Asterix, Mafia und ein Rekord
Das müssen Sie zum Monster-Fight Fury vs. Whyte wissen

Tyson Fury und Dillian Whyte kämpfen im Wembley um den WBC-Titel. Blick beantwortet alle wichtigen Fragen zum Schwergewichts-Kracher in London.
Publiziert: 23.04.2022 um 17:43 Uhr
Emanuel Gisi

1. Wer kämpft und um welchen Titel?

Im Fight zwischen Tyson Fury (33) und Dillian Whyte (34) geht es um den WM-Gürtel des Weltverbandes WBC, einen der vier wichtigen Titel im Schwergewicht. Eigentlich hätte der Brite Fury gerne gegen Landsmann Anthony Joshua (32) um alle vier WM-Titel geboxt. Doch letzten Sommer kam der Mega-Fight nicht zustande, dann verlor Joshua gegen Oleksandr Usyk (35) seine drei Titel und wird nun zuerst gegen den Ukrainer den Rückkampf bestreiten. Einen Superlativ liefert der Kampf mit Sicherheit: Das Briten-Duell im Londoner Wembley (Samstag, 23 Uhr, Bezahl-Stream via «Bild.de») findet vor 94'000 Zuschauern statt, das ist neuer Europarekord.

2. Kann Whyte Fury schlagen?

Ausgeschlossen ist es nicht. Aber Titelverteidiger Fury (31 Siege, 1 Remis, 22 K.o.) ist der klare Favorit. Immerhin: Whyte (28 Siege, 2 Niederlagen, 19 K.o.) ist technisch stärker als Furys letzter Gegner Deontay Wilder und hat in seinem hammerharten linken Haken die Kraft, seinen Gegner auszuknocken. Es wäre allerdings eine Premiere: Fury ist als Profi unbesiegt.

3. Was war das für ein Krawall diese Woche?

An der Pressekonferenz der Kontrahenten gerieten Furys Vater John und Whytes Bruder Dean aneinander. Offenbar, weil Fury senior einen Teil von Whytes Entourage daran hindern wollte, die Bühne zu betreten. «Er ist 600 Jahre alt», spottete Dillian Whyte danach bei «Talksport». «Er sollte sich entspannen.» Vater Fury habe sich einfach ins Rampenlicht drängen wollen. «Er ist ein Idiot.»

Darum gehts: Tyson Fury zeigt seine WM-Gürtel, die er gegen Dillian Whyte (r.) verteidigen muss.
Foto: Top Rank via Getty Images
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4. Hört Fury nach diesem Kampf wirklich auf?

Wenn es um Fury-Aussagen geht, hält man sich am besten an die Bürger von Rotomagus aus dem Asterix-Band «Tour de France». Deren liebster Ausspruch: «Kann sein, kann auch nicht sein.» Der «Gypsy King» erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Das gilt auch für seine Ankündigung, nach dem Whyte-Kampf die Boxhandschuhe an den Nagel hängen zu wollen. Er habe 150 Millionen auf dem Konto und ein gutes Leben, zu Beweisen habe er nichts mehr. «Nach 20 Jahren Boxen ist es Zeit, mich um meine Frau und Kinder zu kümmern», sagte er zur «Daily Mail». Aber was ist mit der Chance, gegen Oleksandr Usyk oder Anthony Joshua demnächst um alle vier wichtigen Titel zu kämpfen und sich zum ersten unumstrittenen Champion seit mehr als zwei Jahrzehnten zu machen? Selbst Furys Vater John sagt, er glaube seinem Sohn kein Wort.

5. Was hat die Mafia schon wieder mit diesem Fight zu tun?

Offiziell nicht mehr viel. Nachdem in den letzten Tagen viel über die Verbindungen des von den irischen und den US-Behörden gesuchten Clan-Bosses Daniel Kinahan zu Fury gesprochen wurde, hat Furys US-Promoter Bob Arum noch einmal erklärt, dass man sämtliche Drähte zu Kinahan gekappt habe. Fakt ist aber auch, dass Kinahan aus dem Fury-Lager in den letzten Jahren rund 5 Mio. Franken für «Beratertätigkeiten» kassiert hat und noch im Februar mit Fury in Dubai unterwegs war.

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