Mega-Hype vor NBA-Draft um Franzosen-Talent (19)
«Dieser Junge wird in die Geschichte eingehen»

Er ist erst 19 Jahre alt und hat noch nie ein NBA-Trikot getragen. Doch die Sponsoren bieten schon jetzt Millionen für das französische Supertalent Victor Wembanyama.
Publiziert: 22.06.2023 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2023 um 22:16 Uhr

«Das ist einzigartig», schwärmt Sonny Vaccaro. Er ist der Mann, der Michael Jordan bei Nike und Kobe Bryant bei Adidas unter Vertrag genommen hat. «In meinem ganzen Leben, in dem ich den finanziellen Wert von Sportlern einschätze, habe ich so etwas noch nie gesehen. Dieser Junge wird in die Geschichte eingehen.»

Wen Vaccaro meint? Victor Wembanyama, 19 Jahre alt, 2,21 Meter gross, Basketball-Wunderknabe aus Frankreich und der grosse Name am diesjährigen NBA-Draft.

Der Franzose dürfte von den San Antonio Spurs gezogen werden. Doch bevor Wembanyama sein NBA-Debüt gibt, gehts um die ersten grossen Verträge. Vor allem um den seines künftigen persönlichen Ausrüsters.

Der kommende NBA-Superstar: Victor Wembanyama dürfte beim Draft als Nummer 1 gezogen werden und zu den Spurs wechseln.
Foto: AFP
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Fällt der Rekord von LeBron James?

Im Februar sprach einer von «Wembys» Agenten, Bouna Ndiaye, in einem Interview mit ESPN von der symbolischen Schwelle von 100 Millionen Dollar, die eine Schuhmarke womöglich hinblättern müsste.

Dies wäre ein Rekord für einen Spieler, der noch nie an einem NBA-Spiel teilgenommen hat. Noch vor den 90 Millionen, die Nike 2003 für den heutigen Superstar LeBron James (38) geboten hat.

Da der Riese aus Frankreich bereits bei Nike unter Vertrag steht, ist der amerikanische Sportartikelhersteller in der Pole-Position für einen neuen Vertrag. Mega-Hype über einen Mega-Deal.

Nicht-Amerikaner erst seit Yao Ming attraktiv

Der mutmassliche Nummer-1-Draft profitiert aber auch von einem veränderten Markt. Steve Rosner von der renommierten Ami-Agentur 16W Marketing schildert, dass früher während Jahrzehnten ausländische Spieler für die Sponsoren nur von geringem Wert waren. Das galt selbst bei Namen wie Hakeem Olajuwon, Dirk Nowitzki oder Pau Gasol.

Für Victor Matheson, Professor an der Holy Cross University, änderte sich das Blatt 2002 mit der Ankunft des Chinesen Yao Ming. «Er war wichtig, weil er den chinesischen Markt für die NBA geöffnet hat», erinnert er sich.

Heute hat die NBA mehr Fans ausserhalb ihres Territoriums als in den USA. «Victor kann der NBA neue Märkte eröffnen», antizipiert Matheson. Sein internationales Profil könne sogar multinationale Unternehmen mit globalen Marketingstrategien anziehen, so Rosner, so wie seinerzeit Yao Ming Coca-Cola, McDonald's oder Visa.

Vor 20 Jahren hätte die Tatsache, in einem kleinen Markt wie San Antonio zu spielen, die kommerzielle Attraktivität eines Spielers, so stark er auch sein mag, mindern können. Aber «die NBA ist heute globalisiert», erinnert Sonny Vaccaro, dank Streaming und sozialer Netzwerke. «Das spielt alles keine Rolle mehr.»

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