Er spricht in neuer Doku erstmals
Killer von Michael Jordans Vater kommt in Kürze aus dem Knast

Nach «Last Dance» folgt nun die nächste Doku über Basketball-Superstar Michael Jordan. Diesmal geht es um die Ermordung seines Vaters. Einer der verurteilten Täter beteuert bis heute seine Unschuld.
Publiziert: 08.04.2021 um 11:58 Uhr

Er gilt als der grösste Basketballer, den die Welt je gesehen hat: Michael Jordan (58). Sechs NBA-Titel hat er gesammelt, jedes Mal wurde er auch zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählt, der Trophäenschrank quillt längst über. Und spätestens seit der Netflix-Hitserie «The Last Dance» ist auch seine zweifelhafte Fähigkeit legendär, einen Groll auf manche seiner Mitmenschen zu hegen und zu kultivieren.

Nur gestreift wird dagegen ein tragischer Moment in der Biographie des Superstars: Der Tod von Jordans Vater James. Die Doku-Serie «Moment of Truth» (Amazon Prime, IMDB TV) nimmt sich den Fall vor.

Michael Jordans Vater wurde 1993 ermordet

Es war im Juli 1993, als James Jordan plötzlich verschwand. Drei Wochen lang fehlte vom damals 56-Jährigen jede Spur. Ein Fischer fand den leblosen Körper in einem Sumpf in South Carolina. Erschossen. Die Leiche war in derart miesem Zustand, dass es Tage dauerte, bis der Tote überhaupt identifiziert war. Die Polizei ging davon aus, Jordan habe am Strassenrand in seinem Lexus ein Nickerchen gemacht, als er überfallen und ermordet wurde.

Waren sich nah: Michael Jordan und sein Vater James beim Allstar-Game 1988.
Foto: NBAE via Getty Images
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Dann ging es schnell: Mitte August wurden Daniel Green (damals 18) und Larry Demery (17) verhaftet. 1995 gestand Demery und belastete gleichzeitig auch Green. Beide wurden 1996 wegen Mordes verurteilt.

Green streitet die Tat bis heute ab. In der Serie kommt er nun erstmals ausführlich zu Wort. «Wir haben versucht, die Fakten auszubreiten, fast wie in einem Gerichtsprozess», erklärt Regisseur Matthew Perniciaro. «Wir wollen die Ungereimtheiten genauer anschauen.»

Es geht um die grossen Themen

Für die TV-Macher ist der Mord an Jordans Vater aber auch Ausdruck grösserer Probleme in der US-Gesellschaft. «Das Verbrechen ist der Einstieg in eine grössere Geschichte, die wir zu erzählen versuchen», so Perniciaro. «Sie dreht sich um Korruption in der Polizeiarbeit und Rassismus im Strafjustizsystem.» Ein Thema, das spätestens seit letztem Sommer und den «Black Lives Matter»-Protesten wieder brandaktuell ist.

Auf den Frontseiten wird der Fall aber so oder so bald wieder landen: Im Herbst soll Green auf Bewährung aus der Haft entlassen werden können. Er hat mehrfach schon eine Wiederaufnahme des Prozesses gefordert. (eg)

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