30-Jährige starb noch vor Ort
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Tötungsdelikt:30-Jährige starb noch vor Ort

Frau (†30) in Zürich-Altstetten erstochen
Der Ehemann hatte ein Rayonverbot!

In Zürich-Altstetten kam es am Mittwochabend zu einem Polizeieinsatz. Eine Frau verstarb, nachdem die Polizei sie mit Stichverletzungen aufgefunden hatte. Der mutmassliche Täter stellte sich noch in der Nacht.
Publiziert: 13.10.2021 um 22:59 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2021 um 08:53 Uhr
Nicolas Lurati, Celina Euchner

Grosser Polizeieinsatz in Zürich-Altstetten. Kurz vor 20.45 Uhr am Mittwochabend wurde der Einsatzzentrale der Stadtpolizei gemeldet, dass eine Frau im Bändliquartier im Kreis 9 um Hilfe ruft.

Als die Polizei eintraf, fand sie eine bewusstlose Frau mit Stichverletzungen am Boden vor. Die sofort eingeleiteten Reanimationsversuche durch die Sanität von Schutz & Rettung Zürich blieben jedoch erfolglos. Die 30-jährige Frau verstarb noch vor Ort. Es handelt sich bei ihr um Ayla K.*

Ehemann stellt sich schwer verletzt auf Polizeiposten

Gegen 1 Uhr kam dann auf der Regionalwache Aussersihl der 46-jährige Türke Serdar K.* mit schweren Verletzungen an. Er wurde unverzüglich ins Spital gebracht. Gemäss Kantonspolizei zeigte sich, dass es sich bei ihm um den Ehemann von Ayla K. handelt. Er gilt als dringend tatverdächtig.

Serdar K. (46) wurde festgenommen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Foto: Facebook
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Auf Blick-Anfrage bestätigt die Zürcher Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend, dass für ihn eine Untersuchungshaft beantragt wurde.

Die genauen Hintergründe und der Tathergang sind unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft für schwere Gewaltkriminalität und der Kantonspolizei Zürich.

Bereits vorher schon gewalttätig

Laut der Staatsanwaltschaft laufe seit Juni ein Verfahren gegen den Türken wegen des Vorwurfs von Drohungen zum Nachteil seiner inzwischen verstorbenen Frau.

Auch habe die Polizei bereits am Samstag wegen eines Streits ausrücken müssen. Wie Judith Hödl, Pressesprecherin der Zürcher Stadtpolizei zu Blick sagt, habe man den Mann nicht vor Ort angetroffen. Im Verlauf des Mittwochs sei dann ein Kontakt- und Rayonverbot gegen ihn verhängt worden. Zuvor sei es zu keinen Polizeieinsätzen an dieser Adresse gekommen.

«Es hörte sich so an, als sei gestritten worden»

Eine Nachbarin sagt am Morgen nach der Tat zu Blick, dass ihr am Mittwochabend ab 21 Uhr aufgefallen sei, wie Krankenwagen und Polizei vor Ort waren. «Rund ein Dutzend Polizisten mit Schusswesten waren in der Strasse», sagt sie. «Als ich heute Morgen vom Tod der jungen Frau erfahren habe, wurde mir mulmig. Das Bändliquartier ist berüchtigt für komische Leute. In letzter Zeit ist es aber besser geworden.»

Ein weiterer Nachbar vermutet, dass es vor der Tat zu einem Streit gekommen sein musste. «Ich habe gestern Abend Schreie gehört. Das war zwischen 18 und 20 Uhr. Es war auf jeden Fall eine Frauenstimme. Es hörte sich so an, als sei gestritten worden. Die Schreie dauerten über einen langen Zeitraum an. Die Polizei war von 19 Uhr bis 1 Uhr morgens im Haus.»

Eine Nachbarin aus einem anderen Haus sagt: «Der Ehemann machte immer Probleme. Ich habe einmal gesehen, wie er auf dem Balkon seine Frau geschlagen hat. Er hat richtig auf sie eingeschlagen.» Der Bruder der Nachbarin fügt an: «Ich habe die Frau ein paar Mal auf der Strasse weinen sehen.»

* Namen geändert

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