Flug SQ346 hätte heute Morgen um 8.15 Uhr auf dem Flughafen Zürich landen sollen. Doch als der Airbus A380 von Singapore Airlines im Anflug von Norden her war, rüttelten heftige Seitenwinde am Flugzeug. Statt zu landen, entschied der Pilot durchzustarten.
«Der Pilot hatte uns schon gewarnt, dass es windig werden wird. Das Flugzeug hat dann auch ziemlich fest gewankt. Schon auf einer Höhe von rund 1000 Fuss merkten wir, dass er durchstartet», sagt Passagier Milan Vidakovic (27) aus Baden AG zu BLICK.
Der A380 flog um den Flughafen und versuchte nochmals auf der Piste 14 zu landen. Doch auch dieses Mal waren die Seitenwinde zu stark. Wieder musste die A380 durchstarten.
«Nach dem zweiten Versuch war die Stimmung im Flugzeug etwas gereizt», sagt Vidakovic. Doch es wurde nicht besser.
Wind drehte im letzten Moment
«Der Fluglotse schickte das Flugzeug dann auf die Piste 16», sagt Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa zu BLICK. Beim dritten Versuch war die Maschine schon fast am Boden, als der Wind drehte, wieder von der Seite blies und den Piloten zwang durchzustarten.
«Wir sind wirklich im letzten Moment durchgestartet. Da war klar, dass wir nach Frankfurt fliegen. Der Pilot hatte das bereits angekündigt. Das wurde natürlich nicht mit Begeisterung aufgenommen», sagt Passagier Vidakovic.
So flog Flug SQ346 statt nach Zürich nach Frankfurt. Auf dem Flugradar bot sich Aviatik-Fans ein spektakuläres Schlaufenbild.
In Frankfurt gelandet, wurde der Flieger erst aufgetankt. «Der Pilot sagte uns, dass wir danach wieder nach Zürich fliegen.» Um 12.20 Uhr hob der A380 wieder ab in Richtung Zürich.
Um 13 Uhr war es dann soweit: Flug SQ346 landete beim ersten Versuch in Zürich. «Ich freue mich, endlich hier rauszukommen», sagt Milan Vidakovic zu BLICK. Fast 18 Stunden dauerte sein Flug, die gesamte Reise fast 24 Stunden. «Es war eine lange Reise und jetzt bin ich froh zu Hause zu sein.»
Auch Qatar und Easyjet betroffen
Der A380 war nicht das einzige Flugzeug, das mit den starken Winden am Flughafen zu kämpfen hatte. Sowohl ein A350 von Qatar Airways als auch eine A319 von Easyjet konnte erst nach dem zweiten Versuch landen.
Dass die A380 es nicht schaffte, liegt auch an der Grösse des Flugzeugs. «Die A380 bietet eine grosse Fläche für den Wind. Der Impact ist grösser als bei kleineren Maschinen», sagt Skyguide-Sprecher Barrosa. Wegen den insgesamt fünf Durchstart-Manövern könnten einzelne Flüge verspätet abheben.
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