Zürcher Stadtpolizei nennt keine Nationalitäten mehr – das meint BLICK
Gruppierung von mehreren Lebewesen verhaftet!

Die Stadtzürcher Polizei gibt in ihren Meldungen ab sofort nicht mehr bekannt, welche Nationalität ein Opfer oder ein Täter hat. Ausgerechnet ein Vertreter der Linken, die sonst immer nach Transparenz rufen, verordnet Verschweigen und Vernebelung. Polizeidirektor Richard Wolff behandelt die Bürger wie dumpfe Schäfchen.
Publiziert: 07.11.2017 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:35 Uhr
Andreas Dietrich, Chefredaktor BLICK

Kinder in einer gewissen Entwicklungsphase halten sich die Hände vor die Augen und meinen, man sehe sie dann nicht mehr. Wenn es ums Thema Ausländer geht, verharren viele Linke auch als Erwachsene in diesem naiven Stadium. Bloss nicht hinschauen, bloss nicht drüber reden. Was verschwiegen wird, so die Logik, gibt es auch nicht.

Andreas Dietrich, Chefredaktor BLICK

Der Stadtzürcher Polizeidirektor Richard Wolff von der Alternativen Liste verordnet seinen Leuten nun diese kurzsichtige Haltung. In Polizeimeldungen wird die Nationalität von Tätern und Opfern per sofort nicht mehr genannt. Sie tue nichts zur Sache und schüre Ausländerfeindlichkeit.

Das ist unter jedem Aspekt falsch. Selbstverständlich interessiert es, ob ein Täter oder ein Opfer ein Mann ist oder eine Frau, jung oder alt – und eben Schweizer oder Ausländer. «Gruppierung von mehreren Lebewesen verhaftet!», wie es in letzter Konsequenz bald heissen könnte, beschreibt nicht annähernd den Umstand, dass eine Mafia-Zelle von in Zürich lebenden Italienern ausgehoben wurde.

Wir sind keine Schäfchen, Herr Wolff!

Nur weil die Nationalität in einem solchen Fall genannt wird, hält man nicht gleich jeden Italiener in der Nachbarschaft für einen Mafioso. Ja, es gibt kriminelle Ausländer. Und ja, es gibt unter bestimmten Ausländergruppen eine höhere Quote an Straffälligen – das ist eine Tatsache.

Darüber darf und soll man in einer offenen Gesellschaft reden. Man ist deswegen keine rassistische Dumpfbacke. Wir diskutieren dann ja auch mögliche Hintergründe von Ausländerkriminalität, vielleicht sozialer Benachteiligung, mangelhafter Schulbildung, Arbeitslosigkeit, Entwurzelung, Verrohung. Herr Wolff, wir sind nicht ihre Schäfchen, wir sind mündige Bürgerinnen und Bürger. Wir denken gern selber. 

Deckel drauf bringt die Leute zum Kochen

Ausgerechnet die Linken, die überall nach mehr Transparenz schreien, unterstützen hier das Verschweigen und Vernebeln. So vollendet tritt opportunistische Biegsamkeit selten zutage. Und sie empören sich dann scheinheilig, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass die Behörden Informationen bewusst zurückhalten.

Die Stadtpolizei Zürich teilt nicht mehr automatisch mit, welche Nationalität ein mutmasslicher Täter aufweist - auf Nachfrage wird sie aber informieren. Im Bild: Polizeisprecher Marco Cortesi, umringt von Journalisten. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/WALTER BIERI

Zudeckeln ist schädlich für die Gesellschaft. Deutschland hat die negativen Effekte der Willkommenskultur so lange unter den Teppich gekehrt, bis die Rechten und Rechtsextremen frohlockend ihre Wahlsiege abstauben konnten. In der Schweiz haben wir zum Glück eine andere, enttabuisierte Haltung: Ohne falsche Berührungsängste und Denkverbote sprechen wir auch die heiklen Seiten von Zuwanderung, Integration und Nicht-Integration an. Das gibt zwar manchmal unappetitliche Diskussionen, aber es entzieht den wirklichen Ausländerfeinden den Boden.

BLICK bleibt dabei

Bevor der Stadtzürcher Polizeidirektor – als einziger im Land – die Nennung der Nationalitäten abschaffte, hatte er auch die Medien um ihre Meinung gefragt. BLICK äusserte sich klar – und ändert auch jetzt nichts an der bisherigen Praxis: Wenn die Nationalität von Tätern und Opfern eine wesentliche Information ist, dann nennen wir sie. Nicht der Staat entscheidet das für uns, das entscheiden wir selber.

Nun erfragen wir die Details halt in jedem uns interessierenden Einzelfall. Denn die Zürcher Polizei muss auf Anfrage weiterhin Auskunft über die Nationalität erteilen. Die Polizisten, die wir mit unseren Anrufen belästigen, können sich bei ihrem Chef bedanken. Ihm ist das ideologische Triümphchen offenbar wichtiger als die Mehrarbeit für seine Leute.

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