Zürcher Bergbeiz Sennhütte
Nach wüster Fehde in neuer Hand

Die Sennhütte liegt abgelegen auf einem Hügel über dem Zürcher Tösstal. Sie ist eine Raststätte für Wanderer und Velofahrer. Doch genau hier herrschte ein regelrechter Kleinkrieg. Nun ist wieder Ruhe eingekehrt – und neue Pächter.
Publiziert: 13.01.2020 um 12:20 Uhr

Eigentlich ist die Sennhütte Strahlegg in Fischenthal ZH ein Ort der Erholung. Doch ein übler Streit trübte die Idylle. Das ehemalige Wirtepaar Urs Merkli (64) und seine Frau Angela Schulz (57) standen dabei im Mittelpunkt des Konflikts.

Ein Streit, der so weit ging, dass die Beizer eines Morgens ihr Auto mit zerstochenen Reifen vor fanden. Regelmässig soll das Berghaus mit vollen Hundekotsäckli beworfen worden sein. Das Paar soll auch verschiedene Anzeigen bekommen haben.

Schnee von gestern!

Die Sennhütte Strahlegg in Fischenthal ZH war lange Zeit Mittelpunkt eines üblen Streits.
Foto: Blick
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Merkli und Schulz sind schon seit Mitte 2019 weg. Was bleibt, sind die teils schlechten Bewertungen im Internet, wie etwa auf dem Portal Tripadvisor. Dennoch konnte der Kanton für die Sennhütte aber eine neue Pächterin finden – Sarah Tiefenbacher. Über die unschöne Vergangenheit macht sie sich keine Sorgen.

Neue Pächterin trotz schwieriger Vergangenheit

«Leistet man gute Arbeit, werden die schlechten Bewertungen nach hinten gereicht», sagt sie zur «NZZ». Eine weitere Folge des Konflikts ist, dass das Lokal momentan telefonisch gegenwärtig nicht erreichbar ist. «Wir beantragen eine neue Nummer», sagt Tiefenbacher.

Tiefenbachers Vorgänger Merkli und Schulz hatten den Einheimischen sogar Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Auch das schreckt die neue Pächterin nicht ab. Sie sei in Fischenthal sehr gut vernetzt, sagt sie. Zudem suche sie nun den Kontakt zu lokalen Fleisch- und Käseproduzenten. Ausserdem seien sie und ihr Ehemann erfahrene Gastronomen.

«Leute möchten wissen, ob wir geöffnet haben»

Die Pacht wurde vom Kanton bereits per 16. Dezember vergeben – die offizielle Neueröffnung ist jedoch erst im April 2020 geplant. Tiefenbacher bewohnt das Haus aber jetzt schon mit ihrer Familie.

In Fischenthal scheint man die Vergangenheit bereits hinter sich gelassen zu haben. Zur «NZZ» sagt Tiefenbacher: «Es klopfen immer wieder Leute an und möchten wissen, ob wir bereits geöffnet haben.» (bra)

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