Beacherinnen im WM-Halbfinal
Schweizerinnen gewinnen Hitzeschlacht

Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré machen im Viertelfinal kurzen Prozess mit den US-Girls. Das wollen sie auch – bei weit über 30 Grad auf dem Center Court in Rom.
Publiziert: 17.06.2022 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2022 um 16:41 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Von ihrem neuen Trainer Spiros Karachalios mit einer optimalen Strategie ausgestattet spielen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré die US-Girls Kelley Kolinske und Sara Hughues im WM-Viertelfinal in Rom phasenweise an die Wand. Der 2:0-Sieg (21:17, 21:18) katapultiert die Olympia-Dritten in den Halbfinal, wo am Samstag das brasilianische Duo Duda/Ana Patricia wartet.

Kolinske/Hughes, die am Vortag Hüberli/Brunner aus dem Turnier geworfen haben, erreichen nie ihr bestes Beachvolleyball und bringen Heidrich/Vergé-Dépré kaum in Nöte. Einzig im zweiten Satz geraten die Schweizerinnen drei Punkte in Rückstand. Doch mit einer Serie von starken Bällen holen sie sich die Führung zurück und lassen die Amerikanerinnen nicht mehr rankommen.

Eine der Strategien ist, dass phasenweise auch Abwehrspielerin Vergé-Dépré fürs Blocken am Netz bleibt, durch dieses Abwechseln haushalten sie in der Hitze von Rom mit ihrer Energie. Neu eingebaut in ihr Spiel haben sie auch das Angreifen des zweiten Balles sowie Rückpässe – mit beidem holen sie sich einige wichtige Punkte, auch in den heiklen Schlussphasen der Sätze.

Anouk Vergé-Dépré (l.) und Joana Heidrich vergeuden im Viertelfinal keine Zeit und gewinnen 2:0 gegen die US-Girls Kolinske/Hughes.
Foto: imago/Beautiful Sports
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«Wir haben uns immer wieder daran erinnert, dass wir dieses Risiko nehmen müssen», sagt Vergé-Dépré im Platz-Interview auf SRF. Mit der Hitze zu kämpfen hatten die Schweizerinnen, die letzten Sommer vor Olympia im heiss-feuchten Tokio extra Hitzetrainings absolviert hatten.

«Es war ein hartes Spiel, vor allem wegen der extremen Hitze. Anfangs ging es noch recht gut, aber dann plötzlich drückte es von allen Seiten und trotzdem mussten wir weiterhin Vollgas geben. Ich denke, neben unserem guten Block-Defense-Spiel hatten wir heute einfach auch den längeren Atem», fügt Heidrich an.

«In Tokio war es zwar heisser», erinnert sich die Blockspielerin, «trotzdem hatte ich dort nicht so viele Probleme wie heute hier.» In den technischen Timeouts und zwischen den Sätzen legen die Europameisterinnen von 2020 immer wieder Kühlwesten an und -beutel um. Dass sie den Sieg in rund 40 Minuten ins Trockene bringen, ist erleichternd.

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