Die Millers sprechen über Tod ihrer Tochter († 1)
«Ich sah, wie Emmy im Wasser trieb»

Am 10. Juni ertrank die 19 Monate alte Tochter von Bode Miller in einem Swimmingpool. In einem emotionalen TV-Interview äussern sich der Ex-Ski-Star und seine Frau Morgan zum Unfalltod.
Publiziert: 31.07.2018 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:43 Uhr
«Ich sah, wie Emmy im Pool trieb»
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Millers über den Horror-Moment:«Ich sah, wie Emmy im Pool trieb»

«Es war ein Tag wie jeder andere. Jeden Tag gingen die Kinder stundenlang schwimmen, Bode war bei ihnen. Die Kinder liebten es.» Diese Worte stammen von Morgan Miller, Ehefrau von Ski-Star Bode Miller, die am Montag erstmals seit dem tragischen Unfalltod ihrer 19-Monate alten Tochter Emeline ein Interview gaben und den schicksalhaften Moment Revue passieren liessen (BLICK berichtete). 

Die Familie sei am Morgen an einer Geburtstagsfeier gewesen, den Nachmittag verbrachten Morgan und Emeline bei den Grosseltern. Danach kehrten sie nach Hause zurück um Bode zu verabschieden, der seine ältere Tochter an ein Softball-Spiel fuhr. «Er belud den Wagen, als wir zurückkehrten und ich gab ihm einen Kuss. Plötzlich tauchte Emmy auf und gab ihm einen weiteren Kuss. Das hat uns amüsiert, denn es war nichts, was sie normalerweise tat», sagte eine sichtlich aufgewühlte Morgan zum US-Sender «NBC». «Also küsste ich Bode erneut und auch sie tat es nochmals und wir lachten alle. Danach drehte ich mich um, ging mit ihr ins Haus und sie winkte ihrem Vater zum Abschied zu.»

Die 19 Monate alte Tochter von Ex-Ski-Star Bode Miller und Ehefrau Morgan ist am 11. Juni ertrunken.
Foto: imago
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Es passierte bei den Nachbarn

Morgan habe ihre Kinder danach zu den Nachbarn mitgenommen, was sie regelmässig tat. Dort hätten die Kinder miteinander gespielt, Morgan ihren Tee getrunken. Emeline habe sie immer im Blick gehabt, «sie war nie mehr als sieben, acht Meter entfernt. Doch auf einmal war es still, viel zu still. Ich stand auf, ging zu den anderen Kindern und fragte: ‹Wo ist Emmy?›». Bevor ihr jemand antworten konnte, kannte Morgan bereits die Antwort: Sie drehte den Kopf zur Gartentür, die normalerweise verschlossen gewesen sei. Doch an dem Tag war sie einen Spalt weit offen. «Mein Herz rutschte mir in die Hosen, ich rannte zum Pool und sah, wie Emmy dort im Wasser schwebte.»

Morgan rannte los, sprang ins Wasser – doch sie kam zu spät. Am 10. Juni 2018 starb die 19 Monate alte Emeline Miller, weil sie in einem Swimmingpool ertrank. Die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun, das Gehirn hatte zu lange keinen Sauerstoff erhalten.

Die Millers äussern sich in einem emotionalen Interview zum Tod ihrer Tochter.
Foto: Screenshot

Ertrinken als häufigste Todesursache

Seither haben die Millers gelernt, dass Ertrinken die häufigste Todesursache für Kinder zwischen einem und vier Jahre sei, fügt Bode Miller an. «Aber nie hat das jemand zu mir gesagt, bei keinem einzigen Kinderarztbesuch».

Nun wollen sie andere Eltern warnen, damit diesen ein gleiches Schicksal erspart bleibt. «Es ist nicht leicht, über diese Situation zu sprechen», sagt Bode. «Aber es hilft beim Heilungsprozess ein wenig, denke ich. Dass wir vielleicht helfen, ähnliche Unfälle zu verhindern.»

«Haben noch vieles, wofür wir dankbar sein dürfen»

«Schuld ist ein extrem schmerzhaftes Gefühl. Ich bete, dass es einfacher wird. Doch bis dahin will ich dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht», sagt Morgan. Ihre älteren Kinder haben die Millers in Präventions-Kurse geschickt und um den Pool einen Zaun errichtet, ihre drei anderen Kinder helfen ihnen derzeit, den Verlust zu verarbeiten. 

«Wenn sie über Emmy reden und ihre Geschichten erzählen, haben sie jeweils ein Lachen auf ihrem Gesicht», sagt Morgan, selber den Tränen nahe. «Sie erinnern uns ständig daran, dass wir nach wie vor hier sind und vieles haben, wofür wir nach wie vor dankbar sein dürfen.»

Im Herbst erwarten Morgan und Bode ein weiteres Kind. Was sonst ein uneingeschränktes Gefühl der Freude verbreitet, ist derzeit keine einfache Situation. «Ich fragte mich ständig, wie soll ich noch ein Kind in die Welt bringen, in der eines meiner Kinder nicht mehr ist», sagt Morgan im Interview. «Emmy hatte sich so darauf gefreut, eine grosse Schwester zu werden. Sie lief die ganze Zeit mit ihrer Baby-Puppe herum. Darum haben wir nun die Möglichkeit, nicht nur ein Baby für uns, sondern auch eins für Emmy zu bekommen.» (vof)

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