Tanja Hüberli (29) und Nina Brunner (26) sind in bestechender Form. In München spielen sie den dritten Final in zwei Wochen. Und an diesem EM-Turnier haben sie noch keinen Satz verloren. Gegen die Lettinnen Anastasija Kravcenoka und Tina Graudina bleiben sie zunächst auf Kurs Richtung Titelverteidigung.
Es läuft wie geschmiert im Startsatz. Die Schweizerinnen ziehen davon, entschlossen, souverän, ihre Aktionen sind druckvoll, die Lettinnen wissen sich nur noch mit einem Timeout zu helfen. Dass Kravcenoka/Graudina dann einige Punkte in Serie buchen, bringt Hüberli/Brunner nicht vom Weg ab. Sie erarbeiten sich eine Drei-Punkte-Führung, die sie mit 21:18 ins Trockene bringen.
Ein Fehlstart mit Folgen
Was dann passiert? Ein Fehlstart in Satz Nummer zwei, von dem sie sich nicht mehr erholen. Nach dem 1:5 brauchen Hüberli/Brunner eine Auszeit, die sie aber nicht ins Duell zurückbringt. Den Lettinnen gelingt plötzlich alles, für Brunner in der Defensive wird es schwieriger, für Hüberli am Netz ebenso. Die erste Satzniederlage ist mit 15:21 Realität.
Das Tiebreak bleibt zunächst noch umkämpft, doch der Entscheidungssatz entgleitet den Schweizerinnen immer mehr. Aufholjagden sind eigentlich die Stärke von Hüberli/Brunner – doch in diesem Gold-Match misslingt sie. 11:15, die Titelverteidigung ist futsch – aber EM-Silber ist gewonnen.
Dennoch sind die Schweizerinnen im ersten Moment nach dem Spiel niedergeschlagen. Hüberli gegenüber SRF: «Die Enttäuschung ist unendlich gross. Im dritten Satz haben wir so viele Chancen liegen lassen und ich habe blöde Fehler gemacht.» Brunner ergänzt: «Sonst waren wir immer stabil, aber heute haben wir etwas gewackelt.»
