In dieser Badebucht kam es zum Unglück
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Schweizer vermisst:In dieser Badebucht kam es zum Unglück

Von Welle mitgerissen
Seenotrettung drosselt Suche nach Zürcher Rektor auf Kanaren

Der Rektor der Zürcher Kantonsschule Wiedikon und sein Partner wurden am 24. Dezember auf El Hierro von einer Welle erfasst. Während der Schulleiter vermisst wird, konnte sich sein Partner aus eigener Kraft retten.
Publiziert: 30.12.2021 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2022 um 07:58 Uhr
Nach dem Wellen-Unfall auf El Hierro vermisst: Der Zürcher Schulleiter Martin Andermatt.
Foto: zvg
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Janina Bauer, Johannes Hillig

Von ihm fehlt weiterhin jede Spur. Martin Andermatt* (57), Rektor der Zürcher Kantonsschule Wiedikon, wird immer noch vermisst. Der Rektor wollte mit seinem Partner (51) vier Wochen auf El Hierro verbringen.

Doch die Ferien auf der kanarischen Insel wurden von einem Moment zum anderen zu einem Überlebenskampf. Andermatt und sein Partner wurden am 24. Dezember in der Badebucht Charco Manso von einer Welle erfasst und mitgerissen.

Während sich sein Freund retten konnte, wurde Andermatt weggespült. Seit fast einer Woche wird intensiv nach dem Schweizer gesucht. Rettungskräfte waren bis gestern mit Booten und Helikoptern im Einsatz.

Nun hat die Seenotrettung die Suche eingeschränkt. Am Donnerstag war noch kein Boot unterwegs, um Ausschau nach ihm zu halten. Das bestätigt die spanische Seenotrettung Salvamento Maritimo auf Anfrage von Blick. Man habe am Morgen aber eine Meldung an alle Seefahrer und Boote in der Nähe rausgelassen und darüber informiert, dass ein vermisster Mann gesucht werde.

Touristin von Welle erfasst und verschwunden

«Die Stelle ist besonders im Winter gefährlich. Es hat immer wieder grosse Wellen», sagt Luis G.** zu Blick. Er hat an der bekannten Badebucht einen Kiosk.

Als das tragische Unglück geschah, war er nicht vor Ort. Sein Kiosk ist gerade geschlossen. Winterpause. Es sei aber nicht das erste Mal, dass ein Tourist dort verschwindet. Vor einigen Jahren sei eine Deutsche ebenfalls von einer grossen Welle weggespült worden. «Man hat sie nie gefunden.»

Luis G. kennt den Mann, der vor Ort war, als die Welle die beiden Männer mitriss. «Er lebt zurückgezogen an der Badebucht und bekam das Unglück mit», berichtet der Kioskbesitzer. Der Partner von Andermatt habe sich selbst aus dem Wasser retten können. Vom Zürcher Rektor selber fehlte jede Spur. «Er wurde direkt ins Meer gespült.»

Schüler zünden Kerze für Rektor an

Die Schule hat inzwischen Eltern und Schüler in einem Schreiben über den tragischen Unfall informiert. «Wir können es nicht fassen und sind unsagbar traurig.» Der Verstorbene hinterlasse eine grosse Lücke, sowohl als Mensch als auch als Rektor, schliesst die Mitteilung.

Laut lokalen Behörden besteht keine Hoffnung mehr, ihn lebend zu finden. Aus diesem Grund werde man am kommenden Montag in jeder Klasse eine Kerze für den Schulleiter anzünden.

* Blick hat mit der Familie gesprochen und das Einverständnis, den Namen zu nennen.

** Name geändert

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