«Wir sind entsetzt»
Sprayer-Krieg in Zürich!

Zahllose Bilder der Zürcher Graffiti-Künstler One Truth wurden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von Vandalen zerstört. Betroffen sind auch Werke, welche die Stadt Zürich in Auftrag gegeben hat.
Publiziert: 13.04.2016 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:47 Uhr

Die Szene ist in Aufruhr: In der Stadt Zürich tobt ein Graffiti-Krieg!

Unbekannte haben am vergangenen Wochenende in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Werke des lokalen Künstler-Duos One Truth übersprayt, wie Radio Energy berichtet. 

«Das ist einfach nur feige und hat sehr viel mit Missgunst zu tun», sagt Michi Senn von One Truth dem Sender. Im ersten Moment haben ihn das ganze sehr mitgenommen. Er wolle sich nun aber über die Sache stellen und nach vorne schauen.

Der Tausendfüssler hinter dem Werkhof an der Bederstrasse wurde auf der ganzen Länge von 70 Metern mit silberner Farbe überdeckt.
Foto: Claudio Meier
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Tatzelwurm «komplett entstellt» 

Versprayt: Der Tausendfüssler beim Werkhof Bederstrasse.
Foto: ZVG

Betroffen von den Vandalen-Akten sind auch Arbeiten, welche die Stadt Zürich in Auftrag gegeben hat – etwa der rund 70 Meter lange Tausendfüssler beim Werkhof an der Bederstrasse. 

Laut Priska Rast, der Graffiti-Beauftragten der Stadt-Zürich, wurde das Wandbild auf der ganzen Länge mit einem silbernen Spray überdeckt und komplett entstellt. «Es ist ein grosses Ärgernis. Wir haben dafür null Verständnis», sagt sie. 

«Mit rosa Farbe besudelt»

Ein weiteres Werk, das zerstört wurde, das Riesen-Graffiti «Playground» an der Fassade der Heilpädagogischen Schule (HPS) an der Gotthelfstrasse in Zürich-Wiedikon.

Besudelt: Das Wandbild an der Heilpädagogischen Schule in Wiedikon.
Foto: ZVG

«Das Bild wurde von oben bis unten mit rosa Farbe besudelt», sagt Inge Reuter, Fachleiterin an der HPS. «Wir sind entsetzt.» Auch für die Schüler sei die Farb-Attacke nur schwer verdaubar. «Die Palette der Reaktionen reicht von Trauer bis Wut», sagt Reuter.

Anzeige eingereicht

Laut der städtischen Graffiti-Beauftragten Rast wird nun versucht, die Werke zu reinigen. Zumindest bei dem Bild an der Gotthelfstrasse ist dies möglich, weil es mit einer Schutzschicht überzogen ist. Ob die anderen Graffiti auch noch zu retten sind, ist aber noch nicht sicher. 

Unklar ist auch, wer die Vandalen sind und was ihr Motiv für die Tat war. Die Stadt und andere betroffene Hausbesitzer haben gemäss Radio Energy Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. 

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