte Chance zum Heimsieg?

Oft fordert man das Schicksal selber heraus – so auch der EVZ. Vor dem letzten Quali-Spiel schrieb die Mannschaft einen Brief an die Fans, in dem sie mehr Leidenschaft und Emotionen forderte (im BLICK). Jenes Heimspiel gegen Ambri gewannen die Zuger zwar noch, seither lastet aber offensichtlich ein Heimfluch auf ihnen. Die Fans machen Stimmung wie Irre, doch das Team verliert.

«Und das liegt natürlich am Brief», sagt Captain Fabian Schnyder (29) und verdreht dabei schmunzelnd die Augen. Denn ernst meint dies der Stürmer nicht. «Im Umfeld werden jetzt vielleicht alle möglichen Gründe vermutet», so Schnyder, «wir aber suchen nicht so weit.»

Auch Zugs Playoff-Topskorer Lino Martschini (22) behauptet: «Weder der Heimfluch noch dieser Brief sind bei uns ein Thema.»

Die Fans sehen dies gleich, versichert Reto Graf, Präsident des Fanklubs «Der 7. Mann – Herti-Nordkurve»: «Weder waren noch sind wir jetzt nachtragend wegen diesem Brief. Wir konnten die Reaktion der Mannschaft damals verstehen. Und die Zeilen scheinen bewirkt zu haben, dass jetzt die Stimmung noch besser ist, als sie es vielleicht sonst gewesen wäre.»

Der Fan-Delegierte des EVZ, Mario Vassanelli, sagt: «Dieser Brief ist schon längst vergessen. Beide Teams haben zu Hause ja noch nicht gewonnen.» Und mangelnden Einsatz könne man dabei keinem vorwerfen.

Darum lobt auch Schnyder die Fans und spricht lieber übers Sportliche: «Wir treffen kleine Fehlentscheide auf dem Eis und wollen plötzlich zu viel.» Bevor sich der EVZ seiner Heimschwäche annehmen kann, muss er heute auch das dritte Spiel in Davos gewinnen. «Diese Ausgangslage ist für uns nun ein Test, ob wir für diesen Druck gewappnet sind», so Martschini.

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