Kyrie Irving suspendiert und von Nike rausgeworfen
Antisemitismus-Skandal um NBA-Star

Kyrie Irving sorgte mit einem Tweet über eine antisemitische Doku für Aufregung. Jetzt haben ihn die Brooklyn Nets für fünf Spiele freigestellt. Auch Sponsor Nike reagiert.
Publiziert: 05.11.2022 um 15:40 Uhr

Vor wenigen Tagen schockierte Brooklyn-Nets-Star Kyrie Irving mit einem Tweet, indem er eine Dokumentation verlinkte. Dabei handelte es sich um den 2018 erschienenen Film «Hebrews to Negroes: Wake Up Black America», welcher unter anderem für antisemitische Äusserungen bekannt ist. Sein Verein forderte folglich mehrfach eine Entschuldigung des 30-Jährigen, doch diese blieb aus. Jetzt hat das Team aus New York die Reissleine gezogen.

Irving wurde für mindestens fünf Spiele suspendiert und erhält in dieser Zeit auch kein Gehalt. Das gibt die Franchise am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt. Es sei derzeit nicht möglich, dass Irving mit den Brooklyn Nets in Verbindung gebracht werde. «Wir sind bestürzt darüber, dass Kyrie die Chance hat verstreichen lassen, eindeutig zu sagen, dass er keine antisemitischen Überzeugungen hat oder bestimmte hasserfüllte Inhalte anerkennt.»

Einsicht nach Rauswurf

Nachdem sein Arbeitgeber die Suspendierung bekannt gegeben hatte, sah Irving seinen Fehler am Donnerstagabend aber doch ein. «Ich möchte mich bei allen jüdischen Familien entschuldigen, die von dem Post betroffen und verletzt wurden», schreibt er in einem Statement auf Instagram.

Kyrie Irving wurde von den Brooklyn Nets suspendiert.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network
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Er weist jegliche antisemitischen Anschuldigungen von sich. «Zunächst habe ich emotional darauf reagiert, dass ich als Antisemit bezeichnet wurde, anstatt mich darauf zu fokussieren, wie sehr meine jüdischen Brüder und Schwestern in dieser Doku verletzt wurden. Ich möchte damit klarstellen, wo ich stehe und dass ich gegen Antisemitismus kämpfe.»

Nike reagiert – Zusammenarbeit beendet

Für Irvings Sponsor Nike kommt die Einsicht zu spät – der Sportgigant kündigt die langjährige Zusammenarbeit mit dem NBA-Star. Und auch auf den Release von Irvings neuem Schuh, dem «Kyrie 8», wird verzichtet.

«Wir bei Nike glauben, dass es keinen Platz für Hassreden gibt und wir verurteilen jede Form von Antisemitismus», sagt Nike in einer Pressemitteilung am Freitagabend. «Wir sind zutiefst betrübt und enttäuscht über die Situation und ihre Auswirkungen auf alle Beteiligten.» Irving stand seit 2014 bei Nike unter Vertrag, der bis 2023 hätte laufen sollen.

Skandal-Coach soll Saison retten

Für Irvings Arbeitgeber, die Brooklyn Nets, ist es das nächste Kapitel eines völlig verkorksten Saisonstarts. Vor Beginn der Spielzeit zählte das Star-Team aus New York noch zu den Titelanwärtern in der NBA. Aus den ersten acht Spielen konnte man jedoch nur zwei gewinnen. Trainer Steve Nash wurde bereits gefeuert.

Für ihn könnte Skandal-Coach Ime Udoka übernehmen. Der 45-Jährige steht noch bei den Boston Celtics unter Vertrag. Udoka wurde aber rund einen Monat vor Beginn der Saison suspendiert, da er eine «unangemessene intime Beziehung» zu einer Mitarbeiterin der Celtics hatte. Das Chaos scheint in Brooklyn auch in Zukunft vorprogrammiert. (mab/mou)

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