Schweizer (37) in U-Haft
Zürcher Polizei macht zwei Pädophilen-Plattformen dicht

Im Darknet hatten Pädophile auf zwei Plattformen Kinderpornografie verbreitet. Die Polizei konnte nun die Seiten vom Netz nehmen. Der Betreiber ist ein 37-jähriger Schweizer. Er sitzt in U-Haft.
Publiziert: 16.02.2022 um 10:21 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2022 um 15:46 Uhr

Erfolg für die Zürcher Behörden im Kampf gegen Pädo-Kriminalität. Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion der Staatsanwaltschaft II des Kantons Zürich, Cybercrime, und der Kantonspolizei Zürich sind vor wenigen Tagen nach umfangreichen Ermittlungen zwei Darknetplattformen mit pädokriminellen Inhalten beschlagnahmt worden, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Der Urheber und Betreiber der Plattformen, ein 37-jähriger Schweizer, wurde bereits im Frühjahr 2021 verhaftet und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft führt ein Strafverfahren gegen den Mann.

Im Zuge der Ermittlungen konnten nach der Verhaftung des Beschuldigten mehrere Personen identifiziert werden, die im Verdacht stehen, auf den Plattformen strafbare Handlungen begangen zu haben. Die ermittelten Informationen wurden zur weiteren Bearbeitung an die entsprechenden Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.

Zürcher Behörden konnten zwei Darknetplattformen mit pädokriminellen Inhalten beschlagnahmen und den Urheber verhaften.
Foto: imago/Westend61
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Die beschlagnahmten Plattformen wurden am Mittwoch vom Netz genommen. Die zwei Darknetplattformen mit den Bezeichnungen «The Beauty of Boys» und «The Beehive» dienten vordergründig dem Austausch von Benutzern mit pädophilen Neigungen. Sie wurden aber auch zur Verbreitung von strafbaren Missbrauchsdarstellungen sowie zum Austausch von Missbrauchserfahrungen bzw. -phantasien genutzt.

Angebote international genutzt

Beide Plattformen existierten mindestens seit 2017 und waren ausschliesslich über das weitgehend anonyme Darknet zu erreichen. Zuletzt zählten sie mehr als 20'000 registrierte Mitglieder. Während sich «The Beauty of Boys» thematisch um Jungen drehte, war «The Beehive» auf Mädchen ausgerichtet.

Die Angebote wurden international genutzt und waren in mehrere Bereiche unterteilt. Neben einem allgemein zugänglichen Blogbereich, in welchem gemäss den selbst auferlegten Regeln keine kinderpornografischen Inhalte geduldet wurden, existierte jeweils auch ein Forenbereich exklusiv für registrierte Mitglieder. Zudem bestand für registrierte Nutzer die Möglichkeit für den Austausch privater Direktnachrichten. Beide dieser nicht öffentlich zugänglichen Kanäle wurden zum Austausch strafbarer Inhalte genutzt. (man)

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