Vandalen demolieren Tram in Zürich
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In Schwamendingen:Vandalen demolieren Tram in Zürich

Grosser Polizeieinsatz
Chaoten stürmen und demolieren Tram in Zürich

Am Samstagabend kam es am Zürcher Schaffhauserplatz und in Schwamendingen im Vorfeld des Stadtzürcher Fussballderbys zu Polizeieinsätzen. Vermummte stürmten Trams und beschädigten diese. Für das Spiel am Sonntag ist die Polizei mit einem massiven Aufgebot vor Ort.
Publiziert: 27.01.2024 um 22:24 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2024 um 09:21 Uhr

Das Stadtzürcher Derby (GC gegen FCZ, Sonntag, 16.30 Uhr) führte am Sonntag in der ganzen Stadt zu einem hohen Polizeiaufgebot. Die beiden Fan-Märsche wurden durch zahlreiche Kräfte voneinander abgeschirmt. Zwar waren immer wieder laute Böller zu hören, zu einer Eskalation vor dem Spiel ist es jedoch nicht gekommen.

Kurz vor Spielende traf die Polizei Vorkehrungen, um ein Aufeinandertreffen der Fan-Gruppen zu verhindern. Um GC und FCZ-Anhänger zu trennen, installierten die Beamten Trennwände. Das Spiel zog eine Menge Fans an. Laut dem Blick-Reporter war der Letzigrund rund eine halbe Stunde vor Spielbeginn praktisch ausverkauft.

Eskalation am Abend vor dem Spiel

Am Abend vor dem Derby kam es zu einer Eskalation zwischen den beiden Fan-Lagern. Gegen 22.30 Uhr ist die Stadtpolizei Zürich zu einem Grosseinsatz am Schaffhauserplatz ausgerückt. «12 Polizeifahrzeuge sind vor Ort. Der Tramverkehr wurde unterbrochen», meldete ein Leserreporter. «Offenbar haben Sportfans das Tram gekapert», fügt er hinzu.

Am Tag des Derbys ist die Polizei mit einem massiven Aufgebot vor dem Stadion Letzigrund. Auch Wasserwerfer sind im Einsatz.
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Laut Augenzeugen handelte es sich um eine Auseinandersetzung zwischen GC-Fans und Anhängern des FC Zürich. Anwohner berichteten gegenüber «ZüriToday», dass ein Tram voller GC-Fans gehalten habe. «Draussen war etwa die doppelte Anzahl FCZ-Fans, die hinein wollte», so der Anwohner. Die Stimmung sei aggressiv gewesen und es seien Steine geflogen. Auf Videos und Fotos von Usern sind demolierte Trams zu sehen.

Fünf Personen ins Spital gebracht

Wie die Stadtpolizei Zürich schreibt, hätten die FCZ-Fans die Scheiben des Trams eingeschlagen, um an die GC-Fans gelangen zu können. In der Folge kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der nach jetzigem Stand sechs Personen (zwischen 18 und 24) verletzt wurden. Eine Person konnte vor Ort durch die Sanität betreut werden, die restlichen fünf mussten ins Spital gebracht werden. Alle konnten mittlerweile aber wieder entlassen werden. Eine Person (18) wurde festgenommen und für weitere Abklärungen auf die Polizeiwache gebracht.

Laut Augenzeugen hätten FCZ-Fans «damit begonnen, die Scheiben einzuschlagen». Ein Leserreporter sagt zu Blick: «Wir haben plötzlich ganz viele Schreie gehört und haben beobachtet, wie mehrere schwarz Angekleidete aggressiv das Tram stürmten und danach wegrannten.» Die Vandalen hätten auch Unbeteiligte angegriffen, die die Szenen gefilmt hätten, berichtet der Leserreporter.

Laut VBZ-Sprecherin Silvia Behofsits wurden an einem Triebwagen über zehn Scheiben zerstört. Behofsits: «Die VBZ verurteilen die Gewalt und den massiven Vandalismus von Samstagabend scharf.» Allfällige weitere Sachschäden sowie die Höhe des Sachschadens würden abgeklärt.

Stangen und Schlagstöcke bei Kontrolle sichergestellt

Rund eine Stunde vor diesem Vorfall war es bereits am Schaffhauserplatz zu einem grösseren Polizeieinsatz gekommen. Die Polizisten kontrollierten mehrere Fans und stellten dabei Stangen, Schlagstöcke, Kanthölzer, Pfeffersprays, Messer, Zahnschütze und Vermummungsmaterial sicher. 52 Personen wurden weggewiesen. Das gesamte sichergestellte Material stamme von dem Einsatz am Schaffhauserplatz, präzisierte die Stadtpolizei Zürich später gegenüber Blick.

Die Linien 7 und 14 waren vom Einsatz betroffen. Am Sonntagmorgen bestätigte eine Sprecherin der Stadtpolizei Zürich den Einsatz und dass der Vorfall mit Fussball zusammenhänge. Unterwegs waren am Abend nebst der Polizei ein Notarzt und vier Rettungswagen.

Am Sonntagmorgen meldet GC: «Wir können uns noch nicht dazu äussern, derzeit werden die Gegebenheiten überprüft.» Für Krawall vor oder nach dem Spiel hofft man indes, gerüstet zu sein. «Das Sicherheitsdispositiv ist speziell auf dieses Spiel abgestimmt», heisst es. Die Liga hat sich zum Vorfall auf Blick-Anfrage noch nicht geäussert. (neo/nad/gf/par/obf/nl)

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