So musste Karl Dall vor Gericht die Hosen runterlassen
Prozess der Peinlichkeiten!

Grosse Erleichterung! Das Bezirksgericht Zürich hat Karl Dall vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. BLICK erklärt den Prozess und liefert das Peinlich-Protokoll von der Nacht im Hotel.
Publiziert: 10.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:24 Uhr
Das sagt Karl Dall zum Freispruch
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:Das sagt Karl Dall zum Freispruch
Von Viktor Dammann

Es ist ein Freispruch für Karl Dall ohne Wenn und Aber. Nach einer Monsterverhandlung sprach das Zürcher Bezirksgericht gestern Abend den Kult-Komiker vom Vorwurf der Vergewaltigung vollumfänglich frei. Er erhält 10 000 Franken Genugtuung.

Karl Dall zeigte sich nach der Urteilsverkündung sehr erleichtert: «Ich werde es im Stillen geniessen. Ich bin rundum glücklich.»

Gerichtspräsident Roger Weber brachte die Verhandlung auf den Punkt: «Es reichte nie und nimmer für eine Verurteilung.» Die Aussagen von Journalistin A. S.* (43) zur angeblichen Vergewaltigung hätten «einstudiert» gewirkt.

Gemäss ihrer Darstellung trug sich alles in zehn bis 15 Sekunden zu. Unter anderem sagte die Journalistin zuerst aus, Dall habe mit seinen Händen ihre Arme fixiert.

Heute behauptete A. S. erstmals, sie habe mit einer Hand ihre Vagina geschützt. «Davon haben Sie der Polizei nichts gesagt», meinte der Richter erstaunt.

Noch nie stand in der Schweiz ein derart prominenter Zeitgenosse wegen eines Sexualverbrechens vor Gericht. Kaum je mussten die Betroffenen für die Wahrheitsfindung zu so intimen Details Stellung nehmen (siehe das Peinlich-Protokoll unten).

Während der detaillierten Befragung durch den Gerichtspräsidenten gab es aber auch komische Momente. Etwa, als Dall erzählte, die Journalistin habe ihm gesagt, sie wolle den Rest des Lebens mit ihm verbringen. «Hat Ihnen dies nicht geschmeichelt?», will Richter Weber wissen. Dall: «Nein, es war ätzend.»

Dann war fertig lustig. Dall-Anwalt Marc Engler zerpflückte die Vergewaltigungsanschuldigung der Journalistin: «Sie ist berechnend, gezielt und planmässig vorgegangen, um meinen Mandanten zu zerstören.» A. S. zeigte die Vergewaltigung auch in Hamburg (D) an.

Es gebe auffallende Ähnlichkeiten mit der nicht abgeschickten Strafanzeige gegen einen bekannten Schweizer Politiker,  sagte Engler. Darin habe die verurteilte Stalkerin A. S., wie nun bei Karl Dall, die Befürchtung geäussert, sie könnte sich mit Aids angesteckt haben. «Auch in diesem Fall behauptet sie, sie habe gesagt, keinen Sex zu wollen.»

Staatsanwalt Edwin Lüscher hatte für Karl Dall zwei Jahre Haft bedingt beantragt. Ob er das Urteil weiterzieht, ist noch offen. Der Anwalt von A. S. will das schriftliche Urteil abwarten.

A. S. wollte nicht Stellung nehmen. Sie war in Begleitung ihrer Eltern zum Prozess er­schienen. Diese waren auch an der Belästigung des Politikers beteiligt gewesen.

* Name der Redaktion bekannt

Lesen Sie nun das unglaubliche Gerichtsprotokoll:

Das Peinlich-Protokoll der verhängnisvollen Nacht

Freispruch für Karl Dall. Der Vorwurf der Vergewaltigung ist vom Tisch. «Die Beweise reichen bei weitem nicht», begründete der Richter das Urteil. Und ob der Deutsche Showmaster mit der Schweizer Journalistin A. S. eine Affäre hatte oder nicht, tut nichts mehr zur Sache. Aber wie der Kult-Komiker gestern im Bezirksgericht Zürich die Hosen herunterlassen musste, ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten - der Prozess des Jahres wurde zum Prozess der Peinlichkeiten.

Der erste Kontakt

Die Klägerin A. S. schickte Karl Dall eine Interview-Anfrage. Grund: Dall hatte am 5. September einen Termin bei TV-Talker Kurt Aeschbacher. Dall bestätigt: «Das erste Interview machten wir per Mail. Ich lieferte noch Bilder nach.» A. S. dazu: «Ich bekam den Auftrag für ein Interview. Irgendwann fragte er mich in einem Mail, ob ich Lust hätte, mich mit ihm in Zürich zu treffen.»

Der Mail-Verkehr

Der Richter fragt nach dem Mail-Verkehr. Dall gibt zu: «Es wurde dann irgendwann privat, schlüpfrig. Die Initiative kam aber nicht von mir. Nach ein paar Tagen habe ich alles gelöscht. Wir machten ab, dass alles rigoros in den Eimer kommt.» Der Richter zitiert ein Mail: «Als heute früh deine ersten Mails kamen, habe ich gewichst, vorher nochmal.» A. S. entgegnet: «Ich habe nichts Sexuelles geschrieben. Er schrieb mir, er könne ohne mich nicht sein. Es waren zuerst familiäre Sachen. Dann erotische und pornografische. Meine Mails gingen mehr in die romantische Richtung.»

Dall will seiner Frau von der Schweizer Journalistin erzählt haben, allerdings «nicht so über die erotischen Mails». Der Richter: «Meine Frau würde mir das nicht durchgehen lassen.» Dall trocken: «Meine auch nicht.»

Das Treffen im Hotel

Nach der Aufzeichnung von «Aeschbacher» treffen sich Dall und die Journalistin im Hotel, trinken Wein. A. S.: «Bevor wir ins Zimmer gingen, fragte er mich, ob ich mit ihm die Sendung anschauen wolle. Ich sagte, ich will keinen Sex mit dir. Er sagte, dass er fähig ist zu einer Erektion. Er erzählte mir auf der Hotelterrasse ausführlich von seiner Prostata-Operation.»

Dall bestreitet alles: «Oben gab es schon Zudringlichkeiten von Seiten der Frau S.» Als die Flasche Wein leer ist, schlägt Dall vor, ins Casino zu fahren.

Der Besuch im Casino

A. S. begleitet Dall zum Casino. Rein darf sie nicht, sie hat eine Sperre. «Ich hatte die Hoffnung, dass sie nach Hause fährt», so Dall. A. S. erzählt, wie sie Dall dann erlebte: «Weil er viel Geld verloren hatte, war er ein anderer Mensch als vorher. Dall kam öfters raus und brachte mir Getränke. Ich fand es nicht so toll von ihm, mich im Vorraum warten zu lassen. Ich weiss aber, was Spielsucht ist.»

Zurück im Hotelzimmer

Um drei Uhr nachts schalten die beiden in Dalls Zimmer im Hotel den Fernseher ein. «Wir schauten die Sendung auf der Bettkante, weil es keine Sessel davor hatte. Die Möglichkeit eines Geschlechtsverkehrs war kein Thema für mich. Ich hatte sie fast an der Tür, da wollte sie irgendwie knutschen. Sie entblösste die Brüste, ich sagte: Mach wieder zu. Die penetrante Zudringlichkeit war mir unangenehm, ich bin ja nicht George Clooney. Ich bot ihr an, ein Taxi zu nehmen, ich hätte die 500 Franken dafür gezahlt.»

Der Richter zitiert aus dem Tonband, das A. S. heimlich im Zimmer mitlaufen liess. Dall sagt darauf: «Ich habe seit Jahren nicht mehr gevögelt. Du warst mein Rückfall.» A. S. ergänzt: «Im Hotelzimmer zog Herr Dall alle Vorhänge zu. Er gab mir dann ein Hemd, ich nahm eine Tablette, weil ich Kopfweh hatte. Irgendwann bin ich eingeschlafen.»

Die vermeintliche Tat

A. S. behauptet dann: «Ich bin erwacht, da war Herr Dall mit seinem ganzen Gewicht auf meinem Körper. Ich hörte, wie er sagte, ich zieh das jetzt ab, ich will dich jetzt ficken. Er kam mir vor wie ein Tier, er war wie eine Bestie. Er zog meinen Slip runter, dann spürte ich, dass er eine Erektion hatte.» Und weiter: «Dann ging es zehn, 15 Sekunden. Ich sagte: Hör bitte damit auf. Doch er stiess zwei-, dreimal rein. Ich schützte meine Vagina mit der Hand, ich wollte einfach, dass er aufhört.»

Die Folgen

«Ich hatte Angst, schwanger zu sein oder mich mit HIV infiziert zu haben. Er hat ja alles ohne Kondom gemacht», sagt A. S. Dall habe auch damit gedroht, sie verliere ihren Job, wenn sie etwas sage. Dall führt dagegen an: «Durch die Anschuldigungen musste ich 24 Shows absagen. Ich stand das ganze Jahr vor keiner Kamera.»

Freispruch für Karl Dall. Der Vorwurf der Vergewaltigung ist vom Tisch. «Die Beweise reichen bei weitem nicht», begründete der Richter das Urteil. Und ob der Deutsche Showmaster mit der Schweizer Journalistin A. S. eine Affäre hatte oder nicht, tut nichts mehr zur Sache. Aber wie der Kult-Komiker gestern im Bezirksgericht Zürich die Hosen herunterlassen musste, ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten - der Prozess des Jahres wurde zum Prozess der Peinlichkeiten.

Der erste Kontakt

Die Klägerin A. S. schickte Karl Dall eine Interview-Anfrage. Grund: Dall hatte am 5. September einen Termin bei TV-Talker Kurt Aeschbacher. Dall bestätigt: «Das erste Interview machten wir per Mail. Ich lieferte noch Bilder nach.» A. S. dazu: «Ich bekam den Auftrag für ein Interview. Irgendwann fragte er mich in einem Mail, ob ich Lust hätte, mich mit ihm in Zürich zu treffen.»

Der Mail-Verkehr

Der Richter fragt nach dem Mail-Verkehr. Dall gibt zu: «Es wurde dann irgendwann privat, schlüpfrig. Die Initiative kam aber nicht von mir. Nach ein paar Tagen habe ich alles gelöscht. Wir machten ab, dass alles rigoros in den Eimer kommt.» Der Richter zitiert ein Mail: «Als heute früh deine ersten Mails kamen, habe ich gewichst, vorher nochmal.» A. S. entgegnet: «Ich habe nichts Sexuelles geschrieben. Er schrieb mir, er könne ohne mich nicht sein. Es waren zuerst familiäre Sachen. Dann erotische und pornografische. Meine Mails gingen mehr in die romantische Richtung.»

Dall will seiner Frau von der Schweizer Journalistin erzählt haben, allerdings «nicht so über die erotischen Mails». Der Richter: «Meine Frau würde mir das nicht durchgehen lassen.» Dall trocken: «Meine auch nicht.»

Das Treffen im Hotel

Nach der Aufzeichnung von «Aeschbacher» treffen sich Dall und die Journalistin im Hotel, trinken Wein. A. S.: «Bevor wir ins Zimmer gingen, fragte er mich, ob ich mit ihm die Sendung anschauen wolle. Ich sagte, ich will keinen Sex mit dir. Er sagte, dass er fähig ist zu einer Erektion. Er erzählte mir auf der Hotelterrasse ausführlich von seiner Prostata-Operation.»

Dall bestreitet alles: «Oben gab es schon Zudringlichkeiten von Seiten der Frau S.» Als die Flasche Wein leer ist, schlägt Dall vor, ins Casino zu fahren.

Der Besuch im Casino

A. S. begleitet Dall zum Casino. Rein darf sie nicht, sie hat eine Sperre. «Ich hatte die Hoffnung, dass sie nach Hause fährt», so Dall. A. S. erzählt, wie sie Dall dann erlebte: «Weil er viel Geld verloren hatte, war er ein anderer Mensch als vorher. Dall kam öfters raus und brachte mir Getränke. Ich fand es nicht so toll von ihm, mich im Vorraum warten zu lassen. Ich weiss aber, was Spielsucht ist.»

Zurück im Hotelzimmer

Um drei Uhr nachts schalten die beiden in Dalls Zimmer im Hotel den Fernseher ein. «Wir schauten die Sendung auf der Bettkante, weil es keine Sessel davor hatte. Die Möglichkeit eines Geschlechtsverkehrs war kein Thema für mich. Ich hatte sie fast an der Tür, da wollte sie irgendwie knutschen. Sie entblösste die Brüste, ich sagte: Mach wieder zu. Die penetrante Zudringlichkeit war mir unangenehm, ich bin ja nicht George Clooney. Ich bot ihr an, ein Taxi zu nehmen, ich hätte die 500 Franken dafür gezahlt.»

Der Richter zitiert aus dem Tonband, das A. S. heimlich im Zimmer mitlaufen liess. Dall sagt darauf: «Ich habe seit Jahren nicht mehr gevögelt. Du warst mein Rückfall.» A. S. ergänzt: «Im Hotelzimmer zog Herr Dall alle Vorhänge zu. Er gab mir dann ein Hemd, ich nahm eine Tablette, weil ich Kopfweh hatte. Irgendwann bin ich eingeschlafen.»

Die vermeintliche Tat

A. S. behauptet dann: «Ich bin erwacht, da war Herr Dall mit seinem ganzen Gewicht auf meinem Körper. Ich hörte, wie er sagte, ich zieh das jetzt ab, ich will dich jetzt ficken. Er kam mir vor wie ein Tier, er war wie eine Bestie. Er zog meinen Slip runter, dann spürte ich, dass er eine Erektion hatte.» Und weiter: «Dann ging es zehn, 15 Sekunden. Ich sagte: Hör bitte damit auf. Doch er stiess zwei-, dreimal rein. Ich schützte meine Vagina mit der Hand, ich wollte einfach, dass er aufhört.»

Die Folgen

«Ich hatte Angst, schwanger zu sein oder mich mit HIV infiziert zu haben. Er hat ja alles ohne Kondom gemacht», sagt A. S. Dall habe auch damit gedroht, sie verliere ihren Job, wenn sie etwas sage. Dall führt dagegen an: «Durch die Anschuldigungen musste ich 24 Shows absagen. Ich stand das ganze Jahr vor keiner Kamera.»

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